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Bürgermeister Wierer auch zu Plänen um Haus des Gastes

Abriss nach 170 Jahren: 12,6 Millionen Euro für neues Rathaus in Bayerisch Gmain

Bayerisch Gmain Bürgermeister Armin Wierer Rathaus Neubau Haus des Gastes Sanierung
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Auf Bayerisch Gmain dürften finanziell gesehen schwierige Jahre zukommen, meint Bürgermeister Armin Wierer im Gespräch mit BGLand24.de.

Vom Schimmel im Keller bis zum undichten Dach: Bayerisch Gmain braucht ein neues Rathaus. Bürgermeister Armin Wierer spricht über das Millionenprojekt rund um den Neubau - und wie die kleine Gemeinde die finanzielle Belastung stemmen will.

Bayerisch Gmain - Wer ins Rathaus eintritt, dem schlägt ein leicht modriger Geruch entgegen. Das könnte am Schimmel liegen, der sich im Keller tummelt. Kein Wunder: Das Gebäude ist mittlerweile rund 170 Jahre alt. Zu klein, zu viele Mängel, kein ordentlicher Brandschutz - Bayerisch Gmain braucht dringend ein neues Rathaus.

„Langsam wird es dringend“: Bayerisch Gmain braucht ein neues Rathaus

Die letzten Jahre wurde nur das notwendigste am Gebäude saniert, erklärt Bürgermeister Armin Wierer im Gespräch mit BGLand24.de. Schließlich war immer klar: „Wir kriegen eh ein neues Rathaus. Das zieht sich jetzt über sieben Jahre. Langsam wird es dringend“, so der Bürgermeister. Das Dach ist undicht, nicht mal der Dachdecker traut sich noch hoch. „Das Haus ist eigentlich schon in den letzten Zügen. Da sind etliche Umbauarbeiten zu machen, die man sich mit dem Neubau einfach sparen möchte.“

Zu den baulichen Mängeln kommt noch ein Platzproblem dazu. Drei Mitarbeiter arbeiten in dem etwas anderem Büro: dem Trauungszimmer. „Wenn wir eine Trauung haben, dann müssen sie ihre Sachen zusammenpacken und die Tische abschrauben.“ Für zusätzliche Mitarbeiter wäre gar kein Platz mehr, so Wierer.

„Gmainer Haus“: Haus des Gastes wird saniert - und das Rathaus neu gebaut

Seit Jahren diskutiert der Gemeinderat über eine Lösung für das Problem-Rathaus. Gewünscht sei ein „Gmainer Haus“, in dem das Verwaltungsgebäude ins angrenzende Haus des Gastes eingegliedert wird. Pläne dazu gab es viele. Der neueste dürfte auch der endgültige Plan werden: Das Haus des Gastes wird saniert. Das Rathaus wird zu großen Teilen abgerissen und direkt an das Haus des Gastes angegliedert und neu gebaut. Mit einem Lift will die Gemeinde auch für einen behinderten- und seniorengerechten Innenraum sorgen. Eine neue Tiefgarage für die Mitarbeiter soll das Parkchaos an der angrenzenden BGL4 abschwächen.

Eine neue Tiefgarage soll die Parksituation vor dem Haus des Gastes und dem Rathaus entspannen.

„Immense Aufgabe“: 12,6 Millionen Euro Gesamtkosten

Wierer rechnet künftig auch mit mehr Mitarbeitern für Bayerisch Gmain. Immer mehr Aufgaben kämen auf die Gemeinde zu. Im neuen Gebäude ist deswegen Platz für weitere drei bis vier Arbeitsplätze eingerechnet. Die Gesamtkosten für das Großprojekt in der kleinen 3000 Einwohner-Gemeinde? Rund 12,6 Millionen Euro. Eine Preissteigerung von 30 Prozent ist in dem Preis mit einkalkuliert. „Das ist sehr viel Geld“, so der Bürgermeister. Die Gemeinde müsse das „aus ihrem normalen Haushalt stemmen. Und das wird eine immense Aufgabe.“

Die nächsten Jahre dürften laut dem Bürgermeister schwierig werden. Voraussichtlich wird Bayerisch Gmain gemeindeeigenen Grund verkaufen müssen, um das Großprojekt finanziell stemmen zu können. Möglich sei auch, dass Vereinen die freien Leistungen gekürzt werden könnten. So zahlt die Gemeinde im Moment etwa Strom- und Heizkosten für Vereinsheime. Bürgermeister Wierer hofft, dass dies auch noch die nächsten Jahre gehe. Doch „wenn was gekürzt wird, sind das immer die freien Leistungen. Aber das tut am meisten weh.“

Für zwei Jahre: Gemeinde zieht ins Haus Taufkirchen

Am Dienstag (20. Dezember) stellt der planende Ingenieur den aktuellen Stand des Projekts Rathaus und Haus des Gastes im Gemeinderat vor. Die Architekten rechnen mit einer Bauzeit von zwei Jahren. Läuft alles gut, könnten die Abbrucharbeiten im Sommer 2023 beginnen und die Gemeinde im Sommer 2025 ihr neues Rathaus beziehen. Doch dazu muss auch alles reibungslos klappen.

Im Haus Taufkirchen soll das Übergangsrathaus für Bayerisch Gmain entstehen. Das Gästehaus befindet sich nur ein paar Meter weiter die BGL4 hinunter.

Die erste Hürde ist der Umzug in ein Übergangsrathaus, dem Haus Taufkirchen, ein Gästehaus ein paar Meter weiter an der BGL4 entlang. Die Pension gehört dem Bürgermeister und hätte genug Platz, um die Verwaltung für die zwei Jahre Bauzeit unterzubringen. Bis zum Bezug stehen aber noch eine Genehmigung vom Landratsamt, die Verträge mit der Gemeinde und die notwendigen Umbauarbeiten im Haus Taufkirchen an.

Beim Energiekonzept des neuen Rathauses setzt die Gemeinde laut Wierer auf „uralt und hochmodern“. Um auch bei einem möglichen Stromausfall abgesichert zu sein, soll das Gebäude sowohl mit einer Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage als auch mit einer Ölheizung und einem Ölstromaggregat für den Notfall ausgestattet werden.

ce

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