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Tipps zum Gewicht verringern

Wohnmobil nicht überladen: Es drohen hohe Bußgelder

Wohnmobil fährt über eine mobile Waage
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Polizeikontrolle: Ein Wohnmobil muss über eine mobile Waage fahren. Ist es überladen, wird es teuer.

Alles rein ins Wohnmobil und los gehts! Mit dem Camper verreisen hört sich so unkompliziert an. Doch ganz so einfach ist es nicht. Beim Packen muss man genau darauf achten, dass man das Fahrzeug nicht überlädt. Mit jedem Kilo über dem zulässigen Gesamtgewicht riskiert man empfindliche Strafen. Hier einige Tipps, um Gewicht zu sparen.

Stauraum ist in den meisten Wohnmobilen inzwischen ausreichend vorhanden. Und so wird vor dem Urlaub richtig vollgeladen - Proviant, Kleidung, Fahrräder und Sportgeräte. Dabei gilt es aber, das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs nicht zu überschreiten. 

Bei Überladung nimmt die Fahrstabilität ab und das Fahrzeug kann in Kurven ausbrechen, außerdem verlängert sich der Bremsweg deutlich. Damit gefährdet man nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Bei einem Unfall kommt es zu Problemen mit der Versicherung, bei Verkehrskontrollen drohen Bußgelder. Darauf weisen die Verbraucherschützer des ADAC Nordrhein hin. Ist die Verkehrssicherheit gefährdet, kann die Polizei sogar die Entladung des Wohnmobils anordnen und die Weiterfahrt untersagen.

„Das zulässige Gesamtgewicht aus den Papieren minus Leergewicht ergibt die theoretische Zuladung”, sagt Vincenzo Lucà vom TÜV SÜD. Die Betonung liegt auf theoretisch. Denn Dinge wie nachträglich montiertes Zubehör etwa sind im Leergewicht noch nicht berücksichtigt. „Das ist eher ein erster Anhaltspunkt“, sagt Lucà. Das gilt selbst dann, wenn im Leergewicht ein „Von-bis-Wert“ als Spanne genannt ist und man sich an der höheren Zahl orientiert.

Hohe Strafen bei Überladung: Bußgelder in Deutschland und Europa

Wer sein Fahrzeug überlädt, muss in Deutschland mit folgenden Bußgeldern rechnen (Wohnmobil bis 7,5 t und Caravan bis 2 t zulässigem Gesamtgewicht (zGG)):

  • ab 5 Prozent Überladung: 10 Euro
  • ab 10 Prozent Überladung: 30 Euro
  • ab 20 Prozent Überladung: 95 Euro und ein Punkt in Flensburg
  • ab 25 Prozent Überladung: 140 Euro und ein Punkt in Flensburg
  • ab 30 Prozent Überladung: 235 Euro und ein Punkt in Flensburg

Quelle: ADAC

Im europäischen Ausland können die Strafen deutlich höher ausfallen. Viele Länder haben bezüglich der Überladung eine Null-Toleranz-Grenze.

  • Belgien: zwischen 110 und 330 Euro (ausländische Urlauber müssen immer in bar zahlen)
  • Dänemark: je Prozentpunkt über zGG 10 Euro bei bis zu 3,5 t
  • Frankreich: zwischen 135 und 750 Euro
  • Italien: mindestens 41 Euro, Höchststrafe 1697 Euro
  • Kroatien: mindestens 40 Euro
  • Luxemburg: 74 Euro bei 10 % Überladung, danach zwischen 251 und 5000 Euro
  • Niederlande: mindestens 130 Euro, Höchststrafe 850 Euro
  • Österreich: bei mehr als 2 Prozent mindestens 36 Euro, Höchststrafe 5000 Euro
  • Portugal: zwischen 60 und 300 Euro
  • Schweiz: mindestens 85 Euro bei weniger als 100 Kilo Übergewicht, 170 Euro ab 100 Kilo
  • Spanien: 6 bis 15 Prozent über zGG 300 bis 400 Euro, Höchststrafe 4600 Euro

Quelle: ADAC

Ab auf die Waage mit dem Wohnmobil

So geht es besser: Mit dem leeren, aber vollgetankten Gefährt auf eine öffentlich zugängliche Fahrzeugwaage fahren und so das tatsächliche Leergewicht ermitteln. Danach mithilfe einer Waage genau zuladen und einen Puffer lassen.

Oder man fährt final gepackt auf die Waage. Dann läuft man aber unter Umständen Gefahr, schon auf dem Weg dorthin überladen gewesen zu sein, warnt Lucà.

Tipps, um Gewicht zu sparen und Überladung zu vermeiden

Mal eben ein paar Kleinigkeiten zusammenpacken und los geht‘s. Damit man am Abend nach der Ankunft gleich Grillen kann, am besten gleich alles mitnehmen, was man dafür braucht? Das kann schnell zu schwer werden. Ein kritischer Blick lohnt sich laut ACE (Autoclub Europa e.V.):

Technik an Bord

An manches denkt man vielleicht gar nicht mehr. Die Markise ist schon seit Jahren angeschraubt und so ein Gadget wie die Rückfahrkamera wiegt ja nicht viel. Doch alles, was nicht original im Wohnmobil verbaut war, muss man bei der Zuladung dazurechnen. Beispiele:

  • Reserverad (30 kg): eine Reifenpanne tritt statistisch nur alle zehn Jahre auf. Und dafür immer das schwere Ersatzrad mit herum fahren? Ist das in Zeiten von Pannenkits und Abschleppdiensten von Automobilclubs wirklich sinnvoll? Das lässt sich nur individuell beantworten. 
  • Fahrradträger (10 kg)
  • Markise (30 kg): Nicht jeder benötigt überhaupt eine. Wer im Frühjahr und im Herbst unterwegs ist, muss kaum Schatten erzeugen. Wer an windigen Küsten steht, kann eine Markise oft gar nicht einsetzen. Eine Sonnensegel-Konstruktion etwa kommt mit einem viel geringeren Gesamtgewicht aus.
  • Satellitenanlage (28 kg)
  • Teppichboden Fahrerhaus + Wohnraum (10 kg)

Leichtes Material wählen

  • Räder: Aluminium statt Stahl: -8 kg
  • Gasflaschen 2 x 11 kg Alu statt Stahl: -22 kg
  • Lithium-Ionen-Bordbatterie: -12 kg
  • Pannenset statt Reserverad: bis zu -30 kg

Wo es geht - digital

  • Betriebsanleitungen elektronisch nutzen
  • Ebooks statt gedruckter Bücher und Zeitschriften

Verhalten ändern

  • Vorräte erst am Urlaubsort einkaufen
  • Campingplatz-Nutzer benötigen keinen vollen Wassertank, 20 l statt 120 l: -100 kg
  • Sommerurlauber benötigen nur eine Gasflasche statt zwei: bis zu -30 kg
  • Verzicht auf Porzellangeschirr zugunsten solchem aus Kunststoff. Auch anstatt gewöhnlicher, schwerer Töpfe von zuhause lieber die spezielle Camping-Variante.

Gewicht auslagern: Anhänger

Wer gewichtstechnisch wirklich am Limit ist, aber nicht auflasten möchte, für den könnte ein Anhänger eine Option sein. Dann muss man nicht Gewicht sparen, sondern erweitert einfach die Zuladung, die man transportieren kann. Allerdings opfert man damit den großen Vorteil des Wohnmobils: Die Flexibilität.

as/dpa

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