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Fußball-Vorstand definiert sich als Team

Christian Scheifinger und Florian Huber jetzt an der Spitze des TSV Bad Reichenhall

Der gebürtige Wiener Christian Scheifinger (links) ist neuer Fußball-Abteilungsleiter des TSV Bad Reichenhall, sein Assistent ist Florian Huber, der nach wie vor am Kreisliga-Ball ist.
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Der gebürtige Wiener Christian Scheifinger (links) ist neuer Fußball-Abteilungsleiter des TSV Bad Reichenhall, sein Assistent ist Florian Huber, der nach wie vor am Kreisliga-Ball ist.

Der TSV Bad Reichenhall hat seit seiner letzten Wahl einen neuen Fußball-Abteilungsleiter. Der gebürtige Wiener Christian Scheifinger hat selbst einmal für den TSV gespielt.

Bad Reichenhall - Er will keine Ein-Mann-Show hinlegen, sondern stets als Team agieren und entscheiden: Der neue Fußball-Abteilungsleiter des TSV Bad Reichenhall, Christian Scheifinger, ist seit einer guten Woche im Amt und sagt, dass es genug Arbeit gibt. „Wir wollen jetzt aber nicht alles auf Links drehen und auf gar keinen Fall das Rad neu erfinden.“ Mit „wir“ meint er sich und den neuen 2. Abteilungsleiter Florian Huber, nach wie vor Spieler des TSV-Kreisliga-Teams und mitten im Meister- beziehungsweise Aufstiegskampf in die Bezirksliga.

Die beiden lösten Robert Oßwald und Jürgen Przywecki an der Spitze der gelb-schwarzen Kickersparte ab, die jedoch als Beisitzer erhalten bleiben und beratend agieren werden. Neu dazugekommen ist diesbezüglich Ex-Spieler Sebastian Lexhaller, Marcus Mayr (beide 32) bleibt Kassier, er beendet nach dieser Saison seine lange Aktiv-Karriere. Sportlicher Leiter ist weiterhin Hans Haas, Schriftführer Werner Huber, die Jugendleitung haben nach wie vor Thomas Pfeilschifter und Robby Wohlrab inne.

„Irgendwo in der Mitte getroffen“

Christian Scheifinger ist in Wien geboren und lebt seit 2020 mit seiner Frau – einer Brandenburgerin – im Berchtesgadener Land: „Wir haben uns quasi ,irgendwo‘ in der Mitte getroffen“, schmunzelt er im Gespräch mit der Heimatzeitung. Der bald 40-Jährige – Geburtstag am 21. Mai – heuerte nach 20 Jahren als aktiver Mittelfeld- und Abwehr-Spieler beim 1. FC Bisambeg und dem 1972 gegründeten UFK Schwemm in Floridsdorf (195 Spiele/21 Tore insgesamt) zunächst beim SV Marzoll an.

Durch die kurzzeitige Spielgemeinschaft mit der Reichenhaller Zweiten kam sein Spielerpass in die Kurstadt. Dort bestritt Scheifinger noch ein paar Partien und betreute schließlich die TSV-Reserve nach dem Trainerabschied von Franzi Fuchs und Tommy Pfeilschifter in der restlichen, letztlich abgebrochenen Corona-Saison 2020/21/22. Dann übernahm Alex Schlage die Reserve und schaffte mit ihr die sofortige Rückkehr in die B-Klasse.

Urgestein mit 31 Jahren

Im Januar dieses Jahres fragte Robert Oßwald, der sich nach sechs Jahren als Abteilungsleiter schon einige Monate aus beruflichen Gründen mit einer Amtsaufgabe beschäftigt hatte, ob sich Christian Scheifinger (bislang zwei Jahre Beisitzer) einen Vorstandsposten vorstellen könne. „Das konnte ich, den Abteilungsleiter-Job hatte ich dabei aber überhaupt nicht auf dem Schirm. Das war nun wirklich nicht mein Wunsch. Letztlich bin ich doch ,nur‘ ein Zuagroaster, was nicht immer leicht ist. Doch ich wurde hier super aufgenommen und erkenne in diesem Verein ein System, eine Struktur – darum kann ich mich so gut mit dem TSV identifizieren.“

Florian Huber, seit dem vierten Lebensjahr im Verein und mit erst 31 Jahren bereits ein Urgestein, wurde ebenfalls schon Anfang des Jahres gefragt. Letztlich erklärten sich beide bereit, diese Ämter zu über- und in Angriff zu nehmen. Flo Huber schätzt an Christian Scheifinger, dass dieser bereits Strukturen in einem Verein mitten in einer großen Stadt kennenlernte, den Blick von außen und hie und da vielleicht eine andere, weiterbringende Denkweise an den Tag legt.

Die Intention war zudem, das Vorstandsteam „etwas jünger“ aufzustellen. Gleichwohl steht Huber noch voll im Aktivensaft und möchte so lange als möglich spielen. Gerade jetzt, da das Team-Gefüge um „den wahnsinnigen Glücksfall Michi Wegscheider“ (O-Ton Scheifinger) als Coach funktioniert und erfolgreich ist – Thema neun Spiele in Folge ungeschlagen, acht zu Null.

Erfolgreichste Zeit seit 2015

Sportlich steht die 1. Mannschaft so gut da wie seit 2015 nicht mehr, als der Bezirksliga-Aufstieg ebenfalls ein Thema war und erst am letzten Hitze-Spieltag Anfang Juni mit einer 1:3-Heim-Niederlage gegen Traunreut platzte. Wenngleich es in der Abteilung mit 2. Mannschaft sowie zahlreichen Jugendteams freilich nicht nur um die Erste geht, steht sie doch im Fokus – gerade heuer: Der Sprung in die höchste regionale Ebene ist in der hoch spannenden Kreisliga 2 möglich und wird angestrebt.

„Wir müssen uns in beide Richtungen vorbereiten und irgendwo zweigleisig planen“, sagt Scheifinger, der beruflich im Vertrieb eines Lebensmittel-Analyse-Labors tätig ist. „Die Bezirksliga ist möglich, sollten wir sie schaffen, gehen wir sie an, keine Frage.“

Waldfest soll endlich wieder stattfinden

Infrastrukturelle „Wunsch-Träume“, wie es der neue Vorstand ausdrückt, gibt es reichlich: Während die Mannschaften kleinere Renovierungen (Streichen der Kabinen) teils in Eigenregie übernehmen, bedürfen größere Projekte freilich intensiveren Planungen – und oft langwierigen Genehmigungen seitens der Behörden: „Wir denken an eine Überdachung der Haupttribünen-Seite, zumindest teilweise, um selbst bei Regenwetter mehr Zuschauer zu generieren. Freilich wäre ein Flutlicht schön, weil uns das nochmal ganz andere Möglichkeiten eröffnet“, so Scheifinger.

Das lukrative Waldfest, womit die TSV-Kicker stets einen Großteil ihrer Spielzeiten finanzieren konnten, soll endlich reaktiviert werden. Denn zuerst verhinderte Corona im Grunde alles, dann machte den geplanten Feierlichkeiten 2023 ein schwerer Sturm einen Tag vor dem Termin mit erheblichen Schäden rund ums und im Stadion ein Strich durch die Rechnung.

Für zwei Jahre gewählt

Am 27. Juli (Ferienbeginn) soll das Waldfest nun endlich wieder stattfinden und dabei der 100. Geburtstag der Fußball-Abteilung – „der mittlerweile schon der 104. ist“, schmunzelt Florian Huber – mit einem offiziellen Teil nachgeholt werden. Inklusive eines Vorbereitungsturniers am Vormittag. Steigt die „Erste“ in die Bezirksliga auf, wäre dieses letzte Juli-Wochenende möglicherweise aber auch schon der 1. Spieltag der neuen Saison 2024/25.

Christian Scheifinger und Florian Huber sind für zwei Jahre gewählt: „In dieser Zeit wollen wir uns erstmal anschauen, ob es klappt, mit uns als Vorständen. 2026 werden wir dann Bilanz ziehen und entscheiden, ob es eine gute Wahl war und wie es weitergeht“, sagen beide, die sehr genau wissen, dass für so manch (bauliche) Ziele zwei Jahre sicher zu wenig sind.

bit

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