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Am 6. November ist es so weit: Der Kulturhof in Bischofswiesen-Stanggaß öffnet. Einen ersten Einblick in die Vielfalt des „Leuchtturmprojekts“ gibt es bereits jetzt.
Bischofswiesen-Stanggaß - Gamsbleame, Türknbund und Hennei Bibi - jedes einzelne Zimmer trägt einen besonderen Namen einer heimischen Blume. Mit viel Liebe zum Detail ist der Kulturhof in Stanggaß errichtet worden und soll ein Treffpunkt für alle werden.
Gelände ein „Filetstück“: Kulturhof verhindert Hotelkonzern
Rund eineinhalb Jahre hat der Bau der Gebäude gedauert. Die Lage ist spektakulär, das Grundstück sei ein „Filetstück“ wie es Andreas Bunsen vom Kulturhof nennt. Dabei lag das Gelände gut zwei Jahrzehnte brach. Das insolvente Hotel Geiger stand leer und zerfiel immer mehr. Bartl Wimmer, Initiator des Kulturhofs, hat sich recht spontan dazu entschieden, das Grundstück zu ersteigern. Nicht nur, um dem Gelände wieder Leben einzuhauchen, sondern um die Ansiedlung eines Hotelkonzerns und somit auch die „maximale Bebauung“ zu verhindern. „Jeder Hotelkonzern hätte hier gerne ein paar Hundert Betten mehr hingestellt. Und da hat man einen Keil dazwischen getrieben“, erzählt Bunsen.
Bayerische „Streitkultur“: Themen wieder am Tisch ausdiskutieren
Am Samstag (6. November) öffnet der Kulturhof für Besucher das erste Mal seine Pforten. Ein paar Tage vorher wird noch fleißig gearbeitet. Beim Yogastudio wird noch eine kleine Küche eingebaut. Bagger stehen auf den Freiflächen und warten auf ihren letzten Einsatz. Sechs frisch gepflanzte Kastanienbäume sorgen für das richtige Flair im künftigen Biergarten. Auf der großen Wiese vor dem Hotel stehen bereits zwei lange Tische - mit Platz für bis zu 25 Gäste pro Tisch.
Die extragroßen Tische stehen für den „Ort der Begegnung“, den der Kulturhof wieder bieten möchte. „Beieinander hocken“ und auch der bayerischen „Streitkultur“ Platz zum Entfalten bieten. „Wir wollen, dass Menschen aufeinander zukommen, die nicht auf den ersten Blick zusammengehören“, erklärt Bunsen. Man solle Themen wieder ausdiskutieren können und „raus aus der Virtualität“ kommen. Die große Hoffnung sei, „dass sich die Menschen nicht in den sozialen Medien austoben und stänkern, sondern dass sie es wieder schaffen, sich zusammenzusetzen.“
Einheimische am Bau des Kulturhofs beteiligt
Regionalität ist ein großes Thema. Das Bauholz stammt etwa aus dem eigenen Wald. Die beteiligten Handwerker und Firmen? Aus der Region. Selbst das Yogastudio wird von einer Einheimischen aus Bischofswiesen geführt. Sehr schnell habe man das Gespräch mit Freunden und Einheimischen gesucht, erzählt Bunsen. Eine neue Heimat bekommen deswegen auch die ortsansässigen Vereine: Trachten- und Schützenverein sowie die Feuerwehr haben eigene Räume, um sich im Kulturhof wieder treffen zu können.
Doch was ist der Kulturhof denn genau? „In jedem Fall ist es ein noch recht ungewöhnliches Zusammentreffen von verschiedenen Bereichen, die man sonst eher isoliert kennt. Wir kennen alle aus der Gewohnheit, gerade in so einer touristischen Gegend wie im Berchtesgadener Land ein Hotel“, erklärt Bunsen. Ein Hotel sei eher ein Ort, an dem Touristen gerne gesehen werden, Einheimische nicht unbedingt. Da sei der Kulturhof „genau der Gegenentwurf. Ein Ort des Miteinanders“, so Bunsen weiter. Es sei ein Ort, „wo ich als Einheimischer auf ein Konzert oder in den Biergarten gehen kann, an einem Seminar teilnehmen oder meine Hochzeit feiern kann. Also ein Ort, der vieles vereint, was scheinbar erst mal nicht zusammengehört.“
Der neue Kulturhof bietet Räumlichkeiten für viele Anlässe. Auf 24 Zimmern im Hauptgebäude und in den fünf Stadlhäusern können Gäste unterkommen. Gefeiert, gegessen und getrunken wird im Restaurant, im Biergarten und im Festsaal. Auf einer Außenbühne können Konzerte stattfinden. Bewegung gibt es im hauseigenen Yogastudio - für Einheimische und Hotelgäste. Im Seminarraum ist Platz für kleine Kongresse oder auch eine Trauung - denn der Kulturhof ist künftig auch eine Außenstelle des Standesamts.
Trotz Baustelle: 180 Gäste feiern Hochzeit im Kulturhof
Die erste Hochzeit fand bereits statt - obwohl das Gelände noch eine Baustelle war. 180 Gäste fanden sich im Festsaal mit Watzmannblick ein und waren so die erste Bewährungsprobe für das neue Team im Kulturhof. Der Festsaal scheint schon jetzt beliebt. Zahlreiche Hochzeiten werden im kommenden Jahr hier stattfinden. Rund 100 Reservierungen zähle man bereits jetzt, so Bunsen.
Viele unterschiedliche Menschen hätten beim Konzept des Kulturhofs mitgewirkt. Die Erwartungen für die Zukunft dürften genauso vielfältig sein, so Andreas Bunsen. Für Bunsen selbst ist der Kulturhof ein Leuchtturmprojekt. Bunsen möchte hier viel ausprobieren. „Wir werden hier Workshops und Seminare stattfinden lassen.“ Auch die Kollegen aus der Küche „wollen sehr viel experimentieren“. Erste Veranstaltungen, etwa Konzerte und Kabaretts, sind bereits angekündigt.
Tag der offenen Tür im Kulturhof Stanggaß
Am Samstag (6. November) öffnet der Kulturhof seine Pforten. Ab 10 Uhr startet der Tag der offenen Tür. Eingeladen ist jeder, einzige Voraussetzung ein 3G+ Nachweis. Gastköche sorgen zusammen mit Küchenchef Norman Beitz für die kulinarische Verpflegung. Auf dem gesamten Gelände wird ein Programm für Groß und Klein angeboten. Auch heimische und beteiligte Betriebe haben Stände auf dem Gelände. Abends spiel die Band LaBrassBanda. Die Tickets dazu wurden bereits verlost.
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