Zwischen BGL und Österreich
Polizei schießt auf Schleuser-Auto: So dramatisch endete eine spektakuläre Verfolgungsjagd
Die Schleusung von Flüchtlingen sorgt für immer neue, dramatische Zwischenfälle in der Region. Jetzt wurde sogar auf einen rumänischen Kleinbus geschossen, der vor einer Polizei-Kontrolle geflüchtet war. Mit bitteren Folgen.
Berchtesgaden – Bei einer spektakulären Verfolgungsjagd auf ein Schleuserauto vom Berchtesgadener Land ins benachbarte Österreich haben Polizisten mehrfach auf das Auto geschossen. Es gab insgesamt fünf Verletzte.
Montagfrüh versuchte die bayerische Grenzpolizei bei Schneizlreuth einen rumänischen Kleinbus bei der Einreise für eine Kontrolle anzuhalten. Das Auto drehte um und fuhr über den Steinpass Richtung Saalfelden (Salzburg), die bayerische Grenzpolizei hinterher. Das Auto umfuhr zwei Straßensperren, die die alarmierten österreichischen Kollegen aufgebaut hatten, die Salzburger Polizeiautos nahmen auch die Verfolgung auf.
Einen der Streifenwagen drängte der Fahrer des Kleinbusses immer wieder ab, das Polizeiauto geriet mehrfach ins Schleudern. Ein Polizist feuerte dann mehrmals mit der Pistole auf das flüchtende Auto. Das kam schließlich von der Straße ab und blieb im Schnee stecken.
Zwei Polizistinnen forderten die Insassen auf, auszusteigen. „Im Zuge dieses Vorganges kam es aus noch unbekannter Ursache zu einer Schussabgabe einer 34-jährigen Polizistin mit der Langwaffe, wobei ein 27-jähriger syrischer Staatsangehöriger im Inneren des Fluchtfahrzeuges getroffen und unbestimmten Grades verletzt wurde“, heißt es im Polizeibericht. Ein Syrer (19) wurde bei den ersten Schüssen offenbar durch Splitter verletzt.
Insgesamt saßen zehn Syrer im Fahrzeug. Der Fahrer türmte zu Fuß. Die Fahndung mit Hunden und Drohnen scheiterte zunächst, bis ihn eine Zeugin in Saalfelden-Lenzing sah und der Polizei meldete. Die nahm den Rumänen (34) fest. Der Grad der Verletzungen war gestern bei allen dreien unklar. Auch zwei Polizisten wurden leicht verletzt.
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