Aktuelle Analyse und Langzeitentwicklung
Inzidenzen bis 679 - wo die Corona-Lage im BGL derzeit besonders angespannt ist
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Berchtesgadener Land ist auf dem höchsten Stand seit Beginn der vierten „Welle“ - Gemeinden ohne Corona-Fälle gibt es inzwischen nicht mehr, trotzdem gibt es im Infektionsgeschehen zwischen den Kommunen weiter deutliche Unterschiede.
Landkreis Berchtesgadener Land - „Stolze“ 262 beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz im Berchtesgadener Land am Dienstag (12. Oktober) - vom hohen Niveau bei den Neuinfektionen kommt man dabei nicht herunter, ganz im Gegenteil: Es ist der höchste Wert seit Beginn der vierten „Corona-Welle“, deutschlandweit liegt man hinter Bremerhaven auf Platz 2. Auch die Sieben-Tage-Inzidenzen in den Kommunen des Berchtesgadener Landes steigen durch die Bank. Eine Gemeinde ganz ohne Corona-Infizierten gibt es seit zwei Wochen nicht mehr. Zuvor war dies oft in Marktschellenberg oder der Ramsau der Fall.
Schneizlreuth, Anger und Teisendorf an der Spitze
Den höchsten Wert weist diese Woche Schneizlreuth mit 679 aus. In der kleinen Gemeinde reichen aber auch schon neun Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen, um auf diesen Wert zu kommen. Vorige Woche lag man in Schneizlreuth gar noch bei 755. Den zweiten Platz im Berchtesgadener Land nimmt Anger ein: Die 24 Neuinfektionen bedeuten eine Sieben-Tage-Inzidenz von 530. Schon seit rund drei Wochen hat man in Anger stabil viele neue Corona-Fälle zu vermelden - genauso wie in Teisendorf, mit einer aktuellen Sieben-Tage-Inzidenz von 417.
Deutlich über dem Landkreis-Schnitt liegen außerdem noch Piding (Sieben-Tage-Inzidenz 367) und Ainring (325). Besonders stark war der Anstieg im Vergleich zur Vorwoche in Anger, Bischofswiesen und Marktschellenberg. Nur noch eine Gemeinde kann diese Woche einen zweistelligen Wert ausweisen, nämlich Berchtesgaden mit einer Inzidenz von 78 - noch vor zwei Wochen waren es sieben Kommunen mit einer zweistelligen Inzidenz.
Die Zahl in einer Kommune lässt aber keinen generellen Rückschluss auf die Ansteckungsgefahr vor Ort zu. Denn die Zahl sagt nichts darüber aus, wo sich eine Person mit dem Virus infiziert hat - ob im Gemeindegebiet oder nicht. Zudem sagen die Zahlen nichts über den Zusammenhang einer Ansteckung aus, also ob sich mehrere Personen beispielsweise unabhängig voneinander infiziert haben oder ob sich mehrere Personen innerhalb einer Familie infiziert haben.
Aktuell gibt es 369 aktive Covid-19-Fälle im Landkreis, 30 mehr als in der Vorwoche. Zusätzlich zu ihnen befinden sich 253 direkte Kontaktpersonen in Quarantäne. Etwa 37 Prozent der neuen Fälle gehen auf die Delta-Variante des Coronavirus zurück. Alle Altersgruppen der Unter-60-Jährigen waren zuletzt in etwa gleich stark betroffen. Von den Neuinfektionen der vorigen Woche waren 15 Prozent vollständig geimpft. In den Kliniken im Berchtesgadener Land sind derzeit zwei Covid-19-Patienten auf einer Intensivstation untergebracht.
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