Demo am kleinen deutschen Eck
Nachtfahrverbot gefordert: Lkw strapazieren Nerven in der Region
Vier mal so viele Teilnehmer wie angekündigt haben am Montagmorgen (9. August) am kleinen deutschen Eck bei Schneizlreuth auf sich aufmerksam gemacht. Ihre Forderungen erklärt die Bürgerinitiative auf Nachfrage von BGLand24.de.
Schneizlreuth/B21 - Gegen 5 Uhr morgens machten am Wendelbergtunnel an der B21 zu Höchstzeiten 76 Teilnehmer der Bürgerinitiative „Menschen vor Straßenverkehr“ mit Plakaten und Bannern lautstark auf sich aufmerksam. Die Forderung: konsequentere Kontrollen des Nachtfahrverbots für Lkw über 7,5 Tonnen. Währenddessen rollten einige Lastwagen an den Demonstranten vorbei und bogen Richtung Steinpass ab, denn das Landratsamt Berchtesgadener Land hatte zwar die Blockade des Wendelbergtunnels genehmigt, nicht aber die Sperrung des Steinpasses.
Ein vorheriger Antrag seitens der Gemeinde Schneizlreuth und auch der Bürgerinitiativen wurde demnach abgelehnt. Somit zog der Verkehr beinahe ungehindert vorbei. Auch die Polizei Bad Reichenhall bestätigte auf Nachfrage von BGLand24.de, dass der Steinpass offen bleiben müsse, denn jedes Mal wenn etwa im Wendelbergtunnel ein Unfall passiere, werde der Steinpass als Ausweichstrecke für den Verkehr genutzt. Eine Spontanaktion der Bürgerinitiative, auch am Steinpass die Durchfahrt für den Schwerverkehr zu verhindern, sei von der Polizei aufgelöst worden.
Die Bürgerinitiative selbst ist trotzdem zufrieden: „Es wurde also mehr als deutlich klar, wie dringlich das Problem mittlerweile in den Anliegergemeinden gesehen wird. Ziel der Bemühungen der Bürgerinitiativen ist es, mehr Personal für effektive und regelmäßige Kontrollen zu mobilisieren und den rechtlichen Rahmen für die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen vom Nachtfahrverbot auf ein Minimum zu beschränken“, so die Initiative in einer Aussendung. Man bewerte die nächtliche Aktion „aufgrund der großen Anzahl an Teilnehmern“ und auch Mandatsträgern der Gemeinden als „großen Erfolg“. Es sei sehr deutlich „auf das Erfordernis von konsequenten und stetigen Kontrollen des Nachtfahrverbots“ aufmerksam gemacht worden.
Positiv überrascht war auch Schneizlreuths Bürgermeister Wolfgang Simon, denn es waren doch mehr Leute da, als er ursprünglich angenommen hatte. Simon habe sich an den angekündigten 20 Teilnehmern orientiert. „Es ist ja gut, wenn die Bürger sich engagieren und dabei sind.“
ce