Bilanz bei Generalversammlung gezogen
Musikkapelle Teisendorf: Rückblick auf ein (fast) ganz normales Vereinsjahr
Seit genau einem Jahr ist Tobias Willberger der 1. Vorstand der Musikkapelle Teisendorf. Jetzt leitete er erstmals die Jahreshauptversammlung und berichtete von einem normalen Vereinsjahr, zumindest seit Ostern. Begonnen hatte der Musijahrtag mit einem Jahramt in der Pfarrkirche St Andreas für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder
Teisendorf – In feierlichem Zug mit Marschmusik ist die Musikapelle vom Poststall in die Kirche marschiert. Dort zelebrierte Pfarrer Martin Klein die Messe, die die Kapelle mit rhythmischen religiösen Liedern musikalisch beeindruckend gestaltete. „Wer heute in der Kirche war, hat einen wunderschönen Klang dieser Musikkapelle erleben dürfen“, meinte Pfarrer Klein bei der anschließenden Generalversammlung in der Alten Post. Dort konnte Vorstand Tobias Willberger unter den vielen Gästen auch Bezirksrat Georg Wetzelsperger und Altlandrat Georg Grabner begrüßen.
Der Verein Musikkapelle Teisendorf hat aktuell 530 Mitglieder, darunter sind aktuell 83 aktobe Musikanten. Die im Vorjahr neu gewählte Vorstandschaft hatte bereits im ersten Amtsjahr viel zu tun. Gleich nach der Wahl habe sich gezeigt, dass das Jahr alles andere als ruhig wird, so Tobias Willberger in seinem Bericht. Nach Absagen, Verschiebungen und kurzfristigen Änderungen wegen Corona, habe sich die Situation ab dem Osterkonzert langsam normalisiert. Im August konnte in Moosen wieder das große Sommerfest gefeiert werden. Die Kollekte von 600 Euro wurde von der Musikkapelle an das „Herzenswunsch Hospizmobil“ in Bad Reichenhall gespendet. Willberger kündigte an, dass die Musikkapelle jetzt auch über eine öffentliche Seite auf Instagram aktiv sein wird, um noch mehr Leute zu erreichen und die Außendarstellung des Vereins zu verbessern. Auch andere Informationskanäle sollen stärker genutzt werden.
Wichtig sei aber auch die Werbung durch die passiven Vereinsmitglieder und aktive Musikanten. „Sprecht’s positiv über die Musi, machts Werbung dafür, der Verein wird langfristig davon profitieren“, so Willberger. Der Vorstand sprach aber auch kritische Themen an. So werde es immer schwieriger bei Beerdigungen von Vereinsmitgliedern eine spielfähige Besetzung zusammenzustellen, nicht zuletzt weil diese, so wie derzeit üblich, am Vormittag stattfinden. Solange es noch möglich sei, werde man Vereinsmitglieder als Dank für ihre Treue auf ihrem letzten Weg mit Musik begleiten, allerdings könne man das nicht mehr dauerhaft zusagen. Dafür bitte er um Verständnis.
Schriftführer Sebastian Hinterreiter ließ die vielen Auftritte seit November letzten Jahres nochmal Revue passieren. So spielte die Musikkapelle bei kirchlichen Festen und Prozessionen, wie zum Beispiel am Volkstrauertag, Palmsonntag, Fronleichnam, Leonhardiritt oder Erntedank. Sie war beim Musikfest in Leobendorf dabei, hat die Trachtler zum Gautrachtenfest in Bad Endorf begleitet, hat am Bezirksmusikfest in Otting teilgenommen. Es gab Auftritte beim Sommerfest in Moosen, beim Bergler Herbst in Freidling, beim Trachtenjahrtag oder bei der 100Jahrfeier der Kriegergedächtniskapelle in Teisendorf. Auch die Geselligkeit sei nicht zu kurz gekommen, mit dem Musiausflug im September nach Bregenz als Highlight.
Verein hat erfreuliche Kassenlage
Kassierin Magdalena Helminger konnte über eine erfreuliche Kassenlage des Vereins berichten. Sepp Streibl und Willi Berger hatten die Kasse geprüft und der Kassierin eine einwandfreie Kassenführung bestätigt. Die Vorstandschaft wurde demnach ohne Einwände entlastet. Wie aus dem Bericht des Vorstands zu entnehmen war, werden die überschüssigen Mittel unter anderem verwendet, um für die Damen in der Musikkapelle Hüte anzuschaffen, die bei den Festen und Auftritten Schutz vor Sonne und Regen bieten, aber auch gut ausschauen sollen. Zudem plane man die Anschaffung eines neuen Basses als Ersatz für ein älteres Instrument.
Seit Ostern diesen Jahres war der frühere Dirigent Thomas Egger wieder Musikleiter der Musikkapelle Teisendorf. Er hatte sich bereit erklärt, für eine begrenzte Zeit das Amt von Helmut Nitzinger zu übernehmen, da dieser aus privaten Gründen eine Pause einlegen wollte. Der Neustart nach Corona sei nicht einfach gewesen, so Egger in seinem Bericht. „Den Schalter einfach umlegen geht nicht. Man muss motivieren und üben“. Das Musikfest im Mai in Leobendorf sei wie ein „Startpilot“ gewesen für die Zeit nach der Pandemie. Man müsse sich jetzt vor allem um den Nachwuchs kümmern, junge Musiker fördern und fordern. „Die Musikkapelle Teisendorf ist jetzt 112 Jahre alt. Wir brauchen Kinder und Jugendliche, die weitermachen“, so Egger. Er habe mit dem Leiter der Musikschule Teisendorf, Sebastian Pointner vereinbart, dass auch ein Einstieg in den Unterricht unter Jahr möglich sei und appellierte an die Eltern, für ihr Kinder davon Gebrauch zu machen.
„Ihr als Blechmusik seid unabdingbar für die weltliche und kirchliche Gesellschaft. Wenn ihr spielt geht die Sonne auf“ meinte Bezirksrat Georg Wetzelsperger in seinem Grußwort. Er bedankte sich bei allen Musikanten für ihre Arbeit in der Gemeinde und appellierte an alle Musikfreunde, Traditionen zu bewahren und bewußt zu pflegen. Ein herzlicher Dank an die Musikkapelle kam auch von Seiten mehrerer Vereine wie dem Trachtenverein D’Raschenberger, der Feuerschützengesellschaft und der Soldatenkameradschaft. Mit dem Gaufest 2023 steht auch der Teisendorfer Musikkapelle als Festmusik viel Arbeit ins Haus, wie das Festleiter Hans Hogger in seinem Redebeitrag skizzierte. Jetzt aber wollen die Teisendorfer Musikanten erstmal das laufende Jahr gut abschließen und laden alle Freunde der Blasmusik am 11. Dezember zu einem Adventskonzert in den Poststall Teisendorf mit neu einstudierten Stücken, der Ottinger Klarinettenmusi als Gast und Siegi Götze aus Marquartstein als Ansager. Das Konzert wird auch die Interims-Dirigentenzeit von Thomas Egger beenden. Egger wird nach dem Konzert den Dirigentenstab wieder an Helmut Nitzinger übergeben.
kon