Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Praxistest

Toyota C-HR Hybrid: Atemberaubendes Design, aber eine Fahrt wert?

Optisch kommt der neue Toyota C-HR Hybrid ziemlich spektakulär daher. Doch fährt er auch so? Im Test zeigt der Japaner, was er kann und was er nicht.

Keine Lust mehr auf Schäfchen zählen, um einschlafen zu können? Dann empfiehlt sich ein Blick auf die Toyota-Modelle der letzten Jahrzehnte. Mit Ausnahme des Land Cruisers und des ein oder anderen Sportwagens findet sich dort nur wenig Aufregendes. Irgendwann hat das auch den Chef genervt: „No more boring cars“, keine langweiligen Autos mehr – das ordnetet Akio Toyoda offiziell im Jahr 2017 an. Intern muss der Ruf schon weit vorher erschallt sein. Denn just 2017 kam der erste Toyota C-HR auf den Markt. Kühn gezeichnet, zerklüftet gebaut, ein echtes Enfant terrible. Entworfen wurde der Coupé High-Rider (so das Kürzel C-HR) in Europa für Europa. Und siehe da: Design verkauft Autos. 840.000 Einheiten wurden seitdem unter das Volk gebracht. Das ist ordentlich, aber zum meistverkauften Toyota Corolla (über 50 Millionen) fehlt da natürlich noch ein großes Stück.

Der neue WhatsApp-Kanal von 24auto.de ist da!

Aktuelle News, nützliche Tipps & Tricks sowie kuriose Geschichten aus dem Netz rund um das Thema Auto gibt’s auf unserem Whatsapp-Kanal: Hier geht’s direkt zu Automania.

Der Erfolg hat Toyota noch mutiger gemacht. Es folgten Yaris, Yaris Cross, der als Basis für den neuen Lexus LBX dient. Dann das erste reine Elektroauto der Japaner, der bZ4x, und der neueste Prius, der ebenfalls einen Designpreis verdient hat. Die zweite Generation des Crossover-SUVs C-HR ist sogar noch exzentrischer geworden. Vor allem mit der zweifarbigen Premieren-Lackierung in Sulphurgold und Schwarz (Dach und Heck). Vorne erinnert der C-HR mit seinen U-förmigen Leuchten an den Prius. Das Heck ist schön knackig. Und natürlich darf das modische, durchgehende Lichtband nicht fehlen. So wie die geteilten Dachspoiler. Bei geöffneter Kofferraumklappe stehen die Rücklichter wie zwei Stacheln weg, ein Wunder, dass sich der TÜV daran nicht gestoßen hat.

Die zweifarbige Lackierung in Sulphurgold und Schwarz gibt dem ohnehin schon exzentrischem Aussehen des C-HR noch einen zusätzlichen Kick.

Toyota C-HR oder VW T-Roc: Wer hat mehr Platz im Kofferraum?

Das Innere ist nicht so spektakulär – außer der Tatsache, dass die Designer das Cockpit wie zwei Flügel ausbreiten, um Geborgenheit zu erzeugen. Auf dem Beifahrersitz haben sie es ein wenig übertrieben. Hier gibt es noch eine Zusatzwand an der Mittelkonsole. Business-Class-Feeling mit Economy-Enge. Nicht gerade üppig ist der Platz im Fond: Man sitzt tief, die Seitenfenster sind hoch und ziemlich klein. Da geht es im Kofferraum etwas großzügiger zu: 422 Liter sind es, das ist ähnlich viel wie im vergleichbaren Opel Crossland oder im VW T-Roc.

Zwei Bildschirme, zwei Welten: Das Kombiinstrument ist im Vergleich zum Infotainment-Display schlechter zu bedienen.

Keine Überraschungen beim voll digitalen Cockpit. So groß die Display-Landschaft (zweimal 12,3 Zoll, ca. 31 cm) auch ist, so fummelig ist leider die Bedienung von bestimmten Fahrzeugfunktionen im Kombi-Instrument. Wer zum Beispiel die Geschwindigkeitswarnung ausschalten oder andere Assistenten bedienen will, muss ich durch unübersichtliche Untermenüs plagen. Der Infotainment-Bildschirm hingegen ist sauber strukturiert: Gut, dass man die Klangeinstellungen zum Beispiel nicht lang suchen muss, sie sind auf der Startleiste. Auch die Klimaanlage bedient man mit einer eigenen Schalterleiste. Und für Sonderfunktionen wie die Lenkradheizung stehen ebenfalls Tasten zur Verfügung.

Design muss sein: Zehn schöne Studien von ganz normalen Automarken

VW W12 Coupé
VW W12 Coupé: Der 600 PS starke Sportwagen wird auch als VW Nardo bezeichnet – nach dem italienischen Hochgeschwindigkeitskurs, auf dem er 2001 mit 310,99 km/h einen neuen Streckenrekord aufstellte. Später fuhr er in optimierter Version sogar 24 Stunden mit einem Durchschnittstempo von 322,89 km/h. Eine Serienfertigung des Zweisitzers mit W12-Mittelmotor wurde erwogen, kam mit Rücksicht auf die VW-Marke Lamborghini aber nicht zustande. © dpa
BMW 328 Hommage
BMW 328 Hommage: Der historische BMW 328 gilt als Rennsport-Ikone der späten 30er Jahre. 2011, zum 75. Geburtstag, stellten die Bayern eine moderne Neuinterpretation auf die Räder. Die Karosserie ist dank kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) besonders leicht und deutlich flacher als die des Originals – trotzdem ist dessen Charakter eindeutig zu erkennen. Zur Leistung des Dreiliter-Sechszylinders schwieg BMW, wahrscheinlich waren es 258 PS. © BMW
Genesis Essentia Concept
Genesis Essentia Concept: Die noch junge Edelmarke aus dem Hyundai-Konzern profiliert sich regelmäßig mit Studien. 2018 zeigte sie diesen Gran Turismo auf der New Yorker Auto Show: Das erste Elektroauto der Marke, das deren konsequenten Umstieg auf Stromer vorwegnahm. Designelemente sind in aktuellen Serienmodellen zu finden, die Karbon-Karosserie dagegen nicht. © Genesis
Ford-Studie Indigo
Ford Indigo: Spätestens, seit Ford in den 60er-Jahren bei den 24 Stunden von Le Mans mehrfach Ferrari ausknockte, gelten die Amerikaner auch als Rennwagen-Spezialisten. Die Studie Indigo zeigte 1996 Design und Technologie für die 500 Meilen von Indianapolis (daher der Name: Indy go!). Motorbauer Cosworth verdoppelte einen V6 von Ford zu einem 441 PS starken V12, die von Designer Claude Lobo gestaltete Karosserie besteht aus Kohlefaser. © Ford
Škoda Vision 7S
Škoda Vision 7S: Das Konzept für einen nach Škoda-Art familiengerechten, aber schicken Elektro-SUV stammt von 2022 – für 2026 verspricht die tschechische VW-Tochter die Serienproduktion eines ähnlich aussehenden Siebensitzers. Der fünf Meter lange Wagen soll dann der erste von mehreren Stromern werden, die sich optisch klar von den braven Verbrennern unterscheiden. © Ivo Hercik/Škoda
Studie Opel Manta GSe ElektroMod
Opel Manta GSe ElektroMod: 2021 war Opel mutig – und zeigte ein 148 PS starkes Elektroauto, das trotz eher bescheidener Reichweite tatsächlich als zeitgemäße Neuauflage des Kult-Coupés durchgegangen wäre. Mittlerweile hat die Stellantis-Marke zwar bestätigt, dass der Name wiederbelebt wird, diesen wird ab 2026 aber ein SUV tragen.  © Opel
Studie Renault Air4
Mit dem Air4 will Renault das 60-jährige Jubiläum des R4 feiern. © Lionel Koretzky/TheArsenale
Studie Audi Skysphere Concept
Audi Skysphere Concept: Unter dem „Sphere“-Label hat die VW-Tochter schon mehrere Studien gezeigt, die auf ihre elektrische Zukunft hinweisen. Diese Kombination aus 4,94-Meter-Roadster und 5,19 Meter langem, autonom fahrendem Coupé mit variablem Radstand ist die spektakulärste. Sie entstand 2021 in Audis Designzentrum im kalifornischen Malibu, ihr E-Motor an der Heckachse leistet 631 PS. © Audi
Studie Citroën Oli
Citroën Oli: Die Stellantis-Marke war mal als Design-Pionier bekannt, mittlerweile musste sie diese Aufgabe an Konzernschwester DS abtreten. Was sie nicht daran hindert, 2022 mit dem Oli eine Art elektrischen Mini-Hummer vorzuführen. Der E-Motor leistet 136 PS, eine Smartphone-Halterung ersetzt den Touchscreen. Fans extrovertierter Fahrzeuge hoffen auf eine Serienfertigung des 4,20 Meter kurzen City-Hüpfers für 25.000 Euro – aber wahrscheinlich vergeblich. © Citroën
Studie Nissan IDx Freeflow
Nissan IDx Freeflow: Lange vor VW, nämlich schon 2013, präsentierten die Japaner ein Auto namens ID – allerdings mit 1,6-Liter-Verbrennungsmotor. Das kantige Design der 4,10 Meter kurzen Limousine würde aber auch heute noch gut in das elektrische Zeitalter passen. Schade, dass Nissan da etwas den Anschluss verloren hat. © Nissan

140, 198 oder 223 PS - diese Antriebsvarianten bietet der Toyota C-HR

Bequem sind auch die Sitze. Selbst bei längerer Fahrt bieten sie ausreichen Komfort und Seitenhalt. Obwohl es den eigentlich gar nicht bräuchte, weil der Toyota C-HR kaum sportliche Ambitionen erfüllen kann. Unwillig taucht der Paradiesvogel auf vier Rädern in die Kurven ein, genauso mühevoll und zäh kämpft er sich wieder heraus. Auch die ein oder andere Hybrid-Motorisierung ist eher von der lahmen Sorte. Drei Varianten bietet Toyota hier an. Der 1,8-Liter-Hybrid mit einer Systemleistung von 140 PS treibt das Auto an der Vorderachse an. Quälend und hochtourig versucht der auf Effizienz getrimmte Benziner sein Leistungshoch zu finden.

Besser bedient ist man mit dem stärkeren Antriebspaket. Also beim 2,0-Liter Hybrid, den es ebenfalls als Fronttriebler, aber auch als Allradler gibt. Zum Elektro-Motor auf der Vorderachse gesellt sich dann auch noch ein Heck-Aggregat. Die System-Power klettert dann auf knapp 200 PS. Und natürlich spürt man dieses Leistungsplus deutlich auf der Straße. Etwas mehr Spaß verspricht dann der noch stärkere Plug-in-Hybrid mit seinen 223 PS. Aber eigentlich ist der C-HR mehr ein Auto für gemütliche Gleiter. Dafür sorgen die angenehm leichte und trotzdem präzise Lenkung und die gute Federung. Die Dämpfer bügeln alles weg, was auf der Straße für Bandscheiben und Wirbelsäule gefährlich werden könnte. Ein Komfort, fast wie in der Luxus-Klasse.

Den Toyota C-HR gibt es ab 34.990 Euro in der Basisversion

Beim Antrieb werden sich die meisten Kunden (80 Prozent) nach Toyota-Schätzungen für den 2,0-Liter-Hybrid entscheiden. Eine Mehrheit werde dabei zur Ausstattung „Team Deutschland“ greifen. Mit dabei: LED-Licht, voll digitales Cockpit, sowie kabelloses Handy-Aufladen und eine beheizbare Frontscheibe. Wer die Preise zu happig findet, dem rechnet Toyota vor: Der neue kraftvollere 1,8 Hybrid (+18 PS) kostet mit dieser Ausstattung 38.190 Euro – das ist auf Augenhöhe mit dem Vorgänger.

Wer sich für die Ausstattung „Team Deutschland“ entscheidet bekommt unter anderem LED-Licht.

Ansonsten ist die Schere groß. Die Basis fährt für 34.990 Euro vor, der Plug-in-Hybrid ruft dann schon 43.490 Euro auf. Viel Geld für wenig Reichweite (62 Kilometer) und kleinem Kofferraum. Denn im PHEV schrumpft der Platz dann um fast 100 auf 350 Liter. Was verlangt die Konkurrenz? Ein VW T-Roc mit 150 PS-Benziner schlägt mit 34.250 Euro zu Buche, der vergleichbare Hyundai Kona 1,6-Liter Hybrid (141 PS) geht bei 33.200 Euro los.

Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie im kostenlosen Newsletter unseres Partners 24auto.de

Unser Fazit zum neuen Toyota C-HR

Es lebe der Gegensatz. Aufregend ist der neue Toyota C-HR auf alle Fälle beim Design. Da bekommt man ein spektakuläres Schmuckstück, mit dem man garantiert auffällt. Unauffällig sind hingegen die Fahrleistungen. Der Antrieb legt seinen Schwerpunkt mehr auf Effizienz. Temperamentvolle Fahrer dürften hier eher enttäuscht sein und sich fühlen wie ein Schaf im Wolfspelz. (Rudolf Bögel)

Technische Daten Toyota C-HR 2,0-Liter Hybrid

  • Motor: 2,0 Liter Vierzylinder-Benziner
  • Leistung (max.): 112 kW (152 PS)
  • Drehmoment: 190 Nm
  • E-Maschine (vorne): 83 kW (111 PS)/206 Nm
  • E-Maschine (vorne): 30 kW (40 PS)/84 Nm
  • Systemleistung: 145 kW (197 PS)
  • Antrieb: Allrad/Automatik
  • Benzinverbrauch: 5,1 l / 100 km
  • Beschleunigung: 7,9 s (0-100 km/h)
  • Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
  • Batterie: 4,08 kWh
  • Abmessungen (L/B/H): 4,36 m/1,83 m /1,56 m
  • Kofferraum: 422 l
  • Preis: ab 40.190 Euro

Rubriklistenbild: © Toyota

Kommentare