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Pfarrer findet bewegende Worte

Trauer nach Magdeburg-Anschlag: Todesopfer (9) stammte aus Bayern – „Viele zutiefst erschüttert“

Eines der Todesopfer von Magdeburg war erst vor kurzem aus seiner Heimatgemeinde in Bayern weggezogen. Bei einem Gottesdienst gedachten Bewohner des verstorbenen Neunjährigen.

Floß – Zwei Tage nach dem schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg geht die Aufarbeitung weiter. Mindestens fünf Menschen verloren ihr Leben, als ein 50-Jähriger mit einem Mietauto durch die Menschenmenge raste. Die Frage nach dem konkreten Motiv des Festgenommenen rückt in den Fokus. Neben vier erwachsenen Weihnachtsmarkt-Besucherinnen gehört auch ein neunjähriger Junge zu den Todesopfern. Er stammte ursprünglich aus Bayern.

Bei Magdeburg-Anschlag getötet: André (9) wuchs in bayerischer Gemeinde auf

In einem bewegenden Facebook-Beitrag trauert Désirée G. um ihren Sohn André. „Lasst meinen kleinen Teddybär nochmal um die Welt fliegen. André hatte keinem was getan (...) du wirst immer in unseren Herzen weiterleben, das verspreche ich dir“, heißt es darin unter anderem.

Hier finden Betroffene des Anschlags von Magdeburg Hilfe:

Kostenfreie und anonyme Telefonseelsorge Magdeburg: 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222.

Angehörige verletzter Personen können sich über folgende Telefonhotline der Uniklinik Magdeburg melden: 0391 67 - 25219 und 0391 67 – 15663.

Der bei dem Anschlag von Magdeburg getötete Neunjährige war erst vor kurzem mit seiner Mutter aus Bayern weggezogen, lebte zuletzt in einem niedersächsischen Ort. Aufgewachsen war er in der Marktgemeinde Floß im Kreis Neustadt an der Waldnaab (Oberpfalz). Dort ist André während eines Gottesdienstes am Samstagabend gedacht worden.

Gedenken an bei Magdeburg-Anschlag getöteten Neunjährigen: „Überaus große Anteilnahme“

„Viele sind zutiefst erschüttert und betroffen“, zitiert der Bayerische Rundfunk (BR) aus der Rede des katholischen Pfarrers Max Früchtl. Oft seien vergleichbare Schreckensmeldungen für die Menschen anonym, „weil wir die Betroffenen gar nicht kennen“. Das sei in vorliegendem Fall ganz anders: „Er ist hier in die Schule gegangen, aufgewachsen und hier sind seine Freunde, seine Geschwister, die Menschen, mit denen er vertraut war.“

Gott sei stärker als das Fahrzeug, das den Neunjährigen überrollt und getötet hat, sagte Pfarrer Früchtl am Samstagabend: „Und er ist unendlich mächtiger als die Bosheit dessen, der dieses Unheil angerichtet und verursacht hat.“ Des BR-Berichts zufolge leben der Vater und auch Geschwister des verstorbenen Kindes weiterhin in Floß. Für ihren Facebook-Beitrag hat Andrés Mutter inzwischen reichlich Zuspruch bekommen, für den sie sich in einem weiteren Kommentar bedankte: „1000 Dank für die überaus große Anteilnahme. Er war so ein liebes kleines Menschchen.“

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Der tatverdächtige 50-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft. Er soll aus Saudi-Arabien stammen, seit 2006 in Deutschland leben und in Bernburg wohnen. Rainer Wendt, Leiter der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), warnte am Sonntag davor, Spekulationen über den Anschlag von Magdeburg anzustellen. Er äußerte in Berlin: „Jetzt ist die Zeit der Ermittlungskräfte, da könnten sich die Hobby-Polizisten einmal zurückhalten“.

Rubriklistenbild: © Ronny Hartmann/AFP

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