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Zwei erfreuliche Tage in Berchtesgaden

Überflieger in Nationalpark: Nach Sisi setzt auch Nepomuk zum „Jungfernflug“ an

Auswilderung von zwei jungen Bartgeiern
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Mitarbeiter im Nationalpark Berchtesgaden zeigen die Bartgeier Sisi (l) und Nepomuk vor ihrer Auswilderung.

Einen Tag nach Bartgeier Sisi ist auch das junge Geiermännchen Nepomuk im Nationalpark Berchtesgaden am Mittwoch (21. Juni) zu seinem ersten Flug gestartet.

Berchtesgaden – Einen Tag nach Bartgeier Sisi ist auch das junge Geiermännchen Nepomuk im Nationalpark Berchtesgaden zu seinem ersten Flug gestartet. Damit schwang sich Nepomuk unerwartet früh in die Lüfte, wie der bayerische Naturschutzverband LBV am Mittwoch mitteilte.

„Unser erstes Männchen im Projekt ist gerade einmal 107 Tage alt und somit einer der jüngsten Geier auf dem Jungfernflug in der über 30-jährigen Geschichte des europäischen Auswilderungsprogramms“, sagte LBV-Projektleiter Toni Wegscheider.

Erst am Dienstag (20. Juni) hatte sich die eine Woche ältere Sisi erstmals in die Lüfte geschwungen – schon sie war damit ungewöhnlich schnell. Da Nepomuk eine Woche jünger und deutlich kleiner als Sisi ist, sei sein erster Flug sehr überraschend gewesen, hieß es beim LBV. Nepomuk sei in der Morgensonne außergewöhnlich souverän abgeflogen und dann in Richtung eines vorbereiteten Futterplatzes gesegelt.

Überflieger startet Ausflug

Junge Bartgeier wagen ihren ersten Ausflug im Durchschnitt um den 120. Lebenstag. „Auch wenn Nepomuk in den vergangenen Tagen für sein junges Alter seine Flugmuskulatur mit täglichen intensiven Übungsflügelschlägen bereits sehr fortgeschritten trainierte, hat wirklich niemand von uns damit gerechnet“, sagte Nationalparkdirektor Roland Baier. Gerade einmal 107 Tage nach seiner Geburt wagte er den ersten Ausflug aus seiner Nische.

Am 24. Mai waren Nepomuk und Sisi im Klausbachtal ausgewildert worden. Die beiden Jungvögel kommen aus dem benachbarten Österreich. Es war die dritte Auswilderung von anfangs noch flugunfähigen Bartgeiern im Nationalpark Berchtesgaden. Die Vögel waren mehr als 140 Jahre lang in Deutschland ausgerottet. Seit 2021 wurden bereits vier Tiere freigelassen: Wally, Bavaria, Dagmar und Recka. Bartgeier Wally wurde allerdings im letzten Jahr durch einen Steinschlag tödlich verletzt.

Der Bartgeier (Gypaetus barbatus) zählt mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,90 Metern zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Im Rahmen eines großangelegten Zuchtprojekts werden seit 1986 im gesamten Alpenraum junge Bartgeier ausgewildert.

dpa/vs

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