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„Jetzt reichts!“

Bauern aus Teisendorf und Umgebung entzünden Mahnfeuer auf der Blumenwiese  

Mahnfeuer in Teisendorf
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Mahnfeuer in Teisendorf

Aus der ganzen Marktgemeinde und darüber hinaus kamen am frühen Sonntagabend gut vierhundert Menschen auf die Blumenwiese am Ortsausgang Oberteisendorf, Richtung Traunstein zu einer Protestveranstaltung mit Mahnfeuer zusammen, um gegen die Pläne der Ampelregierung in der Landwirtschaft, aber auch gegen die Bundespolitik im Allgemeinen zur protestieren und ihren Unmut kund zu tun.

Teisendorf - Die Landwirte Johannes Hoiß, Carina Hoiß, Hubert Hoiß, Christian Kern und Martin Ilmauer hatten die Aktion organisiert. Sie war rechtmäßig angemeldet und wurde von einem Vertreter des Landratsamtes vor Ort überprüft. Auch die Polizei und die örtliche BRK-Bereitschaft waren anwesend, wurden aber nicht gefordert, denn die Zusammenkunft verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.

Gekommen waren auch viele Vertreter der Kommunalpolitik, darunter die drei Bürgermeister von Teisendorf Thomas Gasser (1. Bürgermeister), Sabrina Stutz (2. Bürgermeisterin) und Georg Quentin (3. Bürgermeister), Bezirksrat Georg Wetzelsperger und mehrere Gemeinderäte, um sich mit den Protestierenden zu solidarisieren. „Es geht uns natürlich um die Situation der Bauern, denen immer neue Regelungen und Vorschriften aufgebürdet werden“ meinte beispielsweise Hubert Hoiß von den Organisatoren.

„Aber es geht uns auch um die Politik der Ampelregierung im Allgemeinen. So kanns nicht weitergehen! Kostenexplosion, Teuerung, ständig neue, nicht umsetzbare Regeln und Vorschriften, die auf falschen Annahmen und Ansätzen beruhen, in immer kürzeren Zeitabständen, das macht das Land kaputt.“ Und Christian Kern ergänzt, „die Realität im Land wird gar nicht mehr wahrgenommen. Deshalb haben wir die ganze Bevölkerung zu der Protestaktion eingeladen“. „Es ist uns wichtig, dass wir Zeit fürs Gespräch haben, uns mit den Menschen austauschen können“, so Carina Hoiß. „Wir wollen nicht nur mit den Traktoren auf den Straßen vorbeifahren, sondern mit den Menschen über unsere Anliegen reden und sie erklären“.

Um Punkt 19 Uhr wurde wie angekündigt ein großes Mahnfeuer entzündet, dessen Flamme weithin sichtbar war und das auch von den vorbeifahrenden Autos auf der B304 gesehen werden konnte. Viele von ihnen hupten beim Vorbeifahren und taten so ihre Solidarität kund. 

Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)

Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)  © Konnert
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)  © Konnert
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)  © Konnert
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)  © Konnert
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)  © Konnert
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)  © Konnert
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)
Mahnfeuer in Teisendorf am Sonntag (14. Januar)  © Konnert

Bei den vielen Teilnehmern war der Unmut über die Situation in der Landwirtschaft, in vielen anderen Branchen und im Alltag der Menschen den ganzen Abend über spürbar. „Die Auflagen für die Landwirte nehmen stetig zu. Viele davon sind für uns Bauern nicht mehr nachvollziehbar“ meinte beispielsweise ein Landwirt aus Weildorf. Der gleichen Meinung war auch eine Bäuerin aus Oberteisendorf, die sagte „Die Auflagen müssen weg. Wir Bauern wirtschaften im Einklang mit der Natur, wir brauchen keine Vorschriften, um pfleglich damit umzugehen“.

Ein Jungbauer aus Wimmern meinte, dass seine landwirtschaftliche Ausbildung ihm eigentlich gar nichts helfe, denn zur Bewirtschaftung seines Betriebs müsse er nur noch nicht nachvollziehbare Regeln einhalten.  Dennoch sind die Landwirte pessimistisch, dass das mit der Reglementierung aufhören werde, im Gegenteil, sie befürchten, dass es weiter geht, dass ihr Handlungsspielraum immer enger wird. Auch Bürgermeister Thomas Gasser äußerte sich gegenüber der Heimatzeitung. „Es geht gar nicht um das, was in den letzten Tagen an Protest im ganzen Land zu sehen ist, es geht um das, was in den letzten Monaten und Jahren in unserem Land passiert und in die falsche Richtung abgebogen ist“, so Bürgermeister Thomas Gasser. „Es geht vor allem auch um die Wertschätzung für die Landwirte. Bauern produzieren unsere Lebensmittel im Einklang mit der Natur. Das gilt es wahrzunehmen, anzuerkennen und zu honorieren“.   

Zum Aufwärmen an diesem kalten Winterabend haben die Organisatoren warmen Most und Glühwein ausgegeben. Auch Brezen und Krapfen standen kostenlos bereit. Dafür Teisendorfer Geschäfte hatten Essen und Getränke gespendet und so ihre Solidarität mit den Veranstaltern gezeigt. Viele Teilnehmer an der Aktion warfen ihren Obolus in ein bereitstehendes Körbchen. Das Geld werden die Organisatoren für wohltätige Zwecke spenden. Die Protestaktion und das Mahnfeuer waren ein starkes Zeichen der Teisendorfer Bevölkerung für einen Wandel im Land. Denn wie hatte es einer der Organisatoren ausgedrückt: „Jetzt reichts!“

kon  

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