Entsetzt über Kampfbegriffe
Bayerische Milchwirtschaft: Kaniber kontert massive PETA-Kritik
Die Bayerische Ernährungs- und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat sich in einer Stellungnahme entschieden gegen die Kritik der Organisation PETA an der Milchwirtschaft ausgesprochen.
München – In der Debatte, die PETA im Zusammenhang mit einer Lehrerfortbildungsveranstaltung bei der Molkerei Berchtesgadener Land losgetreten hat, verteidigt Kaniber das „wertvolle Lebensmittel Milch“ und die bayerische Milchviehhaltung.
Wie Kaniber mitteilt, ist sie „entsetzt“ über die „Kampfbegriffe und Behauptungen“, mit denen PETA gegen die Milchwirtschaft vorgeht. Sie stellt sich schützend vor die Lehrer, die sich bei einer freiwilligen Fortbildung umfassend über die Milchwirtschaft und bäuerliche Produktion informiert haben. Die Ministerin kritisiert, dass diese durch PETA „an den Pranger gestellt und unter Druck gesetzt werden sollen“.
Kaniber widerspricht der Behauptung von PETA, dass Kühe „ausgebeutet“ würden, aufs Schärfste. Sie betont die Rolle von Nachhaltigkeit und Tierwohl in der bayerischen Milchviehhaltung und lobt insbesondere die Molkerei Berchtesgadener Land für ihr Engagement in diesen Bereichen. Die Molkerei zahle den Milcherzeugern einen höheren Milchpreis für besonders tierwohlgerechte Haltungsformen und gewähre zusätzliche Prämien für Laufställe, Auslauf und Weide.
Die Ministerin weist zudem auf die hohe Bedeutung der Milchviehhaltung für den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft hin und betont die gesundheitlichen Vorteile von Milch. Sie zitiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die den täglichen Verzehr von Milch und Milchprodukten empfiehlt. Milch enthalte lebenswichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Milchzucker, Mineralstoffe und Vitamine, die für den Muskelaufbau, das Wachstum, den Stoffwechsel und das Nervensystem wichtig seien.
Kaniber kritisiert PETA auch für ihre Argumentation gegen die „wirtschaftlichen Interessen der Milchindustrie“, die sie als „sozialistische Argumentationsmuster“ bezeichnet. Sie verteidigt die bayerischen Lebensmittel und die gesunde Ernährungsweise gegen das Schlagwort „Konsum“.
Abschließend dankt die Ministerin den Lehrern, die an der Fortbildung teilgenommen haben, und fordert Schulen und Lehrkräfte auf, sich nicht von den „ideologischen Denkverboten“ von PETA beeindrucken zu lassen. Sie betont die Wichtigkeit von vielseitiger Information und Praxisbezug für die Vermittlung von Alltagskompetenz an Schüler.
nt