Rund 4 kWh
Studie zeigt: Regen erhöht Stromverbrauch von Elektroautos deutlich
Nässe sorgt für einen Mehrverbrauch bei Elektrofahrzeugen. Der Hauptfaktor ist der gestiegene Rollwiderstand. Das wirkt sich auch auf die Effizienz und Reichweite aus.
Dass Elektroautos im Winter mehr Energie verbrauchen, ist bekannt. Wie eine französische Studie zeigt, ist Kälte aber nicht der einzige Witterungsfaktor, der die Reichweite der Stromer spürbar schmelzen lässt. Auch Regen treibt den Verbrauch in die Höhe.
Höherer Rollwiderstand sorgt für Mehrverbrauch
Der Grund: Der Rollwiderstand ist auf nasser Straße deutlich höher als bei trockenem Asphalt. Um die gleiche Geschwindigkeit zu fahren, benötigt das Auto also mehr Leistung. Ob man mit einem Elektroauto oder Verbrenner unterwegs ist, macht dabei keinen Unterschied. Die Gesetzte der Physik gelten für beide gleich.
„Grundsätzlich ist es nachvollziehbar, dass der Verbrauch bei Regen steigt, da das Wasser vor dem Reifen verdrängt werden muss. Auch eingeschaltete Nebenverbraucher wie Scheibenwischer können sich geringfügig auf den Verbrauch auswirken, da elektrische Energie benötigt wird“, erklärt Dino Silvestro, Leiter Fahrzeugtest beim ADAC, der Bild.
Elektroautos verbrauchen bei Regen vier Kilowattstunden mehr
Die Frage ist also nicht, ob ein Elektroauto bei Regen mehr verbraucht, sondern wie viel mehr Strom benötigt wird. Genau das wollte das französische Online-Auto-Magazin Automobile Propre herausfinden. Dazu wurden drei Elektroautos bei Starkregen auf einer Teststrecke geprüft. Bei identischer Außentemperatur und ausgeschalteter Klimaanlage (die ebenfalls für einen Mehrverbrauch führt) traten ein Cupra Born VZ XL, Peugeot e-3008 und Renault Scénic e-Tech an.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie im kostenlosen Newsletter unseres Partners 24auto.de.
Obwohl die Untersuchung nicht unter Laborbedingungen stattfand und die Resultate daher nicht konstant sind, liefert der Test dennoch wertvolle Erkenntnisse über den erhöhten Verbrauch bei Regen. Es wurde beobachtet, dass bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h der Verbrauch unter nassen Bedingungen durchschnittlich um 20 Prozent höher war als unter trockenen Bedingungen.
| Modell | Verbrauch (Trocken) | Verbrauch (Nass) | Mehrverbrauch (kWh/100 km) | Mehrverbrauch (Prozent) |
| Cupra Born VZ XL | 17,8 kWh (433 km) | 21,7 kWh (355 km) | 3,9 kWh | 21,9 |
| Peugeot e-3008 | 19,6 kWh (372 km) | 25,7 kWh (308 km) | 4,1 kWh | 20,9 |
| Renault Scenci e-Tech 87 | 2307 kWh (367 km) | 27,8 kWh (313 km) | 4,1 kWh | 17,3 |
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Im Schnitt lag der Mehrverbrauch auf 100 Kilometern somit bei rund vier Kilowattstunden. Die Reichweite sinkt laut Schätzung der französischen Experten um 16,7 Prozent. Bei Nässe schrumpft die Reichweite bei einem vollgeladenen Akku somit um etwa 60 Kilometer.
Rubriklistenbild: © Bihlmayerfotografie/Imago
