Situation verschärft sich: „Alle Einrichtungen belegt”
Landkreis Berchtesgadener Land sucht händeringend nach Wohnraum für Geflüchtete
Händeringend sucht der Landkreis Berchtesgadener Land nach Unterkünften für Migranten, Flüchtlinge und Asylsuchende.
Berchtesgadener Land - Angesichts der schwierigen Lage erwägt die Verwaltung nun auch, landkreiseigene Liegenschaften für den „temporären Zweck der Unterbringung” zur Verfügung zu stellen, wie es auf Nachfrage heißt.
Kapazitäten ausgeschöpft
„Alle angemieteten Einrichtungen sind belegt oder werden unmittelbar zur Benutzung hergerichtet”, teilt die Pressesprecherin des Landratsamtes mit. In Unterkünften im Landkreis sind momentan 750 Personen registriert - in Wohnungen, Mehrfamilienhäusern und ehemaligen gastronomischen Einrichtungen. Die Kapazitäten in bayerischen Ankunftszentren gelten seit einiger Zeit als ausgeschöpft. Die Situation verschärft sich: In den nächsten Wochen werden mehrere Busse mit Flüchtlingen im Berchtesgadener Land erwartet.
Schon seit Wochen sucht die Landkreisverwaltung nach Wohnraum. Die Suche gestaltet sich allerdings schwierig, heißt es aus dem Landratsamt.
Wohnraum ist heiß begehrtes Gut
Hinzu kommt: Wohnraum ist derzeit ein heiß begehrtes Gut. Wer auf Wohnungssuche ist, muss häufig geduldig sein, ein Dach über dem Kopf zu finden. Von einem „leer gefegten Markt” sprach kürzlich Immobilienverwalter und Kreisrat Armin Nowak (FDP).
An mobile Unterkünfte, die eigens für Flüchtlinge installiert werden könnten, denkt man in der Verwaltung des Landkreises noch nicht. Allerdings: Die Option scheint nicht ausgeschlossen zu sein. „Das hängt von der weiteren Entwicklung der Lage ab”, teilt die Behörde mit. Aktuell sei dies noch nicht geplant. Vorrangig würden Immobilien des Landkreises genutzt werden - „vorübergehend”, wie es heißt und nur dann, „soweit sich kein weiterer Wohnraum akquirieren ließe”.
Landratsamt sucht nach Wohnungen für Unterbringung
Das Landratsamt, das als untere staatliche Verwaltungsbehörde bei der Wohnungssuche als Mieter im Auftrag des Freistaates Bayern auftritt, lässt wenig unversucht, an Wohnraum zu gelangen: Benötigt werden „Wohnungen und Häuser in allen Größen”. Was nicht als Unterkunft für Asylsuchende geeignet sei, werde wohnungssuchenden ukrainischen Kriegsflüchtlingen zur „privatrechtlichen Anmietung” angeboten, teilt eine Behördensprecherin mit.
kp