Kampf gegen Kriminelle
Supercharger-Ladekabel im Visier von Dieben: Tesla setzt jetzt Tinten-Technik zur Abwehr ein
Teslas Supercharger werden immer wieder Ziel von Kabeldiebstahl und Vandalismus. Der Elektroauto-Hersteller testet nun neue Abwehrstrategien.
Vandalismus stellt vielerorts ein erhebliches Problem dar – auch an Ladestationen für Elektrofahrzeuge. In einigen Regionen werden regelmäßig Kabel abgetrennt, weil Kriminelle die darin enthaltenen Metalle (vor allem Kupfer) zu Geld machen. Medienberichten zufolge verzeichnete der US-Ladeanbieter Electrify America in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 über 130 gestohlene Ladekabel. Auch Tesla ist von diesem Problem betroffen. Um Diebstählen entgegenzuwirken, testet der E-Autobauer, der in Deutschland zuletzt mit erheblichen Absatzrückgängen konfrontiert war, aktuell verschiedene neue Strategien.
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Schutz für Supercharger-Kabel: Verstärkte Ummantelungen und Tinten-Technik
Ein Reddit-Nutzer in Seattle hat eine der neuesten Schutzmaßnahmen fotografiert (weiter unten zu sehen). In dieser Region scheint Kabeldiebstahl ein größeres Problem zu sein, weshalb Tesla dort erstmals eine neue Anti-Diebstahls-Ummantelung einsetzt. Das verstärkte Material soll verhindern, dass die Kabel ohne weiteres durchtrennt werden können. Laut einem Bericht von Teslarati gibt es aber noch mehr Abwehrtechniken: Unter der Ummantelung befindet sich beispielsweise eine spezielle Tinte, die beim Versuch, das Kabel zu durchschneiden, herausspritzt.
At a new charger that opened in Seattle, WA it appears that Tesla has put in a new anti-cable cutting precaution for the first time.
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Die in den Ladekabeln enthaltene Farbe ist schwer von Haut und Kleidung zu entfernen und erleichtert so die Identifizierung eines potenziellen Diebes. Ein kleines gelbes Schild am Kabel warnt vor der „Dye Defender“-Technologie. Ähnliche Systeme kommen auch bei Geldautomaten zum Einsatz, um Sprengungen zu verhindern: Durch explodierte Farbpatronen markiertes Geld wird für Kriminelle wertlos.
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Gravur auf Tesla-Kupferkabeln soll Dieben den Verkauf erschweren
Neben Tinte und verstärkter Ummantelung gibt es weitere Maßnahmen, um Kriminellen die „Arbeit“ zu erschweren. Max de Zegher, der Leiter der Tesla-Ladeabteilung, teilte in einem Beitrag auf X mit, dass auf den Kupferkabeln testweise „Eigentum von Tesla Motors“ eingraviert werde. Recycling-Unternehmen sollen solche „gebrandeten“ Kabel ablehnen und Tesla benachrichtigen, wenn sie angeboten werden.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte Tesla am Supercharger noch mit einem anderen Problem zu kämpfen: Ein Gerücht besagte, dass das Auflegen eines nassen Tuchs auf das Ladekabel an heißen Tagen die Ladegeschwindigkeit erhöhen würde – viele Tesla-Fahrer probierten den sogenannten „Handtuch-Trick“ aus. Der E-Auto-Hersteller warnte jedoch vor dieser Methode: Die Temperaturüberwachung könnte gestört werden, was das Risiko von Fahrzeugschäden erhöhe – und auch die Ladegeschwindigkeit steige durch den Trick nicht.
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