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Elektroantrieb: Volvo warnt Autohersteller vor zu langsamem Umstieg

Der chinesisch-schwedische Autohersteller Volvo sieht Konkurrenten, die am Verbrenner festhalten, vor schweren Zeiten. Das Netz hält dagegen.

Es ist mittlerweile zur Gretchenfrage für Autofahrer und -Hersteller geworden: „Wie hältst du’s mit der Elektromobilität?“ Während eine Mehrheit der Kunden zwar noch den Verbrenner bevorzugt, aber beizeiten problemlos umschwenken kann (oder ihre alten Autos nach Kuba-Art weiterfährt), sehen mittlerweile die meisten Automarken in einem raschen Bekenntnis zu Akku-Mobile die beste Chance für ihre Zukunft.

Elektroantrieb: Volvo warnt Autohersteller vor zu langsamem Umstieg

Volvo setzt voll auf Elektro-Antrieb – hier das SUV EX90.

Zu den ersten Herstellern, die einen baldigen Verzicht auf Verbrennungsmotoren ankündigten, gehören Audi und Rolls-Royce. Noch früher hatte Volvo den Umstieg auf elektrifizierten Autos erklärt – dabei zuerst aber auch Hybrid-Modelle eingeschlossen. Mittlerweile schwenkt die schwedische Marke des chinesischen Geely-Konzerns aber auch komplett auf Akku-Mobile um: Bis 2030 sollen nur noch Fahrzeuge wie der EX90 im Portfolio zu finden sein, die auf der Elektro-Plattform von Geely entstehen.

Zehn Autos mit Verbrennungsmotor, die wir vermissen werden

Audi TT
Audi TT: Einst als Kernmodell der Marke Audi betrachtet, wird der als Coupé und Roadster gebaute Kompakt-Sportler keinen Nachfolger bekommen. Das liegt auch an der mittlerweile schleppenden Nachfrage für die Design-Ikone. Ein vergleichbarer Stromer wird völlig anders aussehen. Bis Ende des Jahres ist der TT aber noch ab 39.700 Euro bestellbar. © Audi AG
Mercdes-Benz A-Klasse
Mercedes A-Klasse: Der Kompaktwagen passt nicht mehr in das neue Konzept von Mercedes-Benz, vor allem hochpreisige Limousinen, SUV und Sportwagen anzubieten. Das überzeugende Konzept der frühen A-Klasse, möglichst viel Platz in einem kompakten Auto zu schaffen, würde dabei gut ins Elektro-Zeitalter passen – ist mittlerweile aber ohnehin verwässert. Noch gibt den Basis-Benz ab 28.393 Euro zu kaufen.  © Mercedes-Benz
Porsche 718 Boxster
Porsche 718 Boxster: Zwar kämpft Porsche weiterhin für den Verbrennungsmotor, aber überleben wird der langfristig wohl nur im 911. Boxster und Cayman werden 2025 erst auf Wunsch, später wohl grundsätzlich elektrifiziert. Dabei bieten gerade die Versionen mit Sechszylinder-Boxer fast schon elektrische Tugenden wie Laufruhe und Durchzugskraft – bei (für Sportwagen) hoher Reichweite und geringem Gewicht. Aktueller Preis: ab 60.061 Euro. © Daniel Wollstein/Porsche
Jeep Wrangler
Jeep Wrangler: Als purer Verbrenner ist die Off-Road-Ikone schon jetzt nicht mehr lieferbar. Der Plug-in-Hybrid wird so lange laufen, wie er darf, aber den Sprung in die Elektro-Ära nicht schaffen. Ein Nachfolger mit Akku dürfte ähnlich modernisiert daherkommen wie der aktuelle Land Rover Defender, aber dank seiner E-Motoren immerhin überragende Gelände-Eigenschaften bieten. Mit 77.500 Euro ist der Klassiker mittlerweile zum Luxus-Auto geworden. © Stellantis
VW Golf Cabrio
VW Golf Cabrio: Im Grunde vermissen wir ihn jetzt schon, nämlich seit 2016. Der offene VW T-Roc kann den Charme des offenen Kompaktwagens, der seine Karriere als „Erdbeerkörbchen“ mit Henkeln startete, nicht ersetzen. Das wird wohl auch für ein elektrisches Cabrio auf Basis des VW ID.3 gelten – wenn ein solches überhaupt kommt, was angesichts der schwächelnden Nachfrage für offene Autos eher zweifelhaft ist. © VW
Fiat 500
Fiat 500: Während die aktuelle Version des Kleinwagens ausschließlich als Elektroauto produziert wird, ist auch der etwas kleinere Vorgänger derzeit noch bestellbar. Im Stellantis-Konzern ist dessen Aus aber beschlossen. Dabei ist gerade die sparsame Hybrid-Version mit 70 PS ein ökologisch sinnvolles Angebot etwa für jene, die partout kein Elektroauto möchten – etwa Städter, die keine schnelle Lade-Möglichkeit haben. Noch ist der Verbrenner ab 15.501 Euro bestellbar. © Stellantis
Mercedes-Benz SLC 300
Mercedes SLC: Der kompakte Roadster startete – als erstes Cabrio mit Falt-Hardtop – unter dem Namen SLK. Nun beendete nicht der Elektro-Boom, sondern die Nachfrage-Flaute seine Karriere als Frauenversteher. Im künftigen Luxus-Stromer-Portfolio von Mercedes sind solche gerade noch bezahlbaren Fahrspaß-Modelle schon gar nicht vorgesehen.  © Mercedes-Benz
Lamborghini Huracan
Lamborghini Huracán: Die italienische VW-Tochter sperrte sich lange gegen die Elektrifizierung, aber kommt natürlich auch nicht drumherum. Der pure, weder von Hybrid noch Turbo verwässertre V10-Saugmotor des Huracán wird seinen Platz als einer der Höhepunkte des Verbrenner-Zeitalters bekommen. Seine 640 PS würden Elektromotoren zwar mit deutlich weniger Aufwand erreichen, aber sei´s drum: Dass es solche Autos nicht mehr geben wird, ist ebenso vernünftig wie schade. Preis: ab 190.274 Euro. © Charlie Magee
BMW Z4
BMW Z4: Ja, er lebt noch! Anders als Mercedes-Benz führt BWM seinen Mittelklasse-Roadster weiter, eine Kooperation mit Toyota machts möglich. Doch auch wenn BMW weiter Verbrenner bauen will, ist ein Nachfolger alles andere als gesichert. Wenn wir uns irren und es künftig einen Z4 mit (wie bei BMW üblich) Verbrenner- und Elektro-Option geben wird: umso besser. Wer sich darauf nicht verlassen mag, muss mindestens 46.200 Euro investieren. © BMW
Tina Ruland auf Opel Manta
Opel Manta: Eigentlich hatten wir den Manta ja schon als Eighties-Unikum abgehakt. Dann weckte Opel mit der Ankündigung eines elektrischen Mantas die Fantasie: Ein zweitüriges, leichtes Coupé, mit genügend Reichweite für den Ausflug in die Diskothek (so hießen Clubs früher) und zum Baggersee, das wäre doch ein schönes Stück Anarchie zwischen all den effizienten, vernünftigen Stromern. Doch heraus wird wieder nur das übliche Akku-SUV kommen, an das ein Marketing-Genie den Manta-Schriftzug klebt. Umso mehr werden wir den Echten vermissen. © Rights Managed/Imago

Elektroantrieb: „Wendepunkt verpasst“

Nun hat der Volvo-Chef die Konkurrenz davor gewarnt, diesen Wandel zu verschleppen und weiterhin auch Verbrenner zu entwickeln: „Das große Problem bei Branchenübergängen ist, dass man den Wendepunkt verpasst, wenn man nicht rechtzeitig investiert, und nicht bereit ist, wenn sich der Markt verändert“, sagte Jim Rowan im Branchenblatt Automotive News – und lobte sich bei der Gelegenheit selbst: „Wir waren mutig genug, um vor diesem Wendepunkt zu investieren, von dem wir wissen, dass er kommen wird.“ Adressat dürften Hersteller wie BMW, Toyota oder General Motors sein, die nach wie vor auf Benziner, Diesel und Hybride setzen.

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Als einziges Problem bei der Elektrifizierung sieht Rowan die Knappheit des für Akkus benötigten Rohstoff Lithium. Doch bis 2025 rechnet er mit niedrigeren Batteriekosten – und E-Autos, die nicht mehr teurer seien als Verbrenner.

Elektroantrieb: „Volvo-Chef ist indoktriniert“

Diesen Optimismus teilt das Netz freilich nicht. Im Gegenteil – auf dem Facebook-Profil von ecomento.de lästern User mächtig ab über Rowans Aussagen:

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

  • „Der Volvo-Chef ist indoktriniert und der Rest ist blind wie alle anderen in Europa.“
  • „Unglaublich, haben wohl Angst, dass die Produktion ohne Subventionen in den Keller fährt.“
  • „Euer Fünfzylinder war das letzte Argument, einen Volvo zu kaufen.“
  • „Elektro allein wird nie die Zukunft sein, aber das merkt man erst, wenn der letzte Landstrich zerstört und die letzte Karre liegen bleibt, weil es weder Strom noch Wasser gibt.“
  • „Als Volvo noch schwedisch war, konnte man sie kaufen. Jetzt sind das nur noch China-Kracher.“
  • „Zum Glück kann mir ein Hersteller noch nicht vorschreiben, was ich mir für ein Auto in Zukunft kaufe. Nachdem Volvo den Dieselantrieb eingestampft hat, ist dieser Hersteller für mich keine Option mehr.“

Rubriklistenbild: © Volvo/dpa-tmn

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