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Wasserburg - Ein nostalgisches Grammophon aus den 50ern lockt neben der frechen „Stones“-Zunge, Iron Maidens „Beast“ begrüßt mit der typisch gruselig grinsenden Fratze: Beim Betreten des Musik-Retro-Ladens „Frödy Records" kommen Musikliebhaber voll auf ihre Kosten. wasserburg24.de hat einmal reingeschnuppert.
Ein eigener Plattenladen - das war schon immer der große Traum von Alfred Zaller. Dass er diesen nun ausgerechnet mitten in der Wasserburger Altstadt verwirklichen kann, war reiner Zufall. Beim Schlendern durch die Innstadt wurde er auf das Schild aufmerksam, das am ehemaligen „Dreierlei“ Ecke Ledererzeile/Berggasse hing, dass der Laden zu vermieten sei. Kurzerhand rief er an - und bekam den Zuschlag. „Der Vermieter war von der Idee, einen Musikladen in der Altstadt zu etablieren, nicht abgeneigt. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Das war quasi ein fliegender Wechsel von einem Laden zum nächsten und so entstand kein Leerstand", erzählt Zaller, den die Innstadt mit seinem südländischen Flair voll und ganz in seinen Bann gezogen hat.
Besonderes Angebot bei „Frödy Records“: Die „Schallplatten-Waschmaschine“
Inzwischen ist Zaller fleißig am Einrichten. Auch wenn der Schwerpunkt bei „Frödy Records“ auf der guten alten LP liegt - zu den HIFI-Geräten wie Platten- und CD-Spieler, Verstärker, Lautsprecher oder Walkmans gibt es freilich die passenden Kassetten, Tonbänder, Musikbücher- und magazine sowie CDs . Zudem verkauft er klassische Merchandising-Artikel wie Fan-Shirts, Caps oder Hoodies. Auch Instrumente soll es künftig geben. Nostalgie-Blechschilder geben neben modernem Zubehör wie Kopfhörer oder Bluetooth-Boxen kein schlechtes Bild ab. Ebenfalls ein Hingucker: Die „Schallplatten-Waschmaschine“, die in Windeseile verstaubte LPs wieder zu neuem Schwung verhilft. Für ein wenig Kleingeld kann jeder hier seine Platten waschen lassen. Zaller, der auch einen Online-Store betreibt („Ohne das geht es heutzutage nicht mehr“), kauft überdies auch Platten, Kassetten & Co. direkt an.
Ganz eingerichtet ist der Laden noch nicht, eine Teileröffnung gab es jedoch schon und mit den ersten Wochen ist Zaller sehr zufrieden. Denn neugierig macht „Frödy Records“ bereits: Immer wieder machen Fußgänger einen Stopp und versuchen die Zeit von einer zur Uhr umgebauten LP abzulesen, vis à vis mit Tina Turner, die lasziv und mit typischer Löwenmähne durchs Schaufenster auf die Straße blickt. Besonders freut den 45-Jährigen, dass auch vermehrt junge Leute ins Innere schnuppern: „Ich glaube, der Trend zum Analogen kommt wieder. Ich habe durchaus den Eindruck, das Interesse der jungen Generation an Vinyl-Platten ist geweckt.“
„Frödy Records“: Erster Blick in den Musik-Retro-Laden
„Kleines musikalisches Museum“ in der Wasserburger Altstadt
Der Liebe wegen verschlug es den gebürtigen Salzburger in den Landkreis Rosenheim, mit seiner Freundin Nicole lebt er in Pfaffing. Sein eigener Musikgeschmack ist breit gefächert, neben Songs von „Status Quo“ oder „Kiss“ faszinieren ihn die Gitarrenkünste von Mark Knopfler („Dire Straits“) besonders. Auch für Deutsch- und Austro-Pop kann er sich begeistern. „Für immer jung“ von Wolfgang Ambros - in den Augen von Zaller „auch textlich ein wunderschönes Lied“.
„Die Musik war schon immer meine Leidenschaft und ein großes Hobby - zunächst nebenberuflich und jetzt voll und ganz“, erzählt Alfred Zaller, während er seine Platten liebevoll sortiert - fein säuberlich nach Genres, sodass er den Überblick nicht verliert. Und plötzlich hat er das Album „À la carte“ von der österreichischen Rockband „Erste Allgemeine Verunsicherung“ in der Hand. „Die Aufmachung mit dem grünen Schwein ist allein schon ein Kunstwerk“, schwärmt er, ehe sie zurück zu den anderen LPs darf. Und damit ist klar, wohin die (musikalische) Reise geht: Zaller schwebt ein „kleines musikalisches Museum“ zum Stöbern, Verweilen und Entdecken vor, das die Zeit für einen Moment still stehen lässt.
Alfred Zaller mit der LP „À la carte“ von der österreichischen Rockband „Erste allgemeine Verunsicherung“ in seinem Retro-Musik-Laden „Frödy Records“ in der Wasserburger Altstadt.
„Stairway to Heaven“ im ersten Stock des Musik-Retro-Ladens „Frödy Records“
Im Obergeschoss, der Galerie des Ladens, soll ein Lounge-Bereich mit einer kleinen Küche für Kaffee und alkoholfreie Getränke zum Mitnehmen entstehen. Auf alten Kinosesseln aus den 50er-Jahren und einer Couch-Landschaft können es sich die Leute künftig bequem machen, Musik hören oder gemeinsam darüber diskutieren. Für die Zukunft möchte Zaller auch Bands oder einen DJ engagieren. Das steckt allerdings noch in den Kinderschuhen: „Das würde gut reinpassen, kann aber erst realisiert werden, wenn Corona es zulässt", erklärt der Ladeninhaber abschließend.
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