Geht es Ihnen auch so? Man hat bereits mehr Chiemgau-Reiseführer im Regal stehen, als man wahrscheinlich je lesen wird. Weil die Bilder so schön sind, weil man irgendwann einmal wirklich alle Sehenswürdigkeiten in der Region erkunden will, weil man seinen Gästen etwas bieten will – und sei es auch nur zum Durchblättern. Und dann erscheint ein neuer Band der Auszeiten-Reihe und irgendwie kann man dem Drang nicht widerstehen, nachzusehen, ob darin wirklich etwas Neues zu finden ist. So ist es mir ergangen mit Kerstin Riemers Taschenbuch „Meine Auszeiten – Chiemgau: Durchatmen & Kraft schöpfen“, das sie im Vorwort als „Ideensammlung für eine erholsame Auszeit vom Alltag“ bezeichnet. In dieser Einschätzung gebe ich ihr komplett Recht.

Denn die 70 Ausflugsziele, die die Wahl-Chiemgauerin vorstellt, bergen wertvolle Inspirationen, um direkt vor der Haustür einzutauchen in die Schönheit der Natur und Kultur sowie abzutauchen in kleine Wohlfühloasen. Und um auf meine Ausgangsmotivation zurückzukommen: Das Buch bietet auf seinen 168 Seiten für mich wirklich neue Anregungen, denn auch wenn ich schon rein beruflich viele Orte und Attraktionen im Chiemgau kennengelernt habe, ist für mich „Die Waldapotheke“ in Sachrang ebenso neu wie „Das Saunawagerl“ in Taching am See oder „Klein-Kanada“ in Reit im Winkl. Eine schnelle und hilfreiche Orientierung beim Planen der nächsten Tour bieten die Kapitel, die unter den Überschriften „Meine Atempause“, „Meine Kraftquelle“, „Mein Tag Urlaub“ sowie „Meine Frei-Zeit“ Ziele und Tipps aus den Bereichen Naturerlebnis, Bewegung, Entschleunigung, Wandern und Genuss bündeln.

Und weil sich Kerstin Riemer so intensiv mit unserer Region auseinandergesetzt hat, haben wir sie gebeten, uns ihre Auszeit-Tipps für die letzten warmen Spätsommer- und ersten kühleren Herbsttage zu nennen. 

Tosendes Wasser: Wasserfall Schoßrinn bei Aschau im Chiemgau 

+

Dieser besondere Kraftplatz an der Schloßrinn im Priental fasziniert natürlich wegen des tosenden Wassers, das hier fast 100 Meter in die Tiefe stürzt. Im Herbst kommt durch die prächtige Färbung des Laubes noch ein ganz besonderer Naturgenuss hinzu. Absolut empfehlenswert, auch für eine kurze Auszeit zwischendurch.

Mit dem Strom: Alzbad Truchtlaching

+

Ein Tipp, der etwas vom Wetter abhängt. Aber mal angenommen der September verwöhnt noch einmal mit sommerlichen Temperaturen, dann ist das Alzbad in Truchtlaching der ideale Ort, um sich einfach treiben zu lassen. Das Alzbad ist das einzige Flussstrandbad weit und breit und bietet klares Wasser in verträumter Landschaftskulisse.

+

Klein-Kanada: Indian Summer im Drei-Seen-Gebiet 

+

Diese wilde, ursprüngliche Landschaft mit mächtigen Bergwäldern verströmt im Herbst ihren ganzen Charme. Denn dann leuchten die Laubbäume in warmen Rot- und Gelbtönen, während Nebelschwaden die Gegend um die drei Seen in mystisches Licht tauchen. Kurzum: Hier ist der Indian Summer mitten in Bayern zu erleben.

+

Kunst: DASMAXIMUM in Traunreut 

+

Das ideale Ziel an regnerischen Herbsttagen liegt in Traunreut, denn das hochkarätige Museum DASMAXIMUM versammelt herausragende, zeitgenössische Kunstwerke von Weltrang. Gegründet vom Kunstmäzen Heiner Friedrich entstand auf einem ehemaligen Industrieareal, auf dem sein Vater, der Industrielle Harald Friedrich, einst mit seiner Firma Alzmetall den ausgefallenen Kleinwagen „Spatz“ produzierte, ein einzigartiger Museumskomplex auf 4.300 Quadratmeter. Im Mittelpunkt des Ausstellungskonzeptes steht das unmittelbare Erleben der Kunst. Ein Museum von Weltrang – direkt in der Region.

+

+