Sicher und unfallfrei durch die graue Jahreszeit
Rutschgefahr, Nebel, Tiere: Darauf müsst Ihr beim Autofahren im Herbst achten
Im Herbst wird es oft ungemütlich auf den Straßen. Schlechte Sicht und eine glatte Fahrbahn sind nicht die einzigen Risikoquellen, denen Autofahrer ausgesetzt sind. In der grauen Jahreszeit sicher ans Ziel zu gelangen, ist eine Herausforderung. Wie Ihr und Euer Auto diese meistert, erfahrt Ihr hier.
Die Tage werden kürzer, die Blätter fallen auf Wege und Straßen und morgens steigt der Nebel auf – alles Anzeichen dafür, dass der Herbst gekommen ist. Für Autofahrer können die herbstlichen Straßenbedingungen schnell gefährlich werden - Das Fahren kann zur Rutschpartie werden, die Sicht ist erschwert.
Um in dieser Jahreszeit Unfälle möglichst zu vermeiden, sollten Autofahren einige Regeln unbedingt beachten:
Regel 1: Alles im Blick – Beleuchtung & Scheiben
Sobald die Tage kürzer werden, kommt dem Licht eine besondere Bedeutung zu. Ein Thema, dem viele kaum noch Beachtung schenken, weil moderne Autos eine Lichtautomatik haben. Diese reagieren aber nur auf die Veränderung der Lichtverhältnisse. Andere Faktoren wie schlechte Sicht durch Regen oder Schneefall werden jedoch nicht berücksichtigt.
Wenn kein Gegenverkehr zu sehen ist, ist es im Dunkeln grundsätzlich ratsam, das Fernlicht einzuschalten. Das leuchtet nicht nur die Straße besser aus, sondern kann einen auch für ganz weit entfernte Fahrzeuge schneller sichtbar machen. Aber nicht vergessen, es frühzeitig wieder auszumachen, um den Gegenverkehr nicht zu blenden. Bei Tieren am Straßenrand: ebenfalls besser abblenden.
Bei Nebel und auch Schneefall dagegen ist das Fernlicht nicht hilfreich. Im Gegenteil, es beeinträchtigt die Sicht noch mehr. Sind die Sichtverhältnisse wegen Dämmerung, Dunkelheit oder Sichtbehinderungen, wie Regen oder Schnee eingeschränkt, ist das Abblendlicht die richtige Wahl.
Die Nebelschlussleuchte
Diese darf laut § 17 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) nur dann eingeschaltet werden, wenn die Sicht unter 50 Metern liegt. Schalten Sie diese am Fahrzeug schon früher ein, droht ein Verwarngeld in Höhe von 20 Euro.
Grundsätzlich gilt: Die Scheinwerfer sollten immer sauber sein. Nur so können sie ihre volle Leuchtkraft ausspielen. Dasselbe gilt natürlich für die Scheiben. Denn Schmutz auf Front- und Heckscheibe kann das einfallende Licht streuen, so dass etwa Straßenlaternen oder Scheinwerfer entgegenkommender Autos gefährlich blenden können. Auch Blätter haben auf den Scheiben nichts verloren, sie versperren den Blick auf die Fahrbahn. Außerdem sollten sie nicht in den Lüftungsöffnungen Eures Autos landen, sonst bekommt Ihr beschlagene Scheiben und unter Umständen durchnässte Fußmatten, da die Luft nicht mehr richtig zirkulieren kann.
Und: Auf dunklen Strecken orientieren sich Autofahrer besser am rechten Fahrbahnrand und richten den Blick in die Ferne. Wer sich an der Mittellinie orientiert, könnte von den Scheinwerfern entgegenkommender Autos geblendet werden.
FAQ: Autofahren im Herbst
Wie sollten sich Autofahrer auf den Herbst vorbereiten? Wichtig ist vor allem die Überprüfung der Beleuchtung, da nun die dunkle Jahreszeit beginnt. Außerdem sollten Sie rechtzeitig an den Reifenwechsel denken.
Welche Risiken birgt das Autofahren speziell im Herbst? Es kommt vermehrt zu Wildwechseln und so auch zu Wildunfällen. Außerdem kann die Fahrbahn durch Laub oder Nässe rutschig werden.
Wo ist das Parken im Herbst riskant? Der Herbst kann sehr stürmisch sein. Sie sollten Ihr Kfz daher nicht unbedingt unter einem Baum abstellen.
Quelle: www.bussgeldkatalog.org
Regel 2: Angepasste Geschwindigkeit und mehr Abstand
Achtet unbedingt darauf, Eure Geschwindigkeit den vorherrschenden Wetterverhältnissen anzupassen und beide Hände am Lenkrad zu haben, um bei einer Windböe schnell reagieren zu können. „Damit man auch bei geringer Sicht immer rechtzeitig reagieren kann, sollte das Tempo angepasst und der Abstand zu den Vorausfahrenden vergrößert werden”, heißt es von Seiten der TÜV Nord-Experten.
Als Richtschnur nennt die Prüfgesellschaft mindestens den halben Tachowert in Metern - bei 100 km/h wären das 50 Meter. Dabei kann man sich an den Leitpfosten entlang von Autobahnen und Landstraßen orientieren. Die stehen im Abstand von 50 Metern zueinander.
Regel 3: Vorsicht vor Wildwechsel
Vor allem in der Dämmerung kommt es vermehrt zu Wildwechseln. Oft sind Wildschweine, Rehe und Co. auf Nahrungssuche, wenn sie die Fahrbahn überqueren, aber auch die Brunft- und Paarungszeiten spielen eine Rolle.
Haltet deshalb unbedingt Ausschau nach Warnungen vor Wildwechsel und fahrt in den betroffenen Abschnitten besonders vorsichtig und reduziert Eure Geschwindigkeit.
Regel 4: Winterreifen schon im Herbst
Für die meisten Autofahrer stehen Winterreifen noch nicht auf der To-do-Liste für den Herbst. Doch oftmals gibt es zu dieser Jahreszeit bereits Eiseskälte und Frost. Schon unter drei Grad ist laut ADAC mit gefrorenen Straßen zu rechnen. Deshalb: frühzeitig Winterreifen aufziehen!
Mit dauerhaft sinkenden Temperaturen greift sowieso die situative Winterreifenpflicht. „Das heißt, dass man bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte, nur mit Winterreifen fahren darf“, erklärt der ADAC. Die Faustformel von Oktober bis Ostern (O bis O) ist dabei lediglich ein Hinweis. Rechtlich hat sie keine Relevanz.
Regel 5: Ab in die Werkstatt zum Check
Nicht nur der Autofahrer muss fit und vorbereitet sein für Herbst und Winter, sondern auch sein Fahrzeug! Um sicherzugehen, dass Euer Auto den herbstlichen Herausforderungen standhält, solltet Ihr einen Check beim Profi machen lassen.
Wenn Beleuchtung, Reifenprofil und vor allem die Batterie – die häufigste Pannenursache – überprüft wurden, ist Euer Pkw wieder fit für den Straßenverkehr und Ihr könnt Euch auch bei widrigen Wetterbedingungen beruhigt hinters Steuer setzen.
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