Streik bremst Bahnverkehr in Bayern
Am Morgen jeder zweite Zug in Mühldorf gestrichen - Pendler in Rosenheim kaum betroffen
Viele Pendler werden ab Mittwoch vergeblich auf die S-Bahn oder den Regiozug warten, weil viele Lokführer der Deutschen Bahn streiken. Der Fahrgastverband Pro Bahn erwartet besonders in Nürnberg und im S-Bahn-Bereich in München Probleme.
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Update, 13 Uhr - Keine großen Streik-Auswirkungen in Rosenheim
Ohne größere Auswirkungen ist Tag eins des Lokführerstreiks in der Region Rosenheim vorübergegangen. Einzig Fernzüge ab und nach Salzburg beziehungsweise Innsbruck entfielen. Der Regionalverkehr mit der Bayerischen Regiobahn lief indes weitgehend planmäßig, wie die OVB Heimatzeitungen berichten. Die Lage am Bahnhof Rosenheim war in den Morgenstunden ruhig, von verärgerten Pendlern keine Spur. Von Ausfällen betroffen war in unregelmäßigen Abständen die Südostbayernbahn auf der Strecke Rosenheim-Mühldorf.
Auswirkungen des Lokführer-Streiks machten sich am Bahnhof Rosenheim Mittwochmorgen nur im Fernverkehr bemerkbar. Der Regionalverkehr war – mit Ausnahme in Richtung Mühldorf – nicht betroffen.
Update, 10.55 Uhr - Pendler in Rosenheim kaum betroffen
Am Bahnhof Rosenheim waren am Morgen nach Informationen der OVB Heimatzeitungen Pendler von Zugausfällen nicht betroffen. Es fielen lediglich einige überregionale Züge aus, „hängengeblieben“ ist in Rosenheim laut OVB jedoch niemand.
Update, 10.50 Uhr - Jeder zweite Zug in Mühldorf gestrichen
Die Stimmung am Bahnhof Mühldorf war am Mittwochmorgen (11. August) weitgehend entspannt. Der Grund: Es kamen nur die, deren Zug ohnehin fuhr. „Ich habe im Internet nachgeschaut und Glück“, sagt Sandra Meiler, die nach Altötting will. Ihr Zug fährt. Auch andere sehen den Streik gelassen, wie Josef Bär: „Mein Zug fährt.“
Mit der Beurteilung des Streiks hielten sich die Reisenden jedenfalls zurück: Einige wussten nicht genau, worum es geht, andere sprachen vom Recht, sich für seine Belange auch mit einem Streik einzusetzen. Die wenigsten brauchten dabei den Blick auf die Anzeigetafel, auf der um 8 Uhr nach Informationen der OVB Heimatzeitungen jeder zweite Zug gestrichen war.
Die Erstmeldung:
Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL bremst auch ICE-Züge, Regionalverbindungen und S-Bahnen in Bayern aus. Die Deutsche Bahn (DB) kündigte ab Mittwoch starke Einschränkungen an, rief Fernreisende zum Verschieben ihrer Reisepläne auf und feilte am Dienstagnachmittag noch an Ersatzfahrplänen.
Verspätungen und Zugausfälle
Der Regionalverkehr der DB in Bayern werde von Mittwoch bis Freitag stark eingeschränkt sein: Es werde zu Verspätungen und Zugausfällen kommen, teilte das Unternehmen mit. Für den Regional- und S-Bahnverkehr werde es Ersatzfahrpläne geben. Ziel sei, ein Grundangebot für Pendler und Schüler und wichtige Zubringer zu Fernverkehrszügen und Flughäfen beizubehalten. Trotzdem sei nicht zu garantieren, dass alle Reisenden wie gewünscht ans Ziel kommen. In München sehe der S-Bahn-Fahrplan einen Stundentakt auf allen Linien vor, sagte eine MVV-Sprecherin.
Lokführer streiken - Das sind die Rechte der Bahnreisenden
Im Regionalverkehr sind auf vielen Strecken in Bayern Privatbahnen unterwegs, die von der GDL nicht bestreikt werden. Sie dürften „halbwegs normal fahren“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Lukas Iffländer. Aber der Ausfall vieler S-Bahn-Züge werde wohl dazu führen, dass sie voller und weniger pünktlich seien.
BRB nicht von Streiks betroffen
Wie rosenheim24.de im Gespräch mit der Pressesprecherin der BRB, Annette Luckner, in Erfahrung bringen konnte, sind die Lokführer der Bayerischen Regio Bahn nicht von den Streiks betroffen. Allerdings wollte Luckner nicht ausschließen, dass es dennoch zu Verzögerungen und Beeinträchtigungen kommen könnte, falls sich DB-Fahrdienstleiter den Streiks anschließen sollten, auf diese habe die BRB allerdings keinen Einfluss.
Streik in Oberbayern: S-Bahnen in München stark betroffen
Am schwersten werde es wohl Nürnberg treffen, weil im Regionalverkehr nach Stuttgart keine privaten Bahnbetreiber fahren, sagte Iffländer. Die DB warnte, der Regionalverkehr der Westfrankenbahn sei bis Freitag vom Streik „massiv beeinträchtigt“. Bayern habe immerhin den Vorteil, dass die Deutsche Bahn hier noch viele Beamte im Einsatz habe, die nicht streikten, sagte Iffländer. Auch in der Landeshauptstadt erwartet Iffländer, deutliche Auswirkungen auf den S-Bahn-Verkehr. Er rechnet mit einer massiven Ausdünnung, verkürzten Strecken und längeren Taktzeiten, wodurch die einzelnen Züge entsprechend voller sein könnten. In München sehe der S-Bahn-Fahrplan einen Stundentakt auf allen Linien vor, kündigte eine MVV-Sprecherin am späten Nachmittag an.
Im Fernverkehr reduziert die DB ihr bundesweite Angebot für Mittwoch und Donnerstag auf ein Viertel. „Ziel ist es, während des Streiks auf ausgewählten Hauptachsen ein zweistündliches Angebot zuverlässig aufrechtzuerhalten.“ Wo möglich, würden besonders lange ICE-Züge eingesetzt.
mh/dpa