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Bartgeier-Streit

„Schreckmoment“ in den Berchtesgadener Alpen – Bartgeier Wiggerl fällt aus Nest in eine Felsnische

Das Projektteam transportiert Wiggerl sicher in die Nische zurück.
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Das Projektteam transportiert Wiggerl sicher in die Nische zurück.

In den Berchtesgadener Alpen stürzte am Montagnachmittag (10. Juni) ein junger Bartgeier aus seinem Nest in eine Felsnische. Experten sprechen von einem „Schreckmoment“.

Berchtesgaden – Einen Schreckmoment gab es am späten Montagnachmittag (10. Juni) in den Berchtesgadener Alpen, als ein junger Bartgeier aus seinem Nest fiel. Demnach stürzte er nach einem Streit mit seinem Artgenossen Vinzenz rund 30 Meter in die Tiefe aus seiner Felsnische.

Wie der Landesband für Vogel- und Naturschutz (LBV) am Donnerstag mitteilte, sei der junge Bartgeier Wiggerl durch den Sturz glücklicherweise nicht verletzt worden. Das Projektteam, das für die Auswilderung der Tiere zuständig ist, habe den Bartgeier noch am Montag gerettet und zurück in die eingezäunte Nische gebracht.

Zu diesem Zeitpunkt hatte es nicht geregnet und es war noch ausreichend Tageslicht vorhanden. Der Geier hat den Rettern immerhin „den Gefallen getan“, in eine einigermaßen zugängliche Felsumgebung abzustürzen, so der LBV-Bartgeierexperte.

Live-Kameras rund um die Uhr einsehbar

„Da Projektmitarbeitende tagsüber die Nische von einem Beobachtungsplatz durchgehend überwachen, konnten sie nach Wiggerls Sturz sofort ein Expertenteam von LBV und Nationalpark informieren, das bereits kurze Zeit später für eine erste Einschätzung der Situation vor Ort sein konnten“, gibt Toni Wegscheider, LBV-Bartgeierexperte, an.

Nach den Angaben saß Wiggerl „sichtlich geschockt“ in einer durch Steinschlag gefährdeten Felsrinne, weswegen ihn das alpinerfahrene Rettungsteam mit einer Decke einfing und dann in einer Transportkiste zu seiner Felsnische zurückbrachte.

Nach einem kurzen Gesundheitscheck ließ ihn das Rettungsteam wieder bei seinem Artgenossen Vinzenz, wobei die Wiedereingewöhnung ohne große Zwischenfälle verlief.

Bartgeier Vinzenz sitzt in der Felsnische.

Auseinandersetzungen sind normal

Bartgeier, die sich in Wiggerls Alter befinden, können demnach noch nicht fliegen, weshalb der LBV den Sturz auch als „Schreckmoment“ bezeichnet. Eine solche Auseinandersetzung zwischen den beiden männlichen Jungvögeln, welche zu diesem Sturz geführt hat, sei den Experten zufolge aber völlig normal.

Allerdings stellt es ein Problem dar, dass die Jungvögel noch nicht fliegen können. So können sie sich, genau wie hier, im Falle eines Sturzes nicht abfangen.

Größtmögliche Sicherheit für die Jungtiere

Dazu sagt der Leiter des Projekts beim Nationalpark Berchtesgaden: „Dieser Vorfall zeigt wieder einmal, wie wichtig unser großer Betreuungsaufwand für die Bartgeier ist“. Jeder einzelne Vogel habe demnach eine enorme Bedeutung für die erfolgreiche Rückkehr der Art in die Alpen. Deswegen wolle man mit einem hohen Personal- und Technikeinsatz für die größtmögliche Sicherheit der Jungtiere sorgen.

Jede und jeder, der sich für das Aufwachsen und Leben der Bartgeier interessiert, kann dieses über die Live-Kameras verfolgen. Über die weltweit einzige Bartgeier-Webcam auf der Website des LBV oder auch des Nationalparks Berchtesgaden kann man so die Jungvögel beobachten. Dank der GPS-Sender, die die beiden zusätzlichen haben, können sie auch noch in den nächsten Jahren mittels einer Karte des LBV beobachtet werden.

ci

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