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ADAC: Das sind die Testsieger und -verlierer

Neue Regeln für Ganzjahresreifen: Wenn dieses Symbol fehlt, droht Strafe

Autoreifen im Schnee
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Ab 1. Oktober gelten neue Regeln für Ganzjahresreifen.

Die Nachfrage nach Ganzjahresreifen steigt seit Jahren, viele Autofahrer wollen mit ihnen sparen - sowohl Zeit als auch Kosten für Wechsel und Lagerung. Wer Reifen älteren Jahrgangs hat, sollte besser genau hinschauen. Manche dürfen im Winter nicht mehr gefahren werden. Plus: Die Gewinner des ADAC-Ganzsjahrestests - und die Verlierer.

Oktober ist Reifenwechsel-Zeit. Wer stattdessen auf Ganzjahresreifen unterwegs, sollte dieses Jahr ganz genau hinschauen: Denn Reifen, die nur eine „M+S“-Kennzeichnung tragen, sind ab 1. Oktober 2024 nicht mehr als Winterreifen erlaubt. Vorher auch nur noch dann, wenn sie bis zum 31. Dezember 2017 hergestellt worden sind. Das war eine Übergangsregel. Seit Jahren sind neue Winter – und Ganzjahresreifen nur noch zugelassen mit „Alpine-Symbol“ – einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Ab 1. Oktober sind nur noch diese als Winterreifen erlaubt. Tragen Reifen beide Symbole, sind sie auch nach dem Stichtag weiterhin erlaubt, so der ADAC.
Wenn man gegen die Vorschriften verstößt, muss man mindestens 60 Euro Strafe zahlen. Führt die falsche Bereifung dazu, dass andere Verkehrsteilnehmer behindert werden, steigt das Bußgeld auf 80 Euro. Wird dadurch sogar jemand gefährdet, beträgt die Strafe 100 Euro. In den beiden letzteren Fällen wird zusätzlich jeweils ein Punkt in Flensburg eingetragen.

Ab Oktober muss das Bergpiktogramm auf einer Reifenflanke stehen, damit dieser der Winterreifenpflicht genügt.

Ganzjahresreifen hatten lange einen eher schlechten Ruf, sie galten als schaler Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen. Mit den Spezialisten für die jeweilige Jahreszeit konnten sie es einfach nicht aufnehmen. Schließlich haben Sommer- und Winterreifen ein konträres Anforderungsprofil und unterscheiden sich daher konstruktiv. Dass ein Reifen alle Anforderungen erfüllen kann, ist so gut wie unmöglich. Aber: Sie sind auch praktisch, sie sparen Zeit und Geld. Milde Winter erleichtern die Entscheidung zusätzlich - zumal die meisten Ganzjahresreifen das „Alpine-Schneeflockensymbol“ haben und damit die Winterreifenpflicht erfüllen. 

ADAC-Ganzjahresreifentest 2024 - erstmalig mit der Note „gut“

Bereits im Juni testete der ADAC die Allwetterreifen. Und erstmalig wurde ein Ganzjahresreifen im ADAC Test mit der Note „gut“ bewertet.

16 Modelle mussten sich aufwändigen Sicherheits- und Umweltprüfungen des ADAC stellen. Die Experten legten dabei die selben strengen Prüfkriterien an wie bei ihren bewährten Sommer- und Winterreifen-Tests. Das bedeutet, dass sie im Sommer bei 50 Grad Celsius Asphalttemperatur genauso gut bremsen und haften müssen wie ein reiner Sommerreifen. Bei Minusgraden und bei schneebedeckter Fahrbahn müssen sie ebenso sicher wie ein Winterreifen funktionieren. Gleichzeitig sind hohe Anforderungen an Laufleistung, Kraftstoffverbrauch und Abrieb zu erfüllen.

Der ADAC-Testsieger

Am besten erfüllt alle diese Anforderungen der Vector 4Seasons Gen-3 von Goodyear, der auf nasser und winterlicher Fahrbahn gute Ergebnisse und nur auf trockenem Asphalt leichte Schwächen zeigt. Weil er auch bei Umweltkriterien überdurchschnittlich gut abschneidet, erhält mit dem Goodyear erstmals ein Ganzjahresreifen im ADAC Test das Gesamturteil „Gut“ (Note 2,4).

„Dass erstmals ein Ganzjahresreifen im ADAC Test ein gutes Gesamtergebnis erreicht, weil er nicht nur sicher ist, sondern auch bei den Umwelteigenschaften punkten kann, zeigt das Potential moderner Reifentechnologie. Ganzjahresreifen können somit in bestimmten Anwendungsfällen als echte Alternative zu Sommer- und Winterreifen gesehen werden und dazu beitragen, die Mobilitätskosten zu reduzieren“, sagt ADAC Technikpräsident Karsten Schulze.

ADAC-Test: breites Mittelfeld 

Für Wenigfahrer ist auch der Pirelli Cinturato All Season SF2 eine gute Wahl, denn bis auf kleine Einbußen bei der Laufleistung erzielt dieser Reifen gute Wertungen bei der Fahrsicherheit und schrammt mit der Note 2,6 nur knapp an einem „gut“ vorbei - und ist auf Rang zwei im Gesamtergebnis. 

Ebenfalls empfehlenswert und je nach Fahrprofil für Vielfahrer, Sicherheitsbedachte und Umweltbewusste besonders geeignet sind die Reifen auf den Plätzen drei bis sechs - alle mit einer Zwei vor dem Komma: der Hankook Kinergy 4S², der Michelin CrossClimate 2, der Kumho Solus 4S HA32+ und der Vredestein Quatrac. Alle vier überzeugen bei der Umweltbilanz, leisten sich aber leichte Schwächen bei der Fahrsicherheit. Ebenfalls mit einer noch befriedigenden Gesamtnote schneidet der Falken EuroAll Season AS210 ab.

Große Unterschiede zwischen den einzelnen Reifen zeigt eindrucksvoll ein Blick auf den Bremsweg: Während der Michelin CrossClimate 2 rund 39 Meter braucht, um auf trockener Fahrbahn aus einer Geschwindigkeit von 100 km/h abzubremsen, benötigt ein Uniroyal AllSeasonExpert 2 dafür knapp 47 Meter und damit 8 Meter mehr.

ADAC-Test: die Verlierer

Leider zeigt immer noch die Mehrheit der getesteten Reifen, dass es wohl noch immer nicht einfach ist, einen ausgewogenen Ganzjahresreifen zu bauen, der sowohl im Winter als auch im Sommer gleichermaßen gut funktioniert: Sieben Modelle kommen mit Gesamtnoten von 3,6 bis 4,0 nicht über ein „ausreichend“ hinaus, zwei werden sogar mit „mangelhaft“ (Note 5,1 und 5,4) bewertet.

Die mangelhaften Reifen liefern in manchen Testbereichen indiskutable Ergebnisse ab: Im Schnee versagt der Kenda Kenetica 4S beim Handling. Er verliert früh die Traktion, mit ihm schlittert man schnell von der Straße. 

Auch der Infinity Ecofour kann nicht empfohlen werden. Er fährt sich auf winterlicher Fahrbahn zwar besser als der Kenda, hat auf Nässe jedoch ein Problem, neigt früh zum Über- bzw. Untersteuern und ist nur schwer kontrollierbar. Beide Reifen werden aufgrund ihrer spezifischen Schwächen abgewertet.

Und wie sieht es mit den sieben mit „ausreichend“ benoteten Pneus aus? Auch sie sind eher nicht zu empfehlen, weil sie zu große Schwächen besonders auf trockener Fahrbahn haben. Zu unpräzise zeigen sich die Reifen bei sommerlichen Temperaturen und fordern den Fahrenden auch bei Ausweichmanövern im Grenzbereich, indem sie recht deutlich zum Übersteuern neigen und sich nicht so schnell stabilisieren, wie es für die Person am Steuer noch akzeptabel wäre.

Fazit

Was nun also - Alleskönner oder Kompromiss? Dazu schreiben die ADAC-Reifentester: „Durch die Bank Alleskönner sind Ganzjahresreifen längst noch nicht.“ Sie sprechen aber auch von einer erfreulichen Entwicklung, sieben „empfehlenswerte“ Modelle unterstreichen das - auch wenn immer noch neun von 16 getesteten Reifen „nicht zu empfehlen“ sind. (as/si/ADAC)

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