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Gefährliche Ablenkung
Handy am Steuer: Erstes Bundesland führt Smartphone-Blitzer ein
Handynutzung am Steuer ist hochgefährlich, trotzdem machen es viele Autofahrer. In Rheinland-Pfalz werden deshalb nun Smartphone-Blitzer eingeführt.
Das Smartphone erleichtert uns heutzutage in vielen Bereichen das Leben. Schnell mal das Wetter nachschauen – kein Problem. Schnell noch eine Nachricht schreiben – in Windeseile erledigt. Leider legen viele ihr Telefon inzwischen kaum noch aus der Hand. Und was im Restaurant vielleicht nervig ist, kann im Straßenverkehr zur tödlichen Gefahr werden. Obwohl es verboten ist, nutzt es fast jeder Dritte in Deutschland trotzdem hinter dem Lenkrad. Allerdings werden nur die wenigsten erwischt. Das soll sich in Zukunft ändern: In Rheinland-Pfalz wird nun aufgerüstet.
Handy am Steuer: Erstes Bundesland führt Smartphone-Blitzer ein
Es ist das erste Bundesland, das sogenannte Monocams einführt, also Kameras, die Handy-Sünder hinter dem Steuer überführen können. Über mehrere Monate waren an insgesamt rund 90 Tagen die „Handy-Blitzer“ auf der Autobahn getestet worden – und das mit Erfolg: 1.268 Verstöße wurden im Testzeitraum festgestellt. „Alleine im Jahr 2022 gab es in Rheinland-Pfalz 1.041 Unfälle, die auf Ablenkung zurückzuführen waren. Jeder davon ist einer zu viel“, sagte Innenminister Michael Ebling. „Mit dieser zukunftsweisenden Technik wollen wir gemeinsam mit der Polizei die Ablenkungsunfälle reduzieren.“
Trotz Verbots nutzen viele Autofahrer während der Fahrt ihr Smartphone – in Rheinland-Pfalz sollen nun spezielle Kameras die Handy-Sünder aufspüren. (Symbolfoto)
Smartphone-Blitzer: Niederländische Polizei setzt die Technik schon länger ein
Von der niederländischen Polizei werden die Handy-Blitzer schon seit einiger Zeit eingesetzt. Das System beobachtet den Verkehrsfluss aus einer erhöhten Position – eine spezielle Software achtet mithilfe von künstlicher Intelligenz auf Mobiltelefone im Bereich des Fahrers und auf eine entsprechende Handhaltung. Wenn beide Kriterien erfüllt sind, löst die Kamera aus. Anschließend wird dann noch von einem Polizeibeamten der Verstoß bewertet. Vor allem von der präventiven Wirkung der Handy-Blitzer erhofft man sich in Rheinland-Pfalz großen Erfolg.
Bußgeldkatalog: Mit welchen Geldstrafen Verkehrssünder rechnen müssen
Handynutzung am Steuer: Mindestens 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg werden fällig
Wer mit dem Handy hinter dem Steuer erwischt wird, muss mindestens mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Werden bei der Nutzung andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, beziehungsweise kommt es dadurch zu einem Unfall, werden 150 beziehungsweise 200 Euro fällig, dazu gibt es zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. Im Ausland sind die Strafen oft deutlich höher: In den Niederlanden werden beispielsweise inzwischen mindestens 380 Euro bei einem Handy-Verstoß fällig.