Aktuelles Interview mit "LaBrassBanda"
"Heiß drauf, Griesstätter Musifest zum Kochen zu bringen"
Griesstätt - Das Musifest erwartet am Freitagabend mit dem Auftritt von LaBrassBanda seinen Höhepunkt. Und die sieben Musiker können es kaum erwarten, das Bierzelt zum Beben zum bringen, das kristallisiert sich im Gespräch mit den Jungs schnell heraus.
Es ist ihr erster gemeinsamer Auftritt als Band in der kleinen Gemeinde im Altlandkreis von Wasserburg. "Ich war vor zehn Jahren zum damaligen Fest der Musikkapelle schon mal in Griesstätt - aber ohne die Bandmitglieder", verrät Frontmann Stefan Dettl verschmitzt. " Die Griesstätter sind schon gut drauf: Die waren eine der ersten mit einem Weißbierkarussel, das war ich richtig begeistert. Wir freuen uns jetzt schon narrisch auf den Auftritt heute Abend und sind richtig heiß drauf, auf der Bühne zu spielen und das Griesstätter Musifest zum Kochen zu bringen."
Ein bisserl nervös aber sind die Musiker dann doch. "Den ganzen Tag unterwegs und dann noch die Proben - wir möchten einfach nur noch spielen", lacht Dettl.
Statt aus Bayern aus Neuseeland?
Traditionell stehen die sieben Jungs in Lederhosn und barfuß auf der Bühne. Kommt das in anderen Ländern eigentlich komisch rüber? "Nein, unser Outfit ist das wenigste, die meisten erkennen uns nicht als Bayern, wenn wir weltweit touren", klärt Dettl auf. "Das lustigste ist, dass wir oft für eine Band aus Neuseeland gehalten werden. Für die meisten Fans aber sind wir eine Band mit Tuba, Trompete und Posaune - das fasziniert das Publikum am meisten."
In jedem Land sei es unterschiedlich, erzählen die Musiker der Hochgeschwindigkeits-Blaskapelle: "In Japan singen die Fans selten mit, weil sie eine sehr höfliche Kultur haben und unsere Songs wohl nicht unterbrechen wollen. In Vietnam haben wir einmal auf einem Straßenfest gespielt vor rund 400 Leuten, das war total spannend, weil die Leute mit einem Glitzern in den Augen mitgesungen haben und was den Rhytmus angeht, da haben die Brasilianer die Nase vorn. Die heben einen Arm und der ganze Mensch ist in Bewegung."
Highlight in Brasilien: "Da geht einem das Herz über"
An ein Erlebnis in Brasilien kann sich Stefan Dettl noch genau erinnern: "Wir spielten in einem ganz armen Viertel und waren gerade am Ende angelangt, es kam nur noch die Zugabe. Plötzlich schlug mir eine alte Dame mit ihrem Stock ans Bein und ermahnte uns, wir dürften doch jetzt nicht aufhören. Sie hatte ein goldenes Glitzerkleid an und aufwendig hochgesteckte Haare. Sie erklärte, sie hätte die Musik gehört, wollte mittanzen und hat sich von der anderen Seite aus auf den Weg gemacht. Aber mit ihren 87 Jahren würde sie eben für alles etwas länger brauchen. Und gerade jetzt als sie an der Bühne ankam, hörten wir auf - da mussten wir natürlich weiterspielen. Da geht einem das Herz über, solche Momente vergisst man nie."
Trotz Welt-Tournees: Heimatverbundenheit bleibt
Und dennoch spielen sie immer wieder gerne in der Heimat in Bayern. "Die Stimmung ist überall anders. Es macht einen Unterschied ob wir in der Münchner Olympia-Halle, in Maxlrain vor 5.000 Leuten spielen oder in einer kleinen Gemeinde wie in Griesstätt - die Mischung macht's", sagt Stefan Dettl.
Die Chiemgauer freuen sich auch schon auf das Konzert am Traunsteiner Stadtplatz am 2. September. "Wir haben schon einige Stadtkonzerte hinter uns, in Passau zum Beispiel haben die Anwohner damals bei unserem Auftritt unzählige rote Hosen aus dem Fenster hängen lassen, weil wir ein Lied haben, das den Titel 'Rotes Hoserl' trägt. Das war unglaublich."
Das "Millionen-Konzert" hieße aber nicht so, weil in Traunstein eine Million Besucher erwartet werden. "Das würde den Stadtplatz, der etwa 5.000 Leuten Platz bietet, gscheid sprengen", lachen die Jungs und Dettl erklärt: "Wir haben unsere gesamten Auftritte zusammengerechnet und sind drauf gekommen, dass genau an diesem Tag in Traunstein insgesamt der millionste Besucher kommen wird. Und der bekommt natürlich auch einen kleinen Preis.
Noch Restkarten für Auftritt in Griesstätt
Im Laufe des Gespräch stellt sich heraus: Auch nach 11 Jahren sind sie noch kein bisschen müde, ihr Publikum immer wieder aufs Neue zu überraschen. Erst 2017 brachten sie ihr neues Album "Around the World" heraus. Alle Infos und den aktuellen Tourplan von "LaBrassBanda" gibt es auf der Homepage der Band.
Am Freitagabend, 8. Juni, aber bringen sie im Rahmen ihrer Bierzelttour das Griesstätter Festzelt zum Beben. Man darf hoffen, dass der weltgrößte Notenschlüssel der Welt, den die Musikkapelle Griesstätt als Symbol ihres 35. Bestehens aufgestellt hat, dem musikalischen Highlight Stand hält.
Unterstützt werden "LaBrassBanda" nämlich von drei weiteren Bands: der Berliner Band "Kochkraft durch KMA", der bekannten Band "Turbobier" aus Wien und "BamBrass", die nach dem Auftritt der Musiker aus Übersee auf der Bühne stehen. Einlass ist um 18 Uhr, ab 19 Uhr beginnt die erste Band. Die gute Nachricht für Kurzentschlossene: Es gibt noch Restkarten an der Abendkasse.
mb
