Noch viele Unklarheiten bei einer Evakuierung
Rosenheim - Was ist mit Haustieren, wenn bei dem Fund eines Blindgängers evakuiert wird? Was macht die Bahn? Und wo sollen die Anwohner dann eigentlich hin? Wir haben nachgefragt:
Die gute Nachricht für alle Haustierbesitzer: Hund, Katze und Nager dürfen mit, wenn es zu einer Evakuierung kommt! Das bestätigte uns Christian Schwalm, der Persönliche Referent der Oberbürgermeisterin, auf telefonische Nachfrage.
Doch ansonsten scheint vieles noch unklar zu sein, weil man eben noch nicht weiß, was da möglicherweise nächste Woche am Bahnhof gefunden wird.
Es würden "analog wie beim Hochwasser" auch Notquartiere in Turnhallen eingerichtet werden, wenn es zu einer Evakuierung kommt. Welche Turnhallen dafür vorgesehen seien, stehe noch nicht fest, so Schwalm. Die Feuerwehr werde das dann festlegen.
Hintergrund:
Von Montag bis Freitag, 15. bis 19. Juli, wird auf dem Bahnhofsareal nach Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg gesucht. Drei Stellen sind besonders verdächtig, weshalb eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass eine Fliegerbombe ans Licht kommt.
Wie schnell eine solche Evakuierung ablaufen werde, hänge vom Zustand und der Art des Fundes ab. Wenn möglich, könnte man eine Entschärfung in die Abendstunden legen, wenn nicht mehr so viel Pendlerverkehr sei. Es könne aber auch sein, dass die Spezialisten entscheiden, dass "von jetzt auf gleich" evakuiert werden müsse.
Ebenso ungewiss ist derzeit noch eine mögliche Dauer einer solchen Evakuierung. Ob die Innenstadt und der Bahnhof für Stunden still stehen, hängt von der Art des Fundes ab. "Bei einer kleinen Granate geht es natürlich schneller", erklärte Christian Schwalm.
Die Deutsche Bahn hat noch keinen Plan für den Fall eines Bombenfundes am Bahnhof. Ein vorsorglicher Schienenersatzverkehr mit Bussen wird noch nicht vorbereit. Wie ein DB-Sprecher uns telefonisch mitteilte: "Wir verlassen uns auf die Polizei, was die dann sagen und was gesperrt wird." Erst dann wolle man konkret handeln.
Wenn es schnell gehen muss: Das sollten sie beachten
- Medikamente, Säuglings- oder Spezialnahrung und Ausweisdokumente sollten mitgenommen werden.
- Beim Verlassen ist darauf zu achten, dass elektrische und gasbetriebene Koch- bzw. Heizgeräte ausgeschaltet und alle Wasserhähne abgedreht sind. Es sollten keine brennenden Kerzen zurückbleiben.
- Es empfiehlt sich, Verwandte und Freunde über die Abwesenheit zu informieren.
- Sollte bei den Untersuchungen ein „Blindgänger“ gefunden werden, wird mit Beginn der Evakuierungsmaßnahmen ein Bürgertelefon eingerichtet. Es ist unter 08031 / 3658365 erreichbar.