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Rund 3.000 Geburten begleitet

42 Jahre im Dienst für Frauen und Neugeborene: Hebamme Angelika Aicher geht in Ruhestand

Angela Aicher ist nach 42 Jahren als Hebamme an der Klinik in Bad Reichenhall in den Ruhestand gegangen
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Angela Aicher ist nach 42 Jahren als Hebamme an der Klinik in Bad Reichenhall in den Ruhestand gegangen.

Rund 3.000 Geburten hat Angelika Aicher als Hebamme an der Klinik in Bad Reichenhall begleitet. Jetzt geht sie in den wohlverdienten Ruhestand.

Die Meldung im Wortlaut:

Bad Reichenhall - Seit sie denken kann, wollte Angelika Aicher mit Babys arbeiten. Allerdings hatten ihre Eltern andere Vorstellungen. Sie wollten, dass die Tochter im Ort bleibt, in dem sie aufgewachsen ist, in Weißbach an der Alpenstraße. Die Berufsmöglichkeiten im Dorf waren eher überschaubar, so machte sie zuerst eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Glücklich war sie dabei nicht. Sie fieberte ihrem 18. Geburtstag entgegen, an dem sie endlich selbst über ihr Leben entscheiden konnte. Fest entschlossen, doch noch ihren Traumjob ergreifen zu können, machte sie sich am Tag der Volljährigkeit auf den Weg zum Arbeitsamt. Dort empfahl man ihr eine Ausbildung zur Hebamme.

Für den Traumberuf von Weißbach nach München

Die nächste Ausbildungsmöglichkeit war in München. An der Frauenklinik in der Maistraße wurde sie vorstellig und hatte „riesiges Glück“. Sie bekam einen der begehrten Ausbildungsplätze. Drei Jahre durchlief sie die Hebammenausbildung an der Uniklinik und lebte im angrenzenden Wohnheim. Sie genoss die fundierte und praxisbezogene Ausbildung, für die es damals keine Vergütung gab. „Da wir direkt neben der Klinik gewohnt haben, wurden wir an unseren freien Tagen oder in der Nacht sofort gerufen, wenn besondere Vorkommnisse bei der Geburt auftraten. Dadurch haben wir schon in der Ausbildung alle Besonderheiten, die es bei einer Geburt geben kann, kennengelernt“, erinnert sich die Hebamme an diese aufregende Zeit.

1980 beendete sie die Ausbildung in der Landeshauptstadt und wollte unbedingt wieder nach Hause. Nach vier Monaten im Ebersberger Krankenhaus, wechselte sie am 1. Januar 1981 an die Kreisklinik in Bad Reichenhall. 

„Ich liebe meinen Beruf“

Von nun an arbeitete sie als Hebamme im Kreißsaal der Geburtsklinik in Bad Reichenhall. Sie heiratete, baute ein Haus und bekam zwei Kinder, aber ihren Beruf gab sie nie auf. Sie arbeitete immer in Vollzeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war zu dieser Zeit alles andere als einfach, aber ihr Mann und ihre Schwiegermutter unterstützten sie nach Kräften. Sie wissen, dass Angelika ihren Beruf liebt und darin Erfüllung findet. Als sich 2004 die Klinik Bad Reichenhall mit den Kliniken Südostbayern zusammentut, wechselt die Hebamme vom Kreißsaal auf die Wochenbettstation in der Geburtsklinik. „Diesen Wechsel habe ich keine Minute bereut. Jetzt war ich da, wo ich immer hinwollte, bei den Babys“, bekennt sie und erklärt: „Das Schöne an meinem Beruf ist, dass man die ersten Lebenstage eines Neugeborenen mit der Familie hautnah mitbekommt und, dass man sein Wissen weitergeben kann. Es ist ja unglaublich, welches Vertrauen man bekommt: Die Eltern vertrauen einem ja das Wertvollste an, das eigene Kind. Ich finde, eine Hebamme ist auf der Wochenstation unerlässlich, schließlich geht es ja explizit um die Bedürfnisse von Mutter und Kind.“

Um den Müttern bestmöglich zur Seite zu stehen, begann sie 2005 eine Weiterbildung zur Still- und Laktationsberaterin. Eineinhalb Jahre dauerte die umfassende Ausbildung, die von den Kliniken Südostbayern finanziert wurde. „Ich wollte nie woanders arbeiten, als hier in Bad Reichenhall. Gerade auch während der Pandemie habe ich gemerkt, dass man sich in der KSOB um uns kümmert, dass man auf uns Mitarbeitende schaut. Das ist so wichtig, dass wir aufeinander schauen“, bekräftigt sie eindringlich.

Demut vor dem Leben

Rund 3.000 Geburten hat Angelika Aicher in ihrem Arbeitsleben begleitet. „Ich habe wirklich alles erlebt, was bei einer Geburt passieren kann. Obwohl ich nicht übermäßig gläubig bin, bin ich mir sicher, dass es ohne Beistand von oben nicht so gut gelaufen wäre“, bekennt die Geburtshelferin. Nach 42 Jahren im Dienst für andere Menschen wünschen alle Kolleginnen und Kollegen Angelika Aicher einen schönen Ruhestand, viel Gesundheit und Zeit für sich und ihre eigene Familie.

Pressemeldung der Kliniken Südostbayern AG

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