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No Time to Brake

Rallye-Legende Walter Röhrl hält nichts vom Tempolimit: „Das ist kein Autofahren mehr, das ist Trödlerei“

Walter Röhrl, Ex-Autorennfahrer und Schirmherr der Veranstaltung, sitzt vor dem Start der Oldtimerrallye der 1. Röhrl-Klassik in seinem Porsche.
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Rallye-Legende Walter Röhrl sieht keinen Sinn darin, Autofahrer per Gesetz dazu zu zwingen, langsamer zu fahren.

Die Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf deutschen Autobahnen wird seit langem kontrovers diskutiert. Rallye-Legende Walter Röhrl hat eine klare Meinung.

Stuttgart/Regensburg - Walter Röhrl trat während seiner aktiven Rennfahrzeit in den 70er und 80er Jahren nur selten auf die Bremse und hält auch jetzt wenig davon, den Autoverkehr auf den Schnellstraßen in Deutschland per Gesetz herunterzubremsen. „Das kanns nicht sein“, sagt er in einem YouTube-Video im Gespräch mit Michael Haberland, Präsident des Clubs „Mobil in Deutschland“, während die beiden in Röhrls Porsche über eine Landstraße fahren. Auch Porsche-Chef Oliver Blume hatte sich gegen ein generelles Tempolimit ausgesprochen und erklärt, es gebe auf den Strecken ohne Tempobegrenzung „noch ein Stückchen individueller Freiheit, die man sich in Deutschland weiter bewahren muss.“

Die geforderte Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf den deutschen Autobahnen wird oftmals mit einer erhöhten Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer begründet. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hatte bereits 2021 erklärt, dass Tempo 130 wichtig für die Sicherheit auf Autobahnen sei. Laut Walter Röhrl hätte eine solche Maßnahme aber eher den gegenteiligen Effekt. „Das ist ja kein Autofahren mehr, das ist eine Trödlerei“, erklärte er. „Und dann kommt man auf dumme Gedanken, wie mit dem Handy zu spielen und nicht mehr auf die Straße zu schauen.“

Rallye-Legende Walter Röhrl: Langsameres Fahren ist durch Ablenkungen „sehr viel gefährlicher“

Neben dem Sicherheitsaspekt wird auch oftmals der Umweltgedanke hervorgehoben, wenn es um die Einführung eines generellen Tempolimits auf den Autobahnen geht. Auch diesbezüglich hat die bayrische Rallye-Legende eine klare Meinung. „Wenn ich mit einem modernen Auto auf einer leeren Autobahn mit 150 oder 160 km/h fahre, dann brauche ich weit unter 10 Liter“, sagte er gegenüber Michael Haberland. „Was gibt es da für eine Veranlassung, dass ich die Leute zwinge, dass sie da auf der Autobahn mit 120 km/h dahinfahren.“ Eben dann würde es auch zu den angesprochenen Ablenkungen kommen, da sich die Autofahrer nicht mehr auf die Straße konzentrieren.

Name Walter Röhrl
Geburtstag7. März 1947
Geburtsort Regensburg, Bayern
Nationalität Deutsch
Bekannt als Rallye-Weltmeister, Porsche Testfahrer
Aktive Jahre 1968 - 1987
Teams Opel, Fiat, Porsche, Lancia, Audi
Erfolge- Rallye-Weltmeister 1980, 1982
- Sieger der Rallye Monte Carlo 1980, 1982
- Sieger der Pikes Peak International Hill Climb 1987

Auch die FDP in Baden-Württemberg sieht weiterhin keinen Sinn in einem Tempolimit und begründet die Ablehnung auf ähnliche Weise wie Walter Röhrl. „Wenn jetzt behauptet wird, die Autofahrer würden bei einem Tempolimit lieber die Landstraße nehmen, dann ist das doch abstrus“, hatte Fraktionssprecher Friedrich Haag im Januar gegenüber BW24 erklärt. Zudem kam auch eine Studie zum Ergebnis, dass ein Tempolimit auf den Autobahnen im Klima-Kampf nahezu wirkungslos sei, allerdings gibt es auch Studien, die Gegenteiliges behaupten. „Für mich persönlich stelle ich fest, dass das (langsamere Fahren, Anm. d. Red.) sehr viel gefährlicher ist wie das normale Fahren, bei dem meine Gedanken auf der Straße sind“, sagte Röhrl.

Walter Röhrl nennt Debatte um Tempolimit „Möglichkeit Menschen eine Zwangsjacke anzulegen“

Die von der Politik seit langem geforderte Einführung eines generellen Tempolimits sei „eine weitere Möglichkeit, den Menschen eine Zwangsjacke anzulegen“, machte Walter Röhrl im Gespräch mit „Mobil in Deutschland“ deutlich. Die Rallye-Legende hatte bereits zuvor politische Entscheidung stark kritisiert und nannte E-Autos beispielsweise „eine Katastrophe“. Auch jetzt scheint er von den elektrischen Modellen, die sich immer mehr auf dem Markt durchsetzen, nicht gerade überzeugt zu sein. Die E-Mobilität „wird sich nicht aufhalten lassen“, erklärte er im Video. „Ich würde sagen, momentan hat sie eine Berechtigung im urbanen Verkehr, da ist es okay.“

Für jemanden, der täglich weite Strecken fahren müsse, sei aber allein der Aufwand eine freie Ladestation zu finden, viel zu groß. „Wenn ich alle 300 Kilometer 40 Minuten an der Ladesäule stehe“, führte Röhrl aus. „Ich glaube, ich habe nicht mehr so viel Zeit, dass ich die dafür vergeude.“ Deutlich mehr sagt der Rennsport-Legende die Entwicklung von E-Fuels zu, wie sie Porsche seit Dezember 2022 in Chile produziert. Selbst wenn die E-Mobilität „durchgedrückt werde“, werde es noch viele Jahre 30 oder 40 Millionen Autos mit Verbrennungsmotoren auf den Straßen geben. „Und da muss man schauen, dass man die neutral bewegen kann.“

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