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Aktivist veröffentlicht Nachruf

Mann zündet sich auf bayerischem Feld selbst an - Protestaktion gegen Erdogan?

Ein Mann hat sich nahe Ingolstadt mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet - womöglich, um gegen den Staatsbesuch des türkischen Präsidenten zu protestieren.

Kösching - „Die Einsatzkräfte wurden um 13 Uhr auf ein Feld nahe Kösching alarmiert“, bestätigte Andreas Aichele, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, der Bild. Dort habe man den Leichnam eines 26-Jährigen gefunden, der sich selbst angezündet habe. 

Laut des Berichts soll der Mann vor seinem Tod eine Videobotschaft aufgenommen haben. Sie soll seine Tat in Zusammenhang mit dem Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland bringen. Zu einem möglichen politischen Zusammenhang wollte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Protest gegen Erdogan? Aktivist veröffentlicht Nachruf

Kerem Schamberger, politischer Aktivist und wissenschaftlicher Mitarbeiter am LMU-Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite einen Nachruf. Darin bezeichnet er den Toten von Kösching als Bekannten aus einer kurdischen Jugendbewegung aus Ingolstadt. 

„Ümit Acar, hat sich heute selbst verbrannt, um gegen den Staatsempfang Erdogans und die 20-jährige Inhaftierung Abdullah Öcalans (Chef der in der Türkei als Terrororganisation eingestuften Kurden-Partei PKK, d.Red.) zu protestieren. Mir fehlen die Worte“, schrieb Schamberger neben ein Bild des 26-Jährigen.

Kurdischer Politiker schließt sich Vermutung an 

„Die Aktion, die ich heute durchführen werde, widme ich Abdullah Öcalan. Sie zielt darauf gegen die türkisch-deutschen Beziehungen zu protestieren. Erdogan kommt heute wieder nach Deutschland und deshalb führe ich diese Aktion heute aus. Alles für die Kurden und Kurdistan“, soll der 26-Jährige demnach laut des Facebook-Posts gesagt haben, bevor er sich am Donnerstag auf dem Feld bei Ingolstadt selbst anzündete.

Faysal Sariyildiz, ehemaliger Parlamentsabgeordneter der kurdischen HDP schloss sich Schambergers Vermutungen an. Auf Twitter schrieb der Politiker, der 26-Jährige habe sein Leben aus Protest gegen die "schmutzigen deutsch-türkischen Beziehungen" gegeben.

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lks

Rubriklistenbild: © dpa / Henning Kaiser (Symbolbild)

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