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Experten werden deutlich

Fast 62 000 Kita-Plätze fehlen 2023 in Bayern: „In doppelter Hinsicht untragbar“

Kita-Kinder
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Ein Betreuerin läuft mit mehreren Kleinkindern durch München.

Wer in Bayern einen guten Kita-Platz für sein Kind ergattert, kann sich glücklich schätzen. Denn auch im nächsten Jahr gibt es davon viel zu wenige. Wo liegt das Problem?

Gütersloh - Viele Eltern werden auch im kommenden Jahr in Bayern nur schwer einen Kita-Platz für ihre Kinder finden. Gemessen am Betreuungsbedarf fehlen 2023 Jahr voraussichtlich fast 62.000 Kita-Plätze im Freistaat, wie sich aus den am Donnerstag veröffentlichten Berechnungen der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh zu den frühkindlichen Bildungssystemen ergibt. Größtes Problem ist demnach weiterhin der Fachkräftemangel.

Um die Nachfrage nach Kita-Plätzen zu decken, müssten der Studie zufolge 14.500 zusätzliche Kräfte eingestellt werden. Dadurch summierten sich allein die zusätzlichen Personalkosten auf mehr als 603 Millionen Euro jährlich.

Die Zahlen belegen nach Angaben der Bertelsmann Stiftung, dass Bayern auch 2023 den gesetzlich verankerten Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für jedes Kind nicht erfüllen kann. „Das ist in doppelter Hinsicht untragbar: Die Eltern werden bei der Betreuung ihrer Kinder nicht unterstützt, während Kindern ihr Recht auf professionelle Begleitung in ihrer frühen Bildung vorenthalten wird“, teilte die Expertin für frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung, Kathrin Bock-Famulla, mit.

Nur ein Kita-Platz mit hoher Qualität fördere die Kinder in ihrer Entwicklung. Eine Voraussetzung dafür sei qualifiziertes Personal, erläuterte die Expertin. In Bayern würden aber immer noch 61 Prozent der Kita-Kinder in Gruppen betreut, deren Personalschlüssel nicht den wissenschaftlichen Empfehlungen entsprächen - auch wenn diese über dem Bundeswert lägen. Damit es im kommenden Jahr in Bayern nicht nur ausreichend Kita-Plätze, sondern auch überall kindgerechte Personalschlüssel gebe, müssten rund 35.300 Fachkräfte zusätzlich beschäftigt werden.

Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) erklärte, dass Bayern ergänzend zur klassischen Erzieher- und Kinderpflegeausbildung weitere Qualifikationswege für den Quer- und Neueinstieg geschaffen habe. Außerdem finanziere der Freistaat seit 2020 Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte in rund 7000 Kitas, um die Beschäftigten zu entlasten. Über Modellprojekte wie die Mini-Kitas und die Einstiegsgruppen könnten unkompliziert neue Betreuungsplätze entstehen.

In den 10.000 Kitas in Bayern arbeiten nach Angaben des Ministeriums mehr als 110.000 Pädagoginnen und Pädagogen. Von 2011 bis 2021 stieg die Zahl der Fachkräfte von fast 34 500 auf fast 56 700. In der laufenden Legislaturperiode entstanden 73.500 neue Kita-Plätze für unter Sechsjährige und rund 560 Millionen Euro wurden investiert. Ende 2021 gab es dem Ministerium zufolge fast 714.700 Kita-Plätze in Bayern, wobei ein Kind mit Behinderung rechnerisch mehrere Plätze einnehmen kann.

dpa

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