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Teststrecke in Nordbayern

Elektroauto: Schluss mit Warten? Forscher testen Induktives Laden auf Autobahn

Elektroautos könnten künftig während der Fahrt induktiv laden. Eine Teststrecke in Nordbayern soll helfen, die Technik zur Serienreife zu bringen.

Wer mit dem Elektroauto unterwegs ist, der muss aktuell noch längere Stopps zum Aufladen einplanen. Womöglich könnte dieses Problem aber bald der Vergangenheit angehören und die Stromer ähnlich wie das Smartphone induktiv geladen werden und das während der Fahrt. In Nordbayern soll das nun auf einem Autobahnabschnitt erprobt werden.

Geplant wird die Teststrecke zum induktiven Laden von Elektroautos und -Lastwagen von Forschern der Universität Erlangen-Nürnberg. Ziel des Projekts sei, „einen Standard für die Herstellung der Spulen sowie deren Verbau in die Straße zu etablieren“, sagte Teamleiter Alexander Kühl vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung in Erlangen.

Auf einer Autobahn in Nordbayern wollen Forscher das induktive Laden von Elektroautos während der Fahrt testen. (Symbolbild)

Elektroauto: Schluss mit Warten? Forscher testen Induktives Laden auf Autobahn

Bis die Technik ihren Weg in die Straße findet, dauert es ab er noch. Die einen Kilometer lange Teststrecke soll Mitte 2025 in Betrieb genommen werden. Einen Standort gibt es noch nicht, diesen legt die Autobahnverwaltung später – je nachdem, wo der Straßenbelag eh erneuert werden muss, fest.

Elektroauto laden: Diese zehn kommen nach 20 Minuten am weitesten

Kia EV6
Kia EV6: 309 Kilometer. Dank moderner 800-Volt-Ladetechnik fährt das Mittelklasse-SUV aus Südkorea klar an die Spitze. Die Version mit Heckantrieb und 77,4-kWh-Akku war das einziges Modell des Testfeldes, das die 300-Kilometer-Marke knackte. Basispreis: 46.990 Euro. © weigl.biz
Mercedes-Benz EQS 450+
Mercedes-Benz EQS 450+: 275 Kilometer. Die Luxuslimousine für mindestens 107.326 Euro holt aus der verwendeten 400-Volt-Technik dank präzisem Lade- und Temperatur-Management das Optimum heraus. Getestet wurde die Long-Range-Version mit 108-kWh-Akku und Heckantrieb. © Deniz Calagan/Mercedes-Benz AG
BMW iX
BMW iX: 273 Kilometer. Das große Elektro-SUV trat als xDrive50 mit serienmäßigem Allradantrieb zum Test in der Oberklasse-Kategorie an – und mit mächtigem 105,2-kWh-Akku. Der Basispreis des mächtigem Stromers liegt bei 84.600 Euro. © Uwe Fischer/BMW
Hyundai Ioniq 5
Hyundai Ioniq 5: 272 Kilometer. Das südkoreanische SUV ist technisch mit dem Testsieger Kia EV6 verwandt, und nutzt dieselbe schnelle 800-Volt-Technik. Die sparsamere Heckantriebsversion kostet ab 43.900 Euro, getestet wurde die Ausführung mit 72,6-kW-Akku für 4.000 Euro Aufpreis. © Dino Eisele/Hyundai
Porsche Taycan GTS
Porsche Taycan: 271 Kilometer. In der Oberklasse lagen die Testwerte relativ dicht beieinander. In der Version GTS fährt der Elektro-Porsche (Basispreis 86.733 Euro) mit 93,4-kWh-Akku nur knapp hinter den Klassenbesten her, er kann ebenfalls mit 800 Volt laden. © Porsche AG
Audi e-tron GT quattro
Audi e-tron GT quattro: 237 Kilometer. Der viertürige, Elektrosportler mit Allradantrieb basiert auf dem Porsche Taycan und verfügt daher ebenfalls über schnelle 800-Volt-Technik und einen 93,4-kWh-Akku, ist aber etwas größer und geräumiger. Preis: ab 104.000 Euro. © Audi
BMW i4 eDrive40
BMW i4: 235 Kilometer. Die Elektroversion der konventionell angetriebenen 4er-Reihe ist das sportlichste Modell der Mittelklasse-Wertung. Als eDrive40 kostet er ab 59.200 Euro und verfügt über einen Akku mit 83.9 kWh Kapazität. © BMW
Tesla Model 3
Tesla Model 3: 221 Kilometer. Der Elektroauto-Pionier legt seit jeher mehr Wert auf Reichweite als auf schnelles Laden, was bei der Akku-Auslegung ein Zielkonflikt ist. Der Test der Long-Range-Version mit 82,1-kWh-Akku erfolgte an markeneigenen Superchargern. Basispreis des Model 3: 52.965 Euro. © Tesla
Polestar 2
Polestar 2: 218 Kilometer. Die noch junge Marke gehört zum chinesischen Geely-Konzern, die Autos werden von dessen Tochter Volvo entwickelt und in China produziert. Den Polestar gibt es ab 46.495 Euro, gemessen wurde die heckgetriebene Long-Range-Version mit 78-kWh-Akku. © Polestar
BMW iX3
BMW iX3: 201 Kilometer. Ein weiterer BMW nach dem bewährten Muster, ein Verbrennermodell zum Stromer umzurüsten. Das Mittelklasse-SUV kostet ab 67.300 Euro und verfügt über einen Akku mit 80 kWh Kapazität. © BMW

Doch wie genau funktioniert das induktive Laden der Elektroautos auf der Autobahn? Das Prinzip ist dabei ziemlich simpel: Spulen im Belag erzeugen dann ein Magnetfeld, das über eine Gegenspule im Fahrzeug Spannung erzeugt und bald bis zu 125 Kilowatt Leistung übertragen kann. Die Fahrer sparten sich lange Ladezeiten, und für Lastwagen könnten kleinere, leichtere Batterien reichen, sagte Kühl.

Elektroauto: Teststrecke soll induktives Laden zur Serienreife bringen

Zusammen mit den Partnern VIA IMC, Autobahn GmbH, Electreon, Risomat und der TH Nürnberg will der Lehrstuhl die Technologie zur Serienreife bringen. Das Konsortium hat für das Projekt Investitionen von acht Millionen Euro eingeplant. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

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Und auch die Hersteller arbeiten bereits unter Hochdruck am induktiven Laden von Elektroautos. So hat Stellantis die Technologie auf der Rennstrecke „Arena del Futuro“ gemeinsam mit Projektpartnern erfolgreich getestet. Und auch Volkswagen arbeitet an einer Lösung, um die Stromer kabellos zu laden. (Mit Material der dpa)

Rubriklistenbild: © Jochen Tack/Imago

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