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Nach acht Monaten Bauzeit und Vollsperrung

Nicht mehr „mit Pferd nach Bad Reichenhall reiten“: Antonibergtunnel für 7,5 Millionen Euro fertig

Offizielle Freigabe, von links: Bürgermeister Wolfgang Simon, LR Bernhard Kern, Leiter des StraBa Christian Rehm, Obb. Dr. Lung
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Offizielle Freigabe, von links: Bürgermeister Wolfgang Simon, LR Bernhard Kern, Leiter des StraBa Christian Rehm, Obb. Dr. Lung

Nach nur achtmonatiger Bauzeit mit Vollsperrung der St2101, gab der Leiter des Straßenbauamtes Traunstein, Christian Rehm, zusammen mit Landrat Bernhard Kern, Bad Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung und dem Schneizlreuther Bürgermeister Wolfgang Simon am Montag (19. Dezember) den Antonibergtunnel wieder für den Durchgangsverkehr frei. 

Im Zuge der Sanierung wurde auch der Knoten Wegscheid in einen Kreisverkehr umgebaut. Ab sofort fließt darüber der gesamte Verkehr. Wie Rehm in seiner Rede erwähnte, wurden die meisten Arbeiten für den 1970 gebauten Tunnel durchgeführt. Zum einen sei dieser dringend sanierungsbedürftig gewesen. Zum anderen habe der Straßentunnel auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden müssen. Als wichtigste Maßnahmen sei das Nordportal zum Schutz vor Steinschlag um etwa 10 Meter verlängert, die Entwässerungsanlagen erneuert, die betriebstechnische Ausstattung modernisiert und für die Steuerungskomponenten ein eigenes Betriebsgebäude gebaut worden.

Bau kostete 7,5 Millionen Euro

Eine wichtige Verbesserung sieht Rehm in der Beleuchtung des Tunnels. Er hoffe, dass damit schwere Unfälle, unter anderem mit Radfahrern, der Vergangenheit angehörten. Insgesamt konnte, laut Rehm, das Sicherheitsniveau in diesem Tunnel deutlich erhöht werden. Als weitere Verbesserung seien auf dem gesamten Abschnitt Felssicherungsarbeiten durchgeführt worden. Mit dem Umbau des Knotens Wegscheid in einen Kreisverkehr habe man einen Unfallschwerpunkt beseitigen können. Insgesamt kostete die Baumaßnahme etwa 7,5 Millionen Euro.

Neben den Kommunalpolitikern begrüßte und dankte Rehm den befassten sechs Ingenieurbüros und den vier Baufirmen, die diese umfangreichen und komplexen Bau- und Ausstattungsarbeiten fachkundig geplant und umgesetzt haben. „Sie haben alle sehr gute Arbeit geleistet und die Arbeiten professionell, im vorgegebenen Zeitrahmen durchgeführt. Dies ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich“, so Rehm weiter. Ein weiterer Dank ging an alle Behördenvertreter und alle Mitarbeiter im Straßenbauamt, die diese Baumaßnahme unterstützt und mit großen Einsatz und Eifer begleiteten. In den nächsten Monaten läuft nach den Worten Rehm‘s die Tunneltechnik nun im Probebetrieb und im Frühjahr werden kleinere Restarbeiten erledigt.

Neuer Kreisverkehr am Knoten Wegscheid.

Ausbau der Kreisstraße BGL10 im Haushalt 2023

Den Blick in die Zukunft gerichtet bereitete der Bauamtsleiter die Bürger und die Politiker im Raum Bad Reichenhall und Schneizlreuth auf weitere, umfangreiche Straßenbaumaßnahmen, mit Straßensperrungen in den nächsten Jahren vor. Es gebe nämlich weiterhin einen hohen Erhaltungsbedarf an der Deutschen Alpenstraße. Mindestens zwei Bausaisonen lang müsse ab nächsten Jahr erneut der Weinkaser gesperrt werden, um dort die Lawinengalerie fertigstellen, sowie die Samerbrücke erneuern zu können. In dieser Zeit werde die St2101 und die B21 erneut als Umleitungsstrecke benötigt.

Rehm stellte klar, dass all diese Baumaßnahmen allein dem Erhalt und der Verbesserung dieser in die Jahre gekommenen Verkehrswege dienten und keine Netzergänzungen darstellten. Abschließend lenkte der Bauamtsleiter den Blick noch auf die ebenfalls sanierte Brunnenfigur des Heiligen Antonius, die ihren Platz an anderer Stelle neben dem Betriebsgebäude wiedergefunden hat. Er möge seine schützende Hand weiterhin über alle Menschen halten.

Politiker zufrieden mit Infrastrukturverbesserung

Landrat Bernhard Kern stellte in seiner Ansprache heraus, wie wichtig Infrastrukturverbesserungen auch für den Landkreis Berchtesgadener Land sind. Entgegen aller Kritik versuche die Kreisverwaltung in solche Verbesserungen, wie in die Verkehrssicherheit zu investieren und diese nicht nur zeitnah, sondern auch konsequent umzusetzen. Im Haushalt 2023 sei unter anderem der Ausbau der Kreisstraße BGL10 im Bereich der Gemeinden Anger und Ainring vorgesehen. Weitere zwei Millionen Euro seien für den Unterhalt der Kreisstraßen eingeplant. Ein Dankeschön ging hier an die Führung und die Mitarbeiter des Staatlichen Bauamtes Traunstein, die solche Maßnahmen für den Landkreis planten, ausführten und den Straßenunterhalt bewerkstelligten.

Den Antonibergtunnel und die Wegscheid sieht Kern als wichtigen Knotenpunkt zwischen Bad Reichenhall und Schneizlreuth, aber auch zum angrenzenden Landkreis Traunstein. Die Freigabe kurz vor Weihnachten bringe eine deutliche Entlastung sowohl für die Bevölkerung im Umkreis, wie für Wintersportler und Winterurlauber. Bad Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung dankte ebenfalls den Mitarbeitern des Staatlichen Bauamtes, aber auch den beteiligten Firmen für die zeitnahe Abwicklung der Baustelle. Er betonte, dass Straßen die Aufgabe zukommt zu verbinden, auch wenn er die Karlsteiner Bürger verstehen könne, dass dies die Wiedereröffnung mit gemischten Gefühlen sehen.

Bezugnehmend auf den Konflikt mit der Gemeinde Schneizlreuth, bezüglich der angeordneten Tonnagebegrenzung für die St2101 auf 7,5 Tonnen, hoffe er auch weiterhin, dass solche Themen mit seinem Kollegen Wolfgang Simon auf konstruktiver und freundschaftlicher Basis bereinigt werden können. Schließlich verbinden Straßen auch die beiden Kommunen, ermöglichten es Arbeitnehmern, Einheimischen wie Gästen in die Kurstadt Bad Reichenhall zu kommen, aber auch Bad Reichenhaller ermögliche, etwa die Naturschönheiten im Umkreis zu erreichen. Er wünsche sich, dass gerade bei so einem Anlass das Verbindende und nicht das Trennende im Vordergrund stehe.

Nicht mehr: „mit dem Pferd über den Jochberg nach Bad Reichenhall reiten“

Schneizlreuths Bürgermeister stellte fest, dass gerade seine Kommune einer der strategischen Dreh- und Angelpunkte des Verkehrs im Landkreis sei. Grundsätzlich müsse man feststellen, dass diesbezüglich alle im selben Boot säßen. Schließlich müssten viele die Straßen benutzen um etwa in die Arbeit zu kommen, Einkaufen zu fahren, oder die Versorgung durch Pflegedienste beziehungsweise der Rettungsdienste in Anspruch nehmen zu können. Mit einem Augenzwinkern betonte Simon, dass er insofern froh sei, dass den Bürger eine so komfortable Verbindungsstraße zur Verfügung stehe und er nicht mehr: „mit dem Pferd über den Jochberg nach Bad Reichenhall reiten müsse!“ Er freue sich deshalb über die kooperative Zusammenarbeit mit den Staatlichen Bauamt, insbesondere mit dem zuständigen Abteilungsleiter Martin Bambach, denn es gebe mit dem zunehmenden Fahrrad- und Schwerlastverkehr weitere große Herausforderungen in der Zukunft. Lösungen könnten hier nur gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen im Land und Bund gefunden und umgesetzt werden.

Den „kleinen“ Bürgermeistern obliegt die Aufgabe, immer wieder auf Probleme hinzuweisen. Ein Dankeschön richtete Simon auch an die Mitarbeiter der Straßenmeisterei, die sich täglich und zuverlässig um befahrbare Straßen kümmerten. Schön sei es, dass an der Tunnelbaustelle vieles mit regionalen Baustoffen erstellt wurde und der Heilige Antonius einen neuen Platz gefunden habe. Gemeinsam gaben die Politiker mit Herrn Rehm danach den Tunnel wieder für den Verkehr frei. Abschließend waren alle Anwesenden zu einer kleinen Brotzeit eingeladen. 

wb

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