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Höhlendrama: Wie lange hält der Verletzte durch?

Markus Leitner bei der Arbeit
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Berchtesgaden - Die Zeit tickt für den verletzten Forscher, der in der Riesending-Höhle am Untersberg gefangen ist. Seine Rettung soll Tage bis Wochen dauern. Kann er das überstehen?

Markus Leitner, Pressesprecher des BRK-Kreisverbandes BGL und Rettungssanitäter

Markus Leitner, Pressesprecher des BRK-Kreisverbandes BGL und Rettungssanitäter, erklärt im Interview im bgland24.de, wie die Verletzung des 52-jährigen Johann W. und seine Situation einzuschätzen sind. 

Der verletzte Höhlenforscher soll ein Schädelhirn-Trauma erlitten haben. Was ist das für eine Art von Verletzung?
Das ist eine Kopfverletzung, die von einer leichte Schramme oder Platzwunde bis zu einem Schädelbruch reichen kann. Bei einem Schädelbruch kann es auch zur Verletzung der Hirnhaut kommen. In diesem Fall baut sich durch das austretende Blut im Hirn ein Druck auf, der tödlich ist.
Wie lange hat man Zeit so etwas zu behandeln?  
Wenn es ein Schädelbruch gewesen wäre, wäre der Forscher vermutlich bereits verstorben. In einem solchen Fall müsste man wirklich schnell handeln. Wir sind froh, dass der Forscher bei Bewusstsein ist und wohl keine Hirnblutung hat.
Wie müsste der Verletzte jetzt abtransportiert werden?
Normalerweise muss der Transport des Patienten liegend geschehen. Was in dieser Höhle absolut nicht möglich ist. Es gibt bei der Höhlenrettung eine eigene Trage. Um sie in der Höhle anzubringen, müsste man eigens etwas einbauen. Dies würde dann allerdings Wochen dauern. Aber auch mit dieser Liege kommt man nicht an den engen Stellen vorbei. Bei einer normalen Rettung ist es oft wetterabhängig, ob man den Patienten einfach mit den Hubschrauber bergen kann oder ob man ihn tragen muss.
Momentan versucht man vor Ort eine Infrastruktur für medizinische Mittel aufzubauen. Wir richten uns da unten quasi häuslich ein. Der verletzte Forscher soll so weit stabilisiert werden, dass er selber bei seiner Rettung mithelfen kann. Man muss leider in den sauren Apfel beißen und dem Forscher mehr zumuten als in einem Normalfall. Aber anders ist die Rettung nicht möglich.
Ist es für den Verletzten überhaupt möglich, wie gefordert den Kopf zu drehen oder den Bauch einzuziehen?
Es muss möglich sein. In dieser Höhle robbt man durch enge Gänge. Wie gesagt: Der Forscher muss bei diesen Gegebenheiten selber mithelfen

.

Was könnte beim Transport in der Höhle besonders kritisch sein?
Die Höhle ist sehr eng. Teilweise gibt es Passagen, wo ein stärker gebauter Mensch nicht durchpassen würde. Teilweise geht es auf Steinklemmen senkrecht runter oder rauf. Das kostet sehr viel Kraft. Man kann es von der Kraftbeanspruchung mit einer 8000 Meter Besteigung vergleichen.
Was wäre das Standardverfahren bei einer solchen Verletzung, was kann der Arzt vor Ort in der Höhle überhaupt machen?
Ohne Computertomographie und Röntgen sind die Möglichkeiten hier nur sehr begrenzt. Der Arzt wird vermutlich den Körper abtasten, die Kopfverletzung untersuchen, die Temperatur messen wegen der Unterkühlung und die Pupillenreaktion prüfen. Eben wie bei einem Erste-Hilfe-Einsatz. Der Arzt hat allerdings noch die Möglichkeit, dem Patient eine Zugang zu legen, um ihn bei Bedarf medikamentös versorgen zu können.
Der Einsatz ist nicht nur für den Verunglückten ein Härtetest, sondern auch für die Rettungsmannschaften. Wie geht es Ihnen und Ihren Kollegen hier?

„Es ist schon eine psychische Belastung, wenn man eigene Leute rein schickt und nicht weiß, was auf die zukommt. Wenn man da ankommt und noch nie dort war, ist diese Höhle sogar für einen Bergretter beeindruckend. Es war eine Erleichterung, als der erste Helfer wieder zurückgekommen ist und uns einiges berichten konnte. Wir alle gehen an unsere Grenzen, aber wir sind hochmotiviert."

Das Interview führte Kenlly Zehentner.

Rettungseinsatz am Untersberg

Rettungseinsatz am Untersberg

Rettungseinsatz am Untersberg
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Rettungseinsatz am Untersberg (3)

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