Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Kommunalwahl im Landkreis Traunstein

Großes Wahl-Fazit: Wer besonders enttäuscht oder hocherfreut ist - und wo die Spannung hoch bleibt

CSU-Freudestrahlen im Traunsteiner Landratsamt: Siegfried Walch (links) bleibt mit über 60 Prozent Landrat und Christian Hümmer hat mit 44 Prozent deutlich den ersten Platz bei der Oberbürgermeisterwahl in Traunstein erreicht, muss aber in die Stichwahl gegen Christian Kegel (SPD).
+
CSU-Freudestrahlen im Traunsteiner Landratsamt: Siegfried Walch (links) bleibt mit über 60 Prozent Landrat und Christian Hümmer hat mit 44 Prozent deutlich den ersten Platz bei der Oberbürgermeisterwahl in Traunstein erreicht, muss aber in die Stichwahl gegen Christian Kegel (SPD).

Landkreis Traunstein - Die Kommunalwahlen im Landkreis sind geschlagen: Hier bekommen Sie den Überblick über alle Ergebnisse zu Bürgermeister- und Landratswahlen. Auch Kreistag und Stadträte sind inzwischen ausgezählt.

>Alle Ergebnisse der Kommunalwahlen in Traunstein und den Nachbarlandkreisen finden Sie in der Übersicht<

Landkreis Traunstein: Landrat Walch marschiert durch

Mit rund 63 Prozent der Stimmen triumphierte Landrat Siegfried Walch, er muss nicht mal in die Stichwahl. "Ich bin sprachlos. Es ist wirklich sehr gut ausgegangen. Wir haben eigentlich fest mit einer Stichwahl gerechnet", so Walch am Wahlabend. Vor sechs Jahren konnte sich Walch nur ganz knapp durchsetzen, jetzt war es eine klare Angelegenheit. "Besonders freut es mich, dass ich viele Leute überzeugen konnte, die mich vor sechs Jahren noch nicht gewählt haben." In seiner Heimatgemeinde Inzell wurde der Landrat sogar von über 80 Prozent bestätigt.

Etwas enttäuschend fiel das Ergebnis mit knapp 17 Prozent für die Grüne Gisela Sengl aus. "Ich hätte mit etwa 20 Prozent gerechnet, in die Stichwahl zu kommen wäre natürlich super gewesen", so die Sondermoningerin. Trotzdem sprach sie von einem Erfolg, konnte sie das Grünen-Ergebnis im Vergleich zur vorigen Landratswahl doch um etwa vier Prozent steigern. Den dritten Platz belegte der Grabenstätter Andreas Danzer (Freie Wähler) mit gut acht Prozent.

Das Ergebnis zur Landratswahl in Traunstein.

Eine Schlappe erlebte dagegen der langjährige stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser. Für den SPD-Kandidaten reichte es im fünften Anlauf nur noch zu 7,4 Prozent und Platz 4. Bei den vorherigen Wahlen unterlag er in der Stichwahl nur hauchdünn gegen Walch. Die Kandidaten der ÖDP, Dr. Ute Künkele, und der FDP, Christian Schunck, spielten mit 2,8 bzw. 1,6 Prozent keine Rolle. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,68 Prozent

Kreistagswahl Traunstein: Grüne, AfD, Linke und Junge Liste mit Plus

Die Kreistagswahl ist noch nicht komplett ausgezählt, aber über zwei Drittel der Stimmen liegen vor. Die CSU kommt auf 39,7 Prozent (-1,5), Grüne 19,2 Prozent (+3,8), Freie Wähler 12,9 Prozent (-2,9) und die SPD auf 9,2 Prozent (-6,6). Für den Landtagsabgeordneten Markus Plenk hat es demnach nicht gereicht. Die Bayernpartei bekommt drei Sitze, Plenk hat auf der Bayernpartei-Liste aber nur die fünftmeisten Stimmen erhalten. Erstmals werden auch AfD, Linke und Junge Liste im Kreistag vertreten sein.

Das Ergebnis der Kreistagswahl in Traunstein 2020 nach 234 von von 314 ausgewerteten Schnellfmeldungen.

Schleid räumt in Trostberg ab

Nur in Trostberg steht der Bürgermeister jetzt schon fest. Hervorragende 74,5 Prozent fuhr Trostbergs Bürgermeister Karl Schleid (CSU) ein, zwei Gegenkandidatinnen hatte er. "Ich hätte nicht gedacht, dass nach zwei Perioden wieder so ein Vertrauensbeweis der Bürger möglich ist. Das hat mich sehr gefreut. Ich schätze, dieses gute Ergebnis ist der Lohn für zwölf Jahre vernünftige Arbeit", so Schleid. Bei der Stadtratswahl in Trostberg müssen CSU und SPD leichte Verluste hinnehmen, Grüne und Freie Wähler wachsen im Gegenzug.

Enttäuschter Kegel und neue Fraktionen in Traunstein

In Traunstein muss sich Oberbürgermeister Christian Kegel (SPD) mit 30 Prozent begnügen und gegen Herausforderer Christian Hümmer (CSU/UW) in die Stichwahl. Hümmer war mit 44 Prozent Sieger des Abends. "Ich bin wirklich positiv überrascht. Ich dachte nicht, dass ich so nah an die 50 Prozent hinkomme. Die Wechselstimmung hat sich über längere Zeit angestaut", so Christian Hümmer. OB Kegel war enttäuscht: "Ich hätte mir mehr erwartet. Jetzt muss man die Stichwahl abwarten, ob Wähler der Grünen und der Traunsteiner Liste zu mir herüberkommen."

Weil Traunstein die 20.000-Einwohner-Marke übersprungen hatte wächst auch der Stadtrat von 24 auf 30 Sitze. Die CSU verliert prozentual nur leicht, bei UW und SPD fallen die Verluste deutlicher aus. Zweitstärkste Fraktion sind mit sieben Sitzen jetzt die Grünen. Neu im Stadtrat sind "Initiative Traunstein" mit zwei Sitzen und die Linke mit einem Vertreter

Stichwahl und künftig acht Fraktionen in Traunreut

Eine Stichwahl gibt es am 29. März auch in Traunreut. Von den sieben Kandidaten waren Hans-Peter Dangschat (CSU) und Amtsinhaber Klaus Ritter (Freie Wähler) am stärksten. Dangschat kam auf starke 43,7 Prozent und sprach von einem "unglaublichen Ergebnis", mit dem er nicht gerechnet habe. Aber auch Ritter bleibt mit seinen 26,3 Prozent optimistisch und will mit "voller Kraft und Energie" die Stichwahlen angehen. Von den weiteren Kandidaten war nur Roger Gorzel mit elf Prozent zweistellig.

Im Traunreuter Stadtrat werden künftig ganze acht Fraktionen vertreten sein: Neu hinzu kommen die "Liberale Initiative Zukunft" mit 7,9 Prozent, die Bayernpartei mit 6,7 Prozent und die AfD mit 5,5 Prozent. Von den bestehenden Fraktionen können nur die Grünen leicht gewinnen. Starke Verluste gibt es für SPD, die sich mehr als halbiert, und die Bürgerliste. 

Kopf-an-Kopf-Rennen in Tittmoning

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen war die Bürgermeisterwahl am Sonntag in Tittmoning, wo es um die Nachfolge von Konrad Schupfner geht. CSU-Kandidat Andreas Bratzdrum kam auf 47,4 Prozent und Barbara Danninger von den Freien Wählern auf 40,4 Prozent. Auch hier wird in knapp zwei Wochen die Stichwahl entscheiden. Im Stadtrat wird es nur geringe Verschiebungen geben: Die CSU verliert einen Sitz an die Ökoliste. Freie Wähler, mitBürger und SPD bleiben gleich. 

Stichwahlen und zwei dicke Überraschungen

In vier weiteren Gemeinden müssen am 29. März die Wähler endgültig in Stichwahlen entscheiden. In Nußdorf (Wimmer und Eder), Chieming (Heller und Reichelt) und Grassau (Kattari und Göls), wo die bisherigen Bürgermeister jeweils nicht mehr zur Wahl antraten. Zittern muss Übersees Bürgermeister Marc Nitschke, der nur 160 Stimmen mehr bekam als Eberhard Bauerdick und gegen ihn in der Stichwahl antreten muss.

Es gibt auch zwei dicke Überraschungen: Die Bürgermeister Bernd Ruth (Seeon-Seebruck) und Claus Pichler (Ruhpolding) sind abgewählt. In Seeon-Seebruck reichten Martin Bartlweber (FW) 198 Stimmen mehr zum Sieg und in Ruhpolding triumphierte CSU-Kandidat Justus Pfeifer mit 66 Prozent. "Jetzt bin ich Bürgermeister. Wir haben es gehofft, die Chancen standen 50:50. Wichtig ist es jetzt, dass wir die anderen 46 Prozent davon überzeugen können und unser Wahlversprechen in den nächsten sechs Jahren relativ zügig umsetzen", jubelte Martin Bartlweber.

Mindestens zwei Rathäuser in weiblicher Hand

Neue Bürgermeister wurden außerdem in Grabenstätt (Gerhard Wirnshofer), Kienberg (Hans Schmidhuber), Palling (Franz Ostermaier), Reit im Winkl (Matthias Schlechter), Staudach-Egerndach (Martina Gaukler), Surberg (Michael Wimmer), Tacherting (Werner Disterer) und Taching (Stefanie Lang) gewählt. In den genannten Orten traten die bisherigen Bürgermeister nicht mehr an. Damit wird es auch weiterhin Frauen als Rathauschefinnen geben, in Staudach-Egerndach und Taching. In Tittmoning könnte noch eine dritte Bürgermeisterin hinzukommen. Bisher war Ursula Haas in Taching die einzige Bürgermeisterin im Landkreis. 

xe

Kommentare