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Deutliche Worte

Könnte das „Verbrenner-Aus“ in der EU wanken? Italien verlangt frühere Inspektion

Das beabsichtigte Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 erzeugt in Italien Besorgnis. Minister Urso verlangt eine beschleunigte Überprüfung der Regel, um zahlreiche Arbeitsplätze zu schützen.

Das geplante EU-Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 sorgt weiterhin für hitzige Debatten. Während einige das Verbot als notwendigen Schritt im Kampf gegen den Klimawandel sehen, warnen andere vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen, insbesondere für die Automobilindustrie.

Der italienische Industrieminister Adolfo Urso hat nun eine Vorverlegung der für 2026 geplanten Überprüfung des Verbots gefordert. „Es ist absolut notwendig, diese mögliche Revision der Klausel, die eine Überprüfung des für 2035 festgelegten Benzin- und Dieselstopps ermöglicht, auf 2025 vorzuziehen“, erklärte Urso laut Medienangaben.

Wirtschaftliche Bedenken dominieren die italienische Agenda

Italien sieht sich mit einer potenziellen Krise konfrontiert, sollte das Verbot wie geplant umgesetzt werden. Rund 70.000 Arbeitsplätze könnten laut Gewerkschaften verloren gehen, schreibt Kurier.at. „Zwei Jahre weiterer Unsicherheit könnten das europäische Industrie- und Automobilsystem zum Einsturz bringen“, warnte Urso. Die Autoindustrie, die noch stark auf Verbrennungsmotoren setzt, ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Italien.

Geht es nach Italiens Regierung, sollen Verbrenner auch nach 2035 noch weiter verkauft werden.

Die Forderung nach einer früheren Überprüfung wird durch die aktuellen Marktentwicklungen untermauert. Die Verkäufe von Elektroautos sind in Italien im letzten Jahr um 27 Prozent gesunken, was nur 3,7 Prozent der gesamten Neuzulassungen ausmacht. Und auch in Deutschland sind die Zulassungszahlen seit Monaten rückgängig. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Übergangsstrategien zu überdenken.

Top 10 Neuzulassungen: Die beliebtesten Elektroautos der Deutschen im Jahr 2023

Fahraufnahme eines Mini SE
Platz 10 – Mini Cooper E/SE: 13.953 Neuzulassungen im Jahr 2023 reichten Mini für den Einzug in die Stromer-Top-10. Der Cooper E/SE sicherte sich im Jahres-Ranking den zehnten Platz. © Mini
Ein BMW iX1
Platz 9 – BMW iX1: Die vollelektrische Version des BMW X1 wurde im vergangenen Jahr 14.694-mal neu zugelassen. Damit landet der iX1 auf dem neunten Rang im Jahres-Ranking 2023. © BMW
Ein Tesla Model 3
Platz 8 – Tesla Model 3: Der US-Hersteller Tesla sicherte sich mit seinem Model 3 den achten Platz im Ranking. Laut KBA kam der Stromer 2023 in Deutschland auf 15.865 Neuzulassungen. © Imagebroker/Imago
Fahraufnahme eines Cupra Born
Platz 7 – Cupra Born: Einst ein Seat-Ableger, inzwischen eine eigene Marke: Der vollelektrische Cupra Born wurde im vergangenen Jahr laut KBA 17.464-mal neu zugelassen – und landete damit auf Rang 7. © Cupra
Fahraufnahme eines Audi Q4 e-tron
Platz 6 – Audi Q4 e-tron: Laut KBA kam der Audi Q4 e-tron im Jahr 2023 auf 18.061 Neuzulassungen. Damit erreichte der Ingolstädter den sechsten Platz im Ranking. © Audi
Ein VW ID.3
Platz 5 – VW ID.3: Noch vor den zum Konzern gehörenden Marken konnte sich ein „eigenes“ VW-Produkt platzieren: Mit 22.270 Neuzulassungen im Jahr 2023 sicherte sich der VW ID.3 den fünften Rang. © VW
Fahraufnahme eines Fiat 500e
Platz 4 – Fiat 500e: Laut KBA wurde der Elektroflitzer Fiat 500e im Jahr 2023 in Deutschland 22.608-mal neu zugelassen – das reicht für den vierten Platz. © Fiat
Ein Skoda Enyaq
Platz 3 – Škoda Enyaq: Auch auf dem dritten Platz findet sich eine Marke aus dem VW-Reich: 23.498-mal wurde das E-SUV Škoda Enyaq im vergangenen Jahr neu zugelassen. © Škoda
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4/ID.5: Für die erfolgsverwöhnten Wolfsburger reichte es nur für den Vize-Titel des Jahres 2023. 36.353 Neuzulassungen der E-Modelle ID.4 (Foto) und ID.5 zählte das KBA im vergangenen Jahr. © VW
Ein Tesla Model Y auf einer Messe
Platz 1 – Tesla Model Y: Eine Titelverteidigung ist nie einfach – doch Tesla hat es geschafft. Wie schon im Jahr 2022 konnte sich das Model Y auch im Jahr 2023 den Spitzenplatz bei den Neuzulassungen (45.818) in Deutschland sichern.  © Pond5 Images/Imago

Europäische Autoindustrie fordert Flexibilität bei Klimazielen

Andere europäische Länder und Automobilhersteller teilen Italiens Bedenken. Die deutsche Automobilindustrie, die bereits mit Werksschließungen konfrontiert ist, sowie französische und spanische Regierungsvertreter fordern ebenfalls einen flexibleren Ansatz. „Die fundamentalistische ideologische Vision ist gescheitert. Wir müssen dies zur Kenntnis nehmen“, so Urso.

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Die Herausforderungen sind vielfältig und reichen von der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge bis hin zu wirtschaftlichen Auswirkungen auf Zulieferer und Hersteller. Der CEO von Renault, Luca de Meo, warnte, dass europäische Autohersteller mit Bußgeldern in Höhe von bis zu 15 Milliarden Euro rechnen müssen, falls sie die Klimaziele nicht erreichen.

Rubriklistenbild: © Michael Gstettenbauer/Imago

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