Weltcups müssen verlegt werden
TÜV-Überraschung stoppt Bau: Eisbahn am Königssee bleibt bis Oktober 2026 geschlossen
Eigentlich sollte die sanierte Kunsteisbahn am Königssee im November wieder in Betrieb gehen – doch daraus wird nichts. Eine technische Entdeckung zwingt den Landkreis zu umfangreicheren Arbeiten. Die Wiedereröffnung verschiebt sich um fast ein Jahr.
Schönau am Königsee – Die Wiedereröffnung der Kunsteisbahn am Königssee verzögert sich um fast ein Jahr. Grund dafür ist, dass zusätzlich zur geplanten Sanierung nun auch die Kältemittelfernleitung im unteren Bereich der Bahn erneuert werden muss, wie das Landratsamt mitteilt.
Fachkräftemangel sorgt für Bauverzögerung
Die Verzögerung wurde bei einer notwendigen Überprüfung durch den Technischen Überwachungsverein (TÜV) festgestellt, die aus Förderrechts- und Gewährleistungsgründen erst Anfang dieses Jahres durchgeführt werden konnte. Dabei zeigte sich, dass neben den bereits geplanten 575 Metern Fernleitung im oberen Bereich weitere 675 Meter Kältemittelfernleitung im unteren Bahnbereich neu gebaut werden müssen.
Laut Angaben des Landratsamts können diese speziellen Arbeiten nur von wenigen Fachfirmen durchgeführt werden. Trotz intensiver Bemühungen gemeinsam mit dem Planungsteam, der ausführenden Firma, dem Landratsamt und dem Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) stehen derzeit nicht genügend Fachkräfte für diese zusätzlichen Arbeiten zur Verfügung.
Internationale Wettkämpfe müssen verlegt werden
Aus diesem Grund kann die Kunsteisbahn nicht wie ursprünglich geplant im November dieses Jahres in Betrieb genommen werden. Der BSD als Betreiber der Bahn war bei allen Abstimmungen eng eingebunden und wurde frühzeitig über die Verzögerung informiert.
Die für die Saison 2025/2026 geplanten nationalen und internationalen Wettkämpfe am Königssee – darunter die Skeleton-Juniorenweltmeisterschaften, ein Rennrodel-Weltcup sowie das Bob- und Skeleton-Weltcupfinale Anfang März 2026 – werden nun in Abstimmung mit den internationalen Verbänden FIL und ISBF auf andere Bahnen verteilt.
Bahn erst ab Oktober 2026 wieder nutzbar
Der aktualisierte Zeitplan sieht vor, dass die Kunsteisbahn am Königssee ab Mitte Oktober 2026 zur Vereisung bereitsteht und ab diesem Zeitpunkt wieder Wettkämpfe stattfinden können.
„Alle Beteiligten haben bis zuletzt sämtliche uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Bahn noch in diesem Jahr vereisen zu können. Von Beginn an herrschte jedoch auch Einigkeit darüber, dass dies nur möglich ist, wenn auch die Sicherheit des Betriebs gewährleistet werden kann. Leider hat sich nun gezeigt, dass dies im bisherigen Zeitplan nicht umsetzbar ist. Wir arbeiten weiterhin eng zusammen, um den Betrieb der Bahn schnellstmöglich wieder aufnehmen zu können. Der Fokus der Arbeiten liegt auch weiterhin darauf, optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten zu schaffen und die Anlage sicher und zukunftsfähig wiederaufzubauen“, bekräftigt Landrat Bernhard Kern. (mh/Landratsamt Berchtesgadener Land)
