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DAV-Sektion Berchtesgaden informiert

Mehr als vor Corona - DAV erwartet Besucherrekord in den bayerischen Bergen

Landschaftlich einzigartig lockt die Region um Berchtesgaden jedes Jahr tausende Besucher, die Übernachtungsmöglichkeiten suchen.
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Landschaftlich einzigartig lockt die Region um Berchtesgaden jedes Jahr tausende Besucher, die Übernachtungsmöglichkeiten suchen. 

Der DAV (Deutscher Alpenverein) stellt sich für das Bergjahr 2024 auf so viele Besucher wie noch nie ein. Besonders geführte Touren werden laut dem Vorstand der Sektion Berchtesgaden immer beliebter.

Berchtesgaden - Nach einem erheblichen Rückgang während der Corona-Pandemie sind die Besucherzahlen der alpinen Berghütten des Deutschen Alpenvereins (DAV) Sektion Berchtesgaden wieder auf dem Vormarsch. Für dieses Jahr erwartet Daniel Hrassky, in der Sektion Berchtesgaden im Vorstand und für die Öffentlichkeitsarbeit tätig, sogar einen „weiteren Anstieg“. Eine Übernachtungsgarantie in den Bergen gibt es dennoch nicht.  

Fünf große alpine Berghütten betreibt die Sektion Berchtesgaden: Neben dem Kärlingerhaus am Funtensee sind das die Blaueishütte, das Stöhrhaus am Untersberg, die Wasseralm sowie das Schneibsteinhaus. „Zusätzlich besitzen wir noch einige kleinere Selbstversorgerhütten und betreiben das Ostwandlager“, sagt Daniel Hrassky.

Nach dem Einbruch der Besucherzahlen wegen der Corona-Pandemie fanden diese bereits im vergangenen Jahr wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurück. Für 2024 rechnet das Vorstandsmitglied der Sektion mit einem weiteren Besucherwachstum. Vertragen die Berge das?

Mehrtages-Touren sind sehr beliebt

„Grundsätzlich, sagt Hrassky, sei die Auslastung während der Sommermonate von Juni bis September sehr hoch, in den anderen Monaten moderat“. Vor allem am Kärlingerhaus am Funtensee, gelegen auf 1638 Metern mitten im Nationalpark Berchtesgaden, stellen die DAV-Verantwortlichen eine „vermehrte Anzahl an Besuchern“ fest.

Der Weitwandertourismus boomt: Die Tour vom Königssee bis zu den Drei Zinnen - in den Sextner Dolomiten an der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Belluno im Süden und Südtirol im Norden gelegen - gilt unter Berchtesgaden-Gästen als beliebt. Auch auf den Hütten rund um den Königssee zählt die DAV-Sektion Berchtesgaden eine „hohe Anzahl an Besuchern“, die die im Winter beliebte „Große Reib’n“ nun vor allem im Sommer wandern wollen. Die Mehrtages-Tour wird im Paket angeboten, zur besseren Koordinierung bei Hüttenbuchungen, aber auch zur Besucherlenkung.

Schon jetzt weiß man bei der DAV-Sektion Berchtesgaden, dass das Kärlingerhaus im Juli für Einzelübernachtungen bereits fast ausgebucht ist. 

Schutzhütten müssen kein

Aufgrund steigender Besucherzahlen in den Berchtesgadener Alpen musste die mit Corona eingeführte Reservierungspflicht beibehalten werden, sagt Daniel Hrassky. Bedeutet: „Gäste ohne Reservierung können bei voller Hütte von den Wirtsleuten abgewiesen werden oder bekommen einen Schlafplatz in der Wirtsstube, im Gang oder dem Notlager zugewiesen.“ Die DAV-Hütten seien zwar Schutzhütten, wobei sich das Wort „Schutz“ aber ausschließlich auf Leib und Leben bezieht.

Eine Garantie auf einen Schlafplatz wird dabei nicht impliziert, vor allem dann nicht, wenn „ein Abstieg noch zumutbar und möglich ist“, sagt Hrassky. Ein Abstieg könne unter Umständen auch noch in Dunkelheit mit Stirnlampe erfolgen. Zumindest wird beim DAV erwartet, dass sich Besucher bei Bettenmangel einstellen müssen, nach Hause zu gehen. Bei besonderen Wetterlagen wie Gewitter, Sturm oder Nebel könnten Ausnahmen nach Ermessen der Wirtsleute der jeweiligen Alpin-Berghütte gemacht werden. 

Geführte Touren werden immer beliebter

„Die Gefahr einer Überfüllung sehen wir nicht, nur die Notwendigkeit, die Besucher richtig zu lenken.“ Die korrekte Lenkung ist in Zeiten steigender Alpingäste notwendig: „Wir bieten den Besuchern aktiv Ausweichtouren in Gebiete an, die noch Besucher aufnehmen können.“ Mittels Reservierungssystemen versucht man in der Sektion Berchtesgaden die Besucherströme besser zu lenken.

Das soll auch mithilfe der „Alpinen Auskunft“ optimaler gelingen, die seit Kurzem ein eigenes, zentral gelegenes Büro im Herzen Berchtesgadens hat, das vor wenigen Tagen eröffnet wurde: Im Kurpark der Tourismusgemeinde ist dieses angesiedelt. Dem Umstand geschuldet, dass in den Berchtesgadener Alpen immer mehr Bergbegeisterte unterwegs sind, ist auch das Angebot erweitert worden: Geführte Touren lassen sich bei der „Alpinen Auskunft“ nun buchen.

So gibt es etwa ein Angebot von vorgeplanten wöchentlichen Touren mit Wanderleitern zu den Berchtesgadener Berghütten - genauso wie individuelle Touren nach Wunsch. Zwei Stunden am Tag beraten Alpinexperten persönlich vor Ort - über Wetterlagen, Routenwahl und Hüttenbuchungen. Die Vermittlung von Restschlafplätzen auf den Schutzhütten der DAV-Sektion Berchtesgaden ist zudem Teil des Angebots. 

„Wir modernisieren unsere Hütten ständig“

Die kompletten Einnahmen aus dem Betrieb der Hütten werden laut Daniel Hrassky „ausschließlich zweckgebunden“ genutzt: Um diese auf dem neuesten Stand der Umwelttechnik zu halten und eine neutrale CO₂-Bilanz zu erreichen. „Viele unserer Hütten sind bereits CO₂-neutral“, sagt Hrassky.

„Wir modernisieren unsere Hütten ständig.“ Auch für dieses Jahr seien auf allen DAV-Hütten weitere Maßnahmen vorgesehen, um die Gebäude unabhängiger und klimaneutraler zu machen. Das langfristige Ziel ist daher: Der Hüttenbetrieb wird langfristig künftig in der gesamten Sektion vollständig CO₂-neutral stattfinden. Die Übernachtungskapazitäten sollen auf dem aktuellen, hohen Niveau stabilisiert werden.

kp

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