Aus dem Nationalpark Bayerischer Wald
Entlaufene Wölfe: Einer hinkt, der andere ist abgemagert
Die Suche nach den letzten beiden entlaufenen Wölfen aus dem Nationalpark Bayerischer Wald geht weiter. Derweil scheint sich ihr Gesundheitszustand zu verschlechtern.
Lindberg - Rund drei Wochen, nachdem Unbekannte ein Freigehege im Nationalpark Bayerischer Wald geöffnet haben, dauert die Suche nach den letzten zwei entlaufenen Wölfen an. Jüngste Sichtungen der beiden Tiere deuten daraufhin, dass ein Wolf abgemagert ist und der andere hinkt, teilte Nationalparkleiter Franz Leibl mit.
Am vergangenem Wochenende hatte eine Autofahrerin gemeldet, dass sie bei Sankt Englmar (Landkreis Straubing-Bogen) einen Wolf angefahren habe. Er sei nach dem Aufprall in den Wald geflüchtet. Möglicherweise hinkt daher eines der Tiere.
Während sich das nach dem Autounfall möglicherweise verletzte Tier im Raum Sankt Englmar aufhalten soll, wurde in der Grenzregion zu Tschechien ein abgemagerter Wolf gesichtet. Suchtrupps und Fotofallen seien im Einsatz, um die beiden Tiere ausfindig zu machen.
Zuletzt konnte ein Weibchen mit einer Lebendfalle gefangen werden. Auch sie war deutlich abgemagert. Sie wurde am Donnerstag in das fünf Hektar große Gehege in Ludwigsthal in der Gemeinde Lindberg (Landkreis Regen) zurückgebracht, teilte der Nationalpark mit. Die Zusammenführung mit den drei dort verbliebenen Tieren, die am 6. Oktober nicht entlaufen waren, habe reibungslos geklappt.
Ein weiterer Wolf wurde schon kurz nach dem Ausbruch von einer Regionalbahn überfahren, zwei weitere wurden aus Sicherheitsgründen erschossen.
Lesen Sie auch: Der Nationalpark Bayerischer Wald erlebt gerade dank Corona einen Touristen-Ansturm. Dass es sich dabei um einen Natur-Park handelt, scheint vielen Ausflüglern neu.
Auch in einem weiteren Landkreis in Oberbayern geht wahrscheinlich ein Wolf um* - es wurden mehrere tote Schafe gefunden. (*Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks)
dpa
