Besucherstarker Buttnmandl-Auftakt trotz Minusgraden
Nikolaus und seine wilden Gesellen lockten hunderte Zuschauer in Bischofswiesen
Als die ersten Glocken zu hören sind, rennen die Kinder in Richtung Wald: Im Loipl haben die Buttnmandl und Nikolaus den Auftakt gegeben und die Vorweihnachtszeit eingeläutet. Bei Minustemperaturen versammelten sich laut Polizeiangaben knapp 1000 Personen rund um das Kollerfeld, wo die Buttnmandl-Bass vor dem Loslaufen gemeinsam betete.
Bischofswiesen – „Ich möchte bald selbst als Buttnmandl laufen“, sagt der 14-jährige Raphael. Gemeinsam mit seinen Freunden ist er zum „Zuschauen“ gekommen, wie so viele der Besucher im Ortsteil Loipl. Aus dem gesamten Landkreis und dem benachbarten Österreich haben hunderte Schaulustige den Weg in die Gnotschaft angetreten, die jedes Jahr den Auftakt zum traditionellen Krampus- und Buttnmandllauf bietet.
Hunderte Fahrzeuge verstopften die Straßen
Während in einem Hof die jungen Burschen ins Stroh eingebunden werden, versammeln sich draußen die Besucher. Hunderte Fahrzeuge verstopfen die schmalen Straßen. Teilweise geht über Minuten nichts mehr. Parkplätze gibt es in der Umgebung nur in überschaubarer Menge am örtlichen Skilift des Skigebiets Götschen. Das reichte bei Weitem nicht aus. Zuschauen wollen alle, wenn Nikolaus, Nikoloweibl – ein Bub als Frau verkleidet -, gefolgt vom Tross aus Buttnmandl und Ganggerl durch den Ort ziehen, von Haus zu Haus, um dort Kinder in den Familien zu besuchen.
Besucherstarker Buttnmandl-Auftakt in Bischofswiesen




Stundenlanges Warten bei Minus zwei Grad
Das Besondere in Loipl ist die Örtlichkeit: Der Hügel, auf dem vor dem Loslaufen gebetet wird, ist der höchste Punkt, von allen Seiten einsehbar. An den Hängen und am Fuß der Erhebung versammeln sich hunderte Schaulustige und warten bei minus zwei Grad Celsius, manche stundenlang.
„Früher hatte ich Angst vor den Buttnmandl“
Mit wildem Geschrei und lautem Geläut macht sich die Buttnmandl-Bass schließlich auf, den Hang hinunter, aufgenommen von unzähligen Smartphones. Ein paar Rutenschläge gibt es als Zugabe. „Früher hatte ich Angst vor den Buttnmandl“, sagt der 14-jährige Raphael. Heutzutage überwiegt der Spaß am Dabeisein.
Laut Polizeiangaben habe es „keine Vorkommnisse gegeben“, so Polizeihauptkommissar Stefan Scharf von der Polizeiinspektion Berchtesgaden. Straftaten seien nicht gemeldet worden. Eine offizielle Zählung der Teilnehmer fand nicht statt. „Es waren aber sehr viele Besucher vor Ort“, so Scharf.
kp