Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Was stimmt?

Mythen rund um das Elektroauto: Sechs Vorbehalte gegen Stromer im Check

Die Zahl der Elektroautos wächst und wächst – doch noch immer halten sich so manche Vorbehalte gegen Stromer hartnäckig. Nicht alle sind berechtigt.

Längst sind Elektroautos aus der Nische gefahren. Fast jeder große Hersteller bietet mittlerweile mindestens ein Modell an. Trotzdem halten sich in der Bevölkerung weiterhin große Vorbehalte gegen die neue Antriebstechnik – speziell in Bezug auf die Preise von E-Autos und die Lademöglichkeiten, wie kürzlich eine Diskussion auf Reddit zeigte. Nicht alle Vorbehalte sind komplett haltlos, aber vielen wichtigen Punkten mittlerweile unbegründet.

Vorbehalte gegen Elektroautos – Nummer 1: der Preis

Neuwagen für kleines Geld gibt es nicht mehr – egal, welcher Antrieb unter dem Blech steckt. Elektroautos sind in der Anschaffung aber noch einmal besonders teuer – unter 30.000 Euro findet man nur Kleinstwagen mit arg beschränkter Reichweite. Wer ein voll alltagstaugliches E-Mobil für die Familie will, wird meist erst bei rund 40.000 Euro fündig. Der schrumpfende Umweltbonus schafft da nur wenig Erleichterung. Allerdings schneiden die Stromer in der Gesamtkostenbilanz, die neben Anschaffung auch Energie, Wartung, Versicherung und Steuern berücksichtigt, schon heute in vielen Fällen besser ab. Der ADAC hat kürzlich nachgerechnet und sieht die E-Mobile spätestens ab der Mittelklasse als günstigere Alternative. Der Automobilclub legt dabei vergleichsweise strenge Kriterien an, sodass abhängig von der individuellen Situation auch schon bei kleineren Fahrzeugen Kostenparität möglich ist. Wer etwa eigenen Strom über eine Fotovoltaikanlage erzeugt, fährt besonders günstig. Trotzdem gilt: Für Menschen mit geringem Einkommen und knappen Reserven ist ein E-Auto finanziell schwer zu stemmen – nicht zuletzt, weil es noch kaum günstige Gebrauchtwagen gibt.

Vorbehalte gegen Elektroautos – Nummer 2: die Reichweite

Angesichts von 1.000 Diesel-Kilometern sind die heute durchschnittlich gebotenen 300 bis 400 Elektro-Kilometer eher enttäuschend. In der Praxis dürfte die Reichweite aber in den allermeisten Fällen ausreichen, selbst für weitere Wochenendausflüge. Auch noch längere Strecken sind kein Problem, wenn man zuvor einige Minuten Zeit in eine clevere Ladeplanung investiert. Schon wenig Routine reicht und man durchquert Deutschland problemlos elektrisch von Nord nach Süd – zumindest entlang der Hauptverkehrsrouten. Ganz so schnell wie mit einem Verbrenner geht das allerdings nicht: Jenseits von 120 km/h sinkt die Reichweite bei den meisten Modellen deutlich, Non-Stop-Touren sind aufgrund der nötigen Ladestopps ebenfalls nicht drin. Wer sehr häufig auf Langstreckenfahrt ist und es dabei immer sehr eilig hat, fährt heute mit einem Diesel möglicherweise besser. Erste E-Mobile mit vierstelligen Reichweiten und sehr schnelle Ladetechnik sind aber bereits angekündigt. Allerdings dürften sie zunächst noch sehr teuer sein.

Vorbehalte gegen Elektroautos – Nummer 3: die Brandgefahr

Auch wenn immer wieder Berichte über brennende E-Autos auftauchen: Grundsätzlich sind elektrifizierte Fahrzeuge bei sogenannten Unfallfolgebränden nicht mehr oder weniger gefährlich als Autos mit Diesel- oder Ottomotor. Auch, weil sie den gleichen Sicherheitsstandards genügen müssen. Allgemeinere Studien, die auch technische Defekte ohne Unfall in den Blick nehmen, liefern ebenfalls keinen Beleg für eine besondere Gefährlichkeit von E-Autos. Meist schneiden die Stromer sogar deutlich besser ab als Verbrennermodelle – was aber auch teilweise an ihrem im Schnitt geringeren Alter liegen könnte. Was bei E-Autos tatsächlich problematisch ist, ist der sogenannte „Thermal Runaway“, das Durchzünden des kompletten Akkus, der sich dann nur noch mit großem Aufwand löschen lässt. 

Noch immer kämpft das E-Auto mit vielen Vorurteilen – manche sind allerdings überholt. (Symbolbild)

Vorbehalte gegen Elektroautos – Nummer 4: die Ladedauer

Einen großen Akku zu füllen, kann an der Haushaltssteckdose schon mal 24 Stunden oder mehr dauern. Glücklicherweise muss das in der Regel nicht sein: An der heimischen Wallbox reicht bei neueren E-Mobilen locker die übliche nächtliche Standzeit mehr als aus. Besonders schnelle Modelle sind auch schon nach drei bis vier Stunden wieder voll. In der Regel ist das Vollladen aber gar nicht jeden Tag nötig, da der komplette Speicher wohl nur selten so schnell leer gefahren ist. Wer in kurzer Zeit richtig viel Reichweite braucht, tankt am Ultraschnelllader in einer halben Stunde Strom für mehrere hundert Kilometer – das richtige Auto und passende Umweltbedingungen vorausgesetzt. Wobei häufiges Schnellladen dem Akku schaden kann. Fernziel der Autohersteller ist eine Vollladung in zehn Minuten. Für viele Nutzer ist das Laden aber schon heute in zeitlicher Hinsicht eher kein großes Problem, weil es sich mit ein klein wenig Planung gut in den Alltag integrieren lässt. 

Das sind die zehn meistgebauten Elektroautos Europas

Ein Renault Zoe
Platz 10 – Renault Zoe: Der französische Stromer ist inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen, dennoch gehört der Renault Zoe auch im Jahr 2022 noch zu den meistproduzierten Elektroautos Europas. © Renault
Ein Audi e-tron
Platz 9 – Audi e-tron: Der erste reine Stromer von Audi gehört auch 2022 zu den meistgebauten E-Autos in Europa. Das Foto zeigt die Sportback-Variante. © Audi
Mehrere Tesla Model Y in Grünheide
Platz 8 – Tesla Model Y: Für den europäischen Markt wird das Tesla Model Y in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin gebaut – und es reicht für den achten Platz im Produktions-Ranking. © IMAGO/Jochen Eckel
Ein Audi Q4
Platz 7 – Audi Q4: Ein weiterer Audi gehört zu den meistproduzierten E-Autos Europas: Der Q4 wird wie einige weitere Stromer des VW-Konzerns in Zwickau gefertigt. © Audi
Ein Hyundai Kona
Platz 6 – Hyundai Kona: Ein Koreaner hat es ebenfalls unter die zehn meistproduzierten E-Autos Europas geschafft – der Hyundai Kona wird im tschechischen Hyundai-Werk in Nosovice gebaut. © Hyundai
Ein Peugeot e-208
Platz 5 – Peugeot e-208: Mit dem Peugeot e-208 hat es ein Fahrzeug aus dem Stellantis-Konzern auf den fünften Platz geschafft. © Peugeot
Ein Skoda Enyaq
Platz 4 – Skoda Enyaq: 50.765 Einheiten des Skoda Enyaq verließen im Jahr 2022 das Werk in Tschechien – das reicht für den vierten Platz im europäischen Elektroauto-Produktionsranking. Das Foto zeigt die RS-Version des Stromers. © Skoda
Ein VW ID.3
Platz 3 – VW ID.3: Die Elektro-Kompaktlimousine VW ID.3 wird in Zwickau gebaut – 52.229 Exemplare rollten im Jahr 2022 dort vom Band. © Volkswagen
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4: Auch den zweiten Platz belegt ein Volkswagen – der ebenfalls in Zwickau produzierte ID.4 wurde 63.685 Mal gebaut. © Volkswagen
Ein Fiat 500e
Platz 1 – Fiat 500e: 66.325 Exemplare des italienischen Stromers liefen 2022 in Mirafiori vom Band – damit war er das meistgebaute E-Auto Europas. © Fiat

Vorbehalte gegen Elektroautos – Nummer 5: die Umweltfreundlichkeit

Komplett emissionsfrei sind auch E-Autos nicht. Sowohl in der energieintensiven Produktion – vor allem der Batterie-Rohstoffe – als auch im Betrieb wird CO₂ frei. Zumindest, insofern der für Bauen und Fahren nötige Strom nicht komplett aus erneuerbaren Energien stammt. Doch selbst E-Autos, die in Ländern mit kohlelastigem Strom genutzt werden, sind etwa nach Berechnungen von Green NCAP weniger klimaschädlich als vergleichbare Verbrenner. Nicht immer vom ersten Kilometer an, aber viel früher als die oft kolportierten 100.000 Kilometer. Künftig dürfte sich der bilanzielle Vorsprung der Stromer noch verbessern, umso grüner die Stromproduktion in Herstellungs- und Nutzungsland wird. Ein komplett sauberes Gewissen kann aber auch ein E-Autokäufer nicht haben, zählt doch neben dem Energieverbrauch auch der immense Rohstoffbedarf negativ auf das Öko-Konto ein. Immerhin lassen sich Batterien zumindest theoretisch recyceln, anders als verbranntes Erdöl.  

Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie im kostenlosen Newsletter von unserem Partner 24auto.de.

Vorbehalte gegen Elektroautos – Nummer 6: die Anhängelast

Tatsächlich gab es lange Jahre keine E-Autos mit Anhängekupplung. Mittlerweile ist der Haken für fast jedes Modell oberhalb der Kleinstwagenklasse zu haben – allerdings ist er nicht in jedem Fall für das Ankuppeln eines Anhängers gedacht. Vor allem in den kleineren Klassen geht es eher um die Nutzung für den Fahrradständer. Aber auch wer richtig schwer ziehen will, kann das mittlerweile mit einem E-Mobil. Am meisten Gewicht am Haken akzeptiert aktuell der BMW iX mit 2,5 Tonnen. Allerdings: Die zusätzlichen Kilos am Gespann vermindern die Reichweite stark. Und beim Laden an der öffentlichen Säule ist mit dem Hänger am Haken viel Rangierarbeit nötig.

Laut eines Experten bricht bei den Elektroautos schon bald ein „heftiger Preiskampf“ aus. (Mit Material von SP-X)

Rubriklistenbild: © Michael Gstettenbauer/Imago

Kommentare