Weiterer Einsatz am Goldtropfsteig
Rind stürzt bei Schneizlreuth 40 Meter weit ab – Bergwacht mit zahlreichen Kräften im Einsatz
Zahlreiche Einsatzkräfte der Bergwacht waren in den vergangenen Tagen wieder im Einsatz. Der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ unterstützte aus der Luft. Die Aktion eines Spaziergängers beeindruckte die Retter besonders:
Die Mitteilung im Wortlaut:
Schneizlreuth/Forst Sankt Zeno – Die Bergwacht Bad Reichenhall musste am Sonntagabend (25. September) gegen 20.40 Uhr ins südwestliche Lattengebirge ausrücken, wo der Almbauer Hilfe brauchte, da ein Rind in der Nähe der Moosenalm in der Weißwand geschätzte 40 Höhenmeter durch Schrofengelände abgestürzt war und sich neben Brüchen an den Beinen innere Verletzungen zugezogen hatte.
In Rücksprache mit dem Tierarzt musste das Rind noch vor Ort durch eine Nottötung erlöst werden. Da der Einsatzort im Wasserschutzgebiet und der Kadaver direkt am Wanderweg lag, sollte er nicht als Aas für Beutegreifer liegen bleiben und nach Rücksprache mit dem Veterinäramt möglichst gleich abtransportiert werden.
Der Almbauer hatte zahlreiche Helfer aus seinem Umfeld rekrutiert, so dass die insgesamt zwölf Bergretter beim Abtransport des zerteilten Kadavers nur gute eineinhalb Stunden mit Tragehilfe und Licht unterstützen mussten.
25-Jähriger verliert im Abstieg den Goldtropfsteig
Bereits am Donnerstagmittag (22. September) setzte gegen 12 Uhr ein 25-jähriger Bergsteiger aus Niederbayern einen Notruf ab, da er sich beim Abstieg über den Goldtropfsteig am Hochstaufen im unübersichtlichen Absturzgelände verirrt hatte. Der Urlauber war am Mittwochabend mit seinem Wohnmobil in die Kurstadt gefahren, wobei er dann am nächsten Morgen über den Jagersteig auf den Staufen ging, am Gipfel länger pausierte und eigentlich auf dem Normalweg über die Bartlmahd zurück ins Tal wollte. Im Abstieg ließ er sich dann von der südlichen Abzweigung in den Goldtropfsteig verlocken, der nach Angaben seiner Wander-App ein „sehr schöner Steig“ sei.
Er verlor dann im steilen und alpinen Gelände den Weg, querte Schneefelder und saß schließlich im Absturzgelände oberhalb des Wandbuchs fest, wobei er auch keine Chance mehr hatte, wieder aufzusteigen. Der Bergwacht-Einsatzleiter forderte den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ an, dessen Besatzung beim Überflug nach kurzer Suche den Verstiegenen orten konnte.
Am Staufenhof im Nonner Oberland ließ sie ihren Notarzt aussteigen und nahm einen Bergretter auf, den sie dann mit der Winde am Einsatzort absetzte, wo er den Verstiegenen in einem Rettungssitz sicherte, so dass der Heli ihn mit dem Retter per Winde aufnehmen und ins Tal fliegen konnte, wo der Notarzt den Mann untersuchte, aber keine Verletzungen feststellen konnte, so dass er selbst zu seinem Wohnmobil am Nonner Stadion zurückgehen und heimfahren konnte.
Schöne Geste am Rande: Während die Einsatzkräfte am Landeplatz in Nonn auf den Heli warteten, überreichte ihnen ein einheimischer Spaziergänger eine Spende „für ihre selbstlose Arbeit“. Insgesamt waren sechs Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger gute 75 Minuten lang beschäftigt.
Pressemitteilung BRK Kreisverband Berchtesgadener Land