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Zum 10-jährigen Jubiläum

„Mit jedem Song erzählen wir ein Stück von uns“ – Rosenheimer Band Kupferdache im Interview

Kupfadache bei den Proben
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Kupfadache in Aktion: Michael Steurer, Sabine Appeltauer und Silvia Pavic (v.l.)

Seit ihrer Gründung unter einem Kastanienbaum im Rosenheimer Asta-Biergarten hat die Band Kupfadache die bayerische Musikszene mit ihrer Mischung aus Pop, Jazz und Folk bereichert. Zum zehnjährigen Jubiläum blicken Sabine Appeltauer, Silvia Pavic und Michael Steurer im Interview auf bewegte Jahre. 

von Isabella Fiala 

Wir treffen uns an einem Samstagnachmittag im Musikstudio von Sabine in Rosenheim. Das petrolblau gestrichene Zimmer ist voller Musikinstrumente: Michaels Keyboard steht in der Mitte, an der Wand lehnen die Gitarren von Sabine und Silvia, auf einem kleinen Tisch liegen eine Trommel und ein Regenrohr. Wir setzen uns und Sabine, Silvia und Michael erzählen bei Kaffee und später einem Radler zwei Stunden über die Anfänge, Veränderungen und Entwicklungen ihrer Band. Dabei blicken sie nicht nur auf zehn Jahre voller Musik zurück, sondern auch auf die vielen persönlichen Momente, die ihre Lieder geprägt haben. Zum Abschluss des Gesprächs, als es draußen längst dunkel geworden ist, gibt es noch ein ganz besonderes Highlight: ein exklusives Konzert, bei dem die drei Lieder ihres neuen Albums „Bleame und Feierwerk“ spielen.. 

Euer Bandname geht auf die roten Haare der Gründungsmitglieder zurück. Michael, du bist blond. Wann färbst du dir denn deine Haare? 

Michael: Nie. Die sind naturblond und die sollen auch so bleiben. Färben ist keine Option! (lacht) 

Sabine und Silvia, ihr habt Kupfadache vor zehn Jahren gegründet. Wie kam es dazu?

Silvia: Ich habe es vermisst, auf der Bühne zu stehen. Sabine und ich hatten früher schon mal zusammen im Background gesungen, und dann haben wir uns nach Jahren zufällig in der Asta-Kneipe in Rosenheim wieder getroffen. Ich dachte mir: „Jetzt sprichst du sie an!“ Und so kam die Idee auf, eine Band zu gründen, die auf Bairisch singt. 

Sabine: Ich habe zu der Zeit alle möglichen Popsongs ins Bairische übersetzt. Weil ich immer so begeistert war von den Texten und mir dachte, ich muss da mal ein bisschen was leisten für die Völkerverständigung. An jenem Abend vor zehn Jahren haben wir unter einem Kastanienbaum im Biergarten beschlossen: „Wir machen das.“ Klar war auch: Für den heimatlichen Sound brauchen wir Andrea Stein für den Dreigesang. 

Konzerte

22. März: Kramerwirt Hubbi, Hemhof 
5. April: Theaterfabrik, Traunreut 

Weitere Infos unter www.kupfadache.de und auf Instagram: https://www.instagram.com/kupfadache/

Könnt ihr euch noch an euer erstes Konzert erinnern? 

Sabine: Ja, das war … schräg. (lacht) 

Silvia: Es war eine Benefizveranstaltung im Bürgerhaus Erlenau, für Jugendliche – das kritischste Publikum überhaupt! Wir haben gedacht: „Mein Gott, die müssen sich ja was denken, wenn wir Beyoncé auf Baierisch spielen.“ 

Sabine: „Halo“ mit Zither, Hackbrett und Bass – wir wussten nicht, wie das ankommt. Aber nach dem Konzert kam ein Mädchen zu mir und meinte, sie musste bei unserem Lied weinen. Da sind mir selbst die Tränen gekommen.

Silvia: Ein anderer Jugendlicher, der ziemlich extravagant gekleidet war, meinte: „Kaufen würd ich mir keine CD, aber es war voll das coole Konzert.“ Das war ein Wahnsinns-Feedback. 

Die Drei freuen sich über ihr soeben erschienenes Album „Bleame und Feierwerk“

Wie würdet ihr eure Musik beschreiben? 

Michael: Das ist immer eine schwierige Frage. Sabine, da darfst du antworten! (lacht) 

Sabine: Wir haben alle unsere musikalischen Ursprünge in der Volksmusik. Kupfdache würde ich als Popsound beschreiben mit Zitaten aus Jazz, Folk und Indie. Über die Jahre hat sich unsere Musik immer weiterentwickelt. 

Silvia: Es war von Anfang an ein Findungsprozess. Unterschiedliche Bandmitglieder haben verschiedene Instrumente und Ideen eingebracht. Das hat uns immer wieder verändert. 

Michael, du bist seit fünf Jahren dabei. Wie kamst du damals zu Kupfdache?

Michael: 2020, mitten in Corona, hat Andrea aufgehört, und ich habe mich umgeschaut, weil ich auch in meiner alten musikalischen Welt nicht mehr ganz glücklich war, ich habe damals in einer Rockband gespielt. Dann bin ich mit Sabine und Silvia ins Gespräch gekommen, und ich dachte mir: „Das probiere ich aus.“ Es war natürlich erst mal neu, weil ich Klavier spiele und die Band bis dahin keine Tasteninstrumente hatte. 

Silvia: Ich hatte immer Cello oder Geige im Kopf, also klassische Instrumente aus der alpenländischen Musik. Aber Klavier? Warum eigentlich nicht! Michi hat da wirklich frischen Wind reingebracht. 

Sabine: Ich war ziemlich happy. Meine Indie-Seele hat sich sehr gefreut, endlich ein Klavier dabei zu haben. 

Kupfadache hat sich in den vergangenen Jahren öfter gewandelt. Vor wenigen Monaten haben Stefan Strohmayer und Bernhard Geidobler die Band verlassen. Was waren die Gründe? 

Sabine: Stefan war acht Jahre dabei mit Trompete, Flügelhorn und Gesang. Es war klar, dass er irgendwann neue Herausforderungen sucht. Er spielt jetzt in einem Blasorchester in Traunstein. 

Silvia: Beim Bernhard, unserem Bassisten, war es ähnlich – seine andere Band hat Fahrt aufgenommen. Für mich war der Austritt der beiden erstmal ein Schock. Ich hatte wirklich Sorge, wie es weitergeht. 

Michael: Aber wir haben uns schnell entschieden, weiterzumachen. Die erste Probe zu dritt war ein Aha-Moment: Es funktioniert! Die Lieder sind jetzt dichter, und die Reduktion gibt ihnen eine neue Intensität. 

Wie entstehen eure Songs? Ist zuerst die Melodie da oder der Text? 

Sabine: Das ist ganz unterschiedlich. Ich schreibe fast alle Songs und Texte. Manchmal komme ich mit einem komplett fertigen Song, manchmal komme ich nur mit einer Idee. Ich habe seit der Gründung schon so viele Sachen geschrieben, ich habe noch über 80 Ideen in der Schublade. 

Michael: Vor kurzem hatte ich die Idee für das Stück „Die Schneekugel“. Das war eine Melodie, die ich im Kopf hatte und aufgenommen habe. Die Aufnahme habe ich dann in die Probe mitgenommen. Sabine hat dann den Text und die Gesangsmelodie dazu geschrieben und genau die Stimmung getroffen, die ich damit ausdrücken wollte. Es ist ein wunderschönes Lied entstanden. 

Silvia: Bei mir ist es so, da passiert irgendwas oder mich nervt was. Und wenn ich im Garten sitze und endlich mal Zeit und Muße habe, dann spiele ich was auf der Gitarre ein. 

Alle eure Texte sind auf Bairisch. Macht das die Lieder noch persönlicher?

Sabine: Absolut. Mit Bairisch kann ich mich viel direkter ausdrücken. Da kann man sich nicht verstecken. 

Silvia: Dialekt ist automatisch persönlich. Mit jedem Song erzählen wir ein Stück von uns. Das macht Kupfadache wirklich besonders. 

Sabine: Nach Konzerten hören wir oft: „Die Texte haben mich so berührt.“ Einmal hat uns jemand geschrieben, dass ihm eines unserer Lieder durch eine Lebenskrise geholfen hat. Das war ein sehr großes Kompliment. 

Ihr habt vor kurzem euer neues Album „Bleame und Feierwerk“ veröffentlicht. Was erwartet die Fans? 

Silvia: Das Album haben wir noch in alter Besetzung mit Bernhard und Stefan aufgenommen, bevor sie die Band verlassen haben. Es sind acht Lieder, die unsere Entwicklung zeigen. 

Sabine: Es ist eine Art Rückblick und gleichzeitig ein Schritt nach vorne. 

Michael: Live klingen die Stücke jetzt zu dritt anders – reduzierter, aber intensiver. Der mehrstimmige Gesang, der charakteristisch für Kupfadache ist, steht jetzt noch mehr im Vordergrund. 

Was habt ihr zu eurem zehnjährigen Jubiläum heuer geplant? 

Sabine: Im März geben wir ein Konzert beim Kramerwirt Hubbi in Hemhof – da, wo wir vor zehn Jahren unser erstes großes Konzert hatten. Das ist der perfekte Start ins Jubiläumsjahr. Im April spielen wir dann in der Theaterfabrik in Traunreut. 

Silvia: Außerdem feiern wir im Juli ein großes Fest auf dem Heuberg. Das wird ein Highlight! 

Michael: Und mit Sabines 80 Songideen in der Schublade wird uns die Arbeit auch sicher so schnell nicht ausgehen. (lacht) 

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