Kostenloser Selbstverteidigungskurs in Bad Reichenhall
Gefahren vermeiden – im Notfall verteidigen: Wie können sich Frauen gegen Übergriffe wehren?
Schlecht beleuchtete Straßen, mitfahren mit Fremden - mit Kopfhörer durch den dunklen Wald: Die Gefahren zu erkennen und zu vermeiden ist der erste Schritt - lernen, wie man sich verteidigt, wenn es doch einmal notwendig wird, der zweite.
Bad Reichenhall – Es gibt immer wieder Fälle von Übergriffen auf Frauen und Jugendliche auch in der Region. In konkreten Zahlen: In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Um Frauen und junge Damen ab 14 Jahren zu schützen, bietet Kursleiter Anu Frankenbusch einen kostenlosen Selbstschutz- und Verteidigungskurs an. Der Kurs am 30. März war gut besucht: Thema – Möglichkeiten der Selbstverteidigung: Welche sind legal und wie setzt man sie ein?
Pfefferspray und Schutzregenschirm: Der Einsatz von Hilfsmitteln will geübt sein
Anu Frankenbusch aus Bad Reichenhall arbeitete jahrelang im Sicherheitsbereich. Er informiert die Teilnehmer, welche legalen Möglichkeiten es gibt, sich im Ernstfall zu verteidigen. Im Anschluss daran werden Kniffe und Tricks geübt, die helfen sich aus dem Griff eines Täters zu befreien und wie man diesen effektiv auf Abstand hält.
In diesem Zusammenhang gilt, viele Hilfsmittel sind nur als Notverteidigung erlaubt. „Hier gilt es aufzupassen: Der Pfefferspray ist zum Beispiel eigentlich nur für die Verteidigung, gegen Tiere vorgesehen und das sollte bei Nachfrage auch so angegeben werden. Im Fall von Notwehr ist es dann allerdings in Ordnung, ihn zu verwenden“, so Frankenbusch. Wie man diese richtig einsetzt, üben die Teilnehmer im kostenlosen Kurs. Insbesondere beim Pfefferspray gibt es einiges zu beachten: So sollte man ein Produkt mit einem zielgerichteten Strahl und dem passenden Druck verwenden.
Kampfsportarten, die sich für Frauen eignen
Wer in puncto Selbstverteidigung noch einen Schritt weiter gehen möchte, dem rät Frankenbusch dazu, zusätzlich mit Kampfsporttraining zu beginnen. Kampfsportarten, die sich für Frauen gut eignen sind beispielsweise Krav Maga, Qui Gong oder Karate. „Hier sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass es sich dann um ein durchaus intensives Training handelt“, schildert Frankenbusch.
Was sagen die Teilnehmerinnen?
Die Teilnehmerinnen sind sich einig: Kurse, wie sie Arnu anbietet, sind wichtig: Sie tragen dazu bei, in Risikosituationen die Oberhand zu behalten. Sprich sich aus bedrohlichen Situationen selbstbewusst zu befreien und/oder mögliche Gefahren ohnehin schon im Vorhinein zu vermeiden.
Ich finde den Kurs sehr wichtig, damit wenn man in eine Risikosituation kommt sich verteidigen. Die Kriminalität gegen Frauen nimmt ja zu.
Ich habe es gemacht, weil ich zwei Töchter habe und aufklären möchte und um das auch selbst aufzufrischen. Ich habe auch die Möglichkeiten zur Verteidigung nicht gekannt. Man muss dran bleiben. Aber dass man da schon anfängt, auf die Gefahren hinzuweisen. Lange Schulwege usw.
Früher war das anders ab heute hat man ja eigentlich immer das Gefühl, das man beim falschen einsteigt und dann sollte man sich schon verteidigen können.
