Breitbandversorgung wird vorangetrieben
Schnelles Internet für 226 Gemeindeteile: Mammut-Aufgabe für Teisendorf
Die Marktgemeinde Teisendorf will ihren Bürgern schnelles Internet ermöglichen. Ein neues Bundesprogramm könnte die Lösung sein. Doch die Realisierung könnte bis zu vier Jahre dauern.
Teisendorf – Die Marktgemeinde Teisendorf hat 226 Gemeindeteile und ist damit die Gemeinde mit den meisten Ortsteilen in ganz Bayern. Entsprechend herausfordernd ist die Aufgabe, all diese Ortsteile mit schnellem Internet zu versorgen. Bislang sind rund 75 Prozent der Haushalte in der Gemeinde ausgebaut. Dies ist nur möglich, weil alle Förderprogramme konsequent genutzt werden. Jetzt wurde ein neues Förderprogramm vom Bund als Pilotprogramm aufgelegt.
Das sogenannte „Lückenschlussprogramm“ ist eine Komponente des Gigabit-Förderprogramm 2.0 des Bundesministerium für Digitales. Es beschreibt, welche Gebiete förderfähig sind, die im Rahmen eines geplanten, laufenden oder abgeschlossenen Ausbaus nicht erschlossen werden beziehungsweise wurden und aufgrund ihrer geringen Größe auch zukünftig nicht in anderen Programmen erschlossen werde. Es handelt sich um sogenannte Lückenschluss-Gebiete.
Das Programm bietet die Möglichkeit, das Bewilligungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen, um solch kleine Gebiete schnell zu erschließen. Die maximalen Gesamtkosten der geförderten Maßnahme können eine Million Euro betragen, wobei der Anteil der Gemeinde bei zehn Prozent oder 100.000 Euro liegt. Der Bund bezahlt fünfzig Prozent, das Land vierzig Prozent.
Breitbandversorgung wird vorangetrieben
Diplom-Ingenieur Paul Roithner von der Firma Corwese, die die Gemeinde in Sachen Breitbandausbau berät und bei den Förderanträgen unterstützt, hat das Lückenschlussprogramm im Gemeinderat vorgestellt. Vorab war das Programm bereits der Lenkungsgruppe Breitband des Marktes Teisendorf vorgestellt worden. Die Gruppe hatte folgende Ausbaugebiete mit einer Deckungslücke von circa 970.000 Euro vorgeschlagen: Warisloh, Ried, Mehring, Wagneröd, Thalhausen, Großrückstetten und Thal.
Der Gemeinderat ist diesem Vorschlag gefolgt und hat den Beschluss gefasst, die vorgeschlagenen Gebiete im Lückenschlussprogramm auszubauen. Jetzt erfolgt die Markterkundung und die Einreichung des Förderantrags. Es soll ein Auswahlverfahren mit zwei Losen durchgeführt werden. Die wirtschaftliche Deckungslücke ist auf eine Million gedeckelt. Bei Überschreitung soll ein optionaler Verfahrensausstieg möglich sein. Es wird mit einer Umsetzungszeit von drei bis vier Jahren gerechnet.
Beschlossen hat der Gemeinderat auch den Zuschuss für die Musikschule für das Jahr 2025 in Höhe von 70.000 Euro. Damit ist er dem Vorschlag des Finanzausschusses gefolgt, der dieses Thema in seiner Novembersitzung eingehend beraten hatte. (kon)