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Abschlussbericht vorgestellt

Klimaneutrales Chemiedreieck Bayern: Ausbau von Wasserstoff- und Stromnetzen nötig 

Burghausen - Die Studie „Trans4In – Energietransformation im Chemiedreieck Bayern” wurde in Burghausen vorgestellt.

Die Meldung im Wortlaut

Der Abschlussbericht der Studie „Trans4In – Energietransformation im Chemiedreieck Bayern” wurde am 24. Oktober in Burghausen vorgestellt. In der im Rahmen des Leitprojekts TransHyDe  vom BMBF geförderten Studie werden mit dem “Wasserstoffpfad” und dem “Strompfad” zwei  Szenarien betrachtet. Der Wasserstoffpfad unterstreicht den Bedarf für eine zeitnahe Anbindung an das überregionale Wasserstofftransportsystem. Die Stromnetzanschlussleistung verdoppelt  bzw. verdreifacht sich je nach Szenario. Die Klimaneutralität wird in beiden Szenarien zu einem großen Anteil durch die energetische und stoffliche Nutzung von Wasserstoff erreicht. 

Die Unternehmen im Chemiedreieck Bayern haben Transformationsstrategien zur Erreichung der  Klimaneutralität entwickelt. Im Rahmen der Studie “Trans4In-Energietransformation im  Chemiedreieck Bayern” wurden die unternehmensindividuellen Strategien zusammengefasst und in  zwei regionale Szenarien übersetzt. Damit werden die Entwicklung des Energieverbrauchs und die  daraus folgenden Anforderungen an die Infrastruktur transparent aufgezeigt. 

Im Szenario „Wasserstoffpfad“ gingen die Unternehmen für ihre standortspezifischen  Transformationsstrategien von der Verfügbarkeit eines zukünftigen überregionalen  Wasserstoffnetzes aus, während im Szenario „Strompfad“ eine vollständige Vor-Ort Erzeugung durch  Elektrolyse angesetzt wird. „Der Wasserstoffbedarf liegt im Wasserstoffpfad im Jahr 2050 mit  5,5 TWh/a in ähnlicher Größenordnung wie der derzeitige Erdgasbedarf von 5,7 TWh/a.“, ordnet  Serafin von Roon (Geschäftsführer der FfE) die Zahlen ein. „Im Strompfad produzieren die  Unternehmen den benötigten Wasserstoff selbst. Die Energie dafür wird folglich über das Stromnetz  bezogen und die Stromnetzanschlussleistung wird von 0,6 GW im Jahr 2019 auf 2,1 GW im Jahr 2050 mehr als verdreifacht. Beim Wasserstoffpfad verdoppelt sich die Stromnetzanschlussleistung  lediglich auf 1,2 GW, weil der Großteil des Wasserstoffs außerhalb des Standorts produziert und über  Rohrleitungen angeliefert wird.“ 

Im beiden Szenarien entsteht ein erheblicher Energiemehrbedarf. Dieser begründet sich in der  Substitution von energetisch genutzten Koppelprodukten, die bisher vor Ort beispielsweise aus Rohöl  gewonnen werden, in einer langfristig weiter steigenden Wirtschaftsleistung sowie in der Umstellung  des Produktportfolios auf grüne Produkte.  

Die Transformation des Chemiedreiecks stellt große Herausforderungen an die Unternehmen.  Deswegen fordern die Projektpartner bayernets GmbH, Bayernwerk AG, Tyczka Hydrogen GmbH und  Wacker Chemie AG mehr Engagement der Politik: Notwendig sind die Initiierung eines Umsetzungskonzeptes durch die politischen Entscheider sowie die Beschleunigung beim Ausbau der  Erneuerbaren Energien und Planungs- und Genehmigungsverfahren. In Verbindung mit dem  konkreten politischen Auftrag zum Aufbau eines Wasserstoffnetzes kann damit die Transformation  erfolgreich beschritten werden. Die Studie wurde im Rahmen des Leitprojekts TransHyDe vom Bundesministerium für Bildung und  Forschung BMBF (www.wasserstoff-leitprojekte.de) gefördert und durch die Projektpartner fachlich unterstützt. TransHyDE ist eines von drei Leitprojekten des BMBF, die zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht wurden. TransHyDE soll Hemmnisse aufzeigen sowie  deren Lösungen für den Wasserstofftransport entwickeln. Der Bericht zur Studie ist der Pressemitteilung auf der Website der FfE beigefügt.  

Über die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE)

Die FfE GmbH ist ein Tochterunternehmen der 1949 gegründeten Forschungsstelle für  Energiewirtschaft e.V. Die FfE ist auf eine praxisnahe Forschung energiewirtschaftlicher Themen und  deren Umsetzung ausgerichtet. Die Forschungsergebnisse basieren auf wissenschaftlich fundierten  Analysemethoden mit technischen, ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Kriterien. Die  Neutralität der Arbeit wird durch inhaltliche Breite der Projekte und Diversität der Projektpartner gewährleistet. 

Der Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis erfolgt u.a. durch die Unterstützung der  industriellen Energiewende, die Erstellung von Versorgungskonzepten für Kommunen, Findung von  Wärmewende-Strategien, Erstellung von Dekarbonisierungsstrategien, Entwicklung und Bewertung  von Geschäftsmodellen in der Energiewirtschaft sowie Modellierung und Simulation von  Energiesystemen und -märkten. 

Über die Projektpartner 

bayernets ist der bayerische Gasfernleitungsnetzbetreiber. Bayernwerk ist der im Chemiedreieck zuständige Stromnetzbetreiber. Tyczka Hydrogen ist ein in Bayern ansässiger Produzent und Lieferant von grünem Wasserstoff. Wacker ist als chemisches Unternehmen ein großer Energieverbraucher im Chemiedreieck.

Pressemitteilung Chemiedreieck Bayern

Rubriklistenbild: © dpa

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