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Reicht abpumpen?

Auto falsch betankt: Was zu beachten ist, wenn Sie sich vergriffen haben

Wer sein Auto falsch betankt hat, sollte einige Dinge beachten. Anderenfalls kann der Fehler in einer kostspieligen Reperatur enden.

Welcher Kraftstoff gehört in den Tank: Diesel oder Benzin? Beim eigenen Auto kennt man die Antwort auf diese Frage. Ist man mit einem anderen Fahrzeug unterwegs, sollte man vorher nachgucken, denn ein Fehler an der Tankstelle hat grundsätzlich ungute Folgen. Doch was tun, wenn man sich doch mal vertan hat?

Grundsätzlich gilt: Sobald der Irrtum bemerkt wird, sollte der Tankvorgang sofort abgebrochen werden. Anschließend den Motor nicht mehr starten und auch die Zündung auslassen. Denn spätestens dann wird die empfindliche Kraftstoffpumpe aktiviert, bei modernen Autos kann das auch schon beim Öffnen der Türen passieren. Daher sollte in der Bedienungsanleitung nachgelesen werden, welche Schritte notwendig sind, rät der ADAC.

Auto falsch betankt: Was zu beachten ist, wenn Sie sich vergriffen haben

Die Gründe für eine Fehlbetankung können vielfältig sein. So reicht schon ein Moment der Unachtsamkeit, da die Benzin-Zapfpistole beispielsweise häufig auch in Diesel-Einfüllstutzen passt. Auch Werbeaufkleber oder seltsame Sorten- oder Produktbezeichnungen können in die Irre führen.

Ein Moment der Unachtsamkeit genügt und schon ist die falsche Zapfpistole im Tank. (Symbolbild)

Doch nicht immer ist die Fehlbetankung wirklich schlimm. Etwa, wenn statt Super E5 das deutlich günstigere E10 getankt wird. „Das ist unbedenklich, wenn Ihr Fahrzeug grundsätzlich für E10 freigegeben ist“, erklärt der ADAC. Ist das nicht der Fall, kann es schon bei einer einzigen Tankfüllung zu ernsten Schäden kommen.

Auto falsch betankt: E10 statt E5 nicht immer schlimm

„Im Falle einer Fehlbetankung mit E10 sollten Sie die Hinweise des Fahrzeugherstellers beachten“, betont der Automobilklub. Es kann jedoch schon reichen, wenn sofort ein ethanolarmer Kraftstoff – beispielsweise Super Plus – aufgefüllt wird, um so wieder ein möglichst unkritisches Ethanol-Mischungsverhältnis zu erreichen. Ist der Tank schon voll mit E10, „ist das Abpumpen des Kraftstoffes – je nach Vorgabe des Herstellers – erforderlich“.

Spritschleudern der Autogeschichte: 43,5 Liter auf 100 Kilometer

Ein Chevrolet Camaro.
Mit dem Camaro reagierte Chevrolet Ende 1966 auf den beleibten Ford Mustang. Das Muscle Car aus Detroit erwies sich mit dem V8-Motor und 7 Litern Hubraum jedoch als sehr durstig: Bis zu 43,5 Liter auf 100 Kilometern waren keine Seltenheit. © Chevrolet
Ein roter Lamborghini Countach.
Im Heck des ersten Lamborghini Countach verrichtete ein V12-Motor mit 5 Litern Hubraum seinen Dienst. Mit bis zu 33,5 Litern auf 100 Kilometern war der Sportwagen jedoch alles andere als sparsam. Die Neuauflage dürfte dank Hybrid-Antrieb deutlich weniger verbrauchen. © Thomas Zimmermann/Imago
Rolls Royce Corniche Cabrio Baujahr 1984
Der Rolls-Royce Corniche ist mit rund drei Tonnen wahrlich kein Leichtgewicht. Kein Wunder also, dass sich auch der V8-Motor mit 7 Litern Hubraum als Schluckspecht erwies. Bis zu 29 Liter gönnte sich der edle Brite auf 100 Kilometer. © Sebastian Geisler/Imago
Ein Dodge Charger.
Auch der Dodge Charger ist ein Klassiker der amerikanischen Automobil-Geschichte. Getreu dem Motto „Höher, schneller, weiter“ fällt auch sein Spritverbrauch üppig aus. Bei frühen Modellen waren bis zu 27 Liter auf 100 Kilometer möglich. © Panthermedia/Imago
Aston Martin Lagonda
Optisch kann man vom Aston Martin Lagonda halten, was man möchte. In Sachen Spritverbrauch zählt der Brite, mit bis zu 26,1 Liter auf 100 Kilometern, aber zu den durstigsten Autos, die jemals gebaut wurden.  © Tim Graham/Imago
Hummer H1
Der Hummer H1 wurde ursprünglich vom US-amerikanischen Militär-Herstellers AM General gebaut. Dieser verkaufte die Markenrechte schließlich an General Motors. So wuchtig wie der Geländewagen aussieht, war auch sein Verbrauch, der bei bis zu 24,5 Liter auf 100 Kilometer lag. Die Neuauflage des Klassikers ist im übrigen rein elektrisch unterwegs. © Sebastian Geisler/Imago
Bentley Arnage
Bis 2010 baute Bentley den 2,6 Tonnen schweren Arnage, auf dem auch die State Limousine der verstorbenen Königin Elisabeth II basierte. Mit dem größten Motor war ein Verbrauch von 24,2 Liter auf 100 Kilometer möglich.  © Sebastian Geisler/Imago
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport L Edition Type 35
Der Bugatti Veyron war eines der ersten Autos mit Straßenzulassung, das mehr als 1000 PS unter der Haube hatte. Der Motor des „Super Sport“ leistete sogar 1.200 PS. Die Folge: ein Verbrauch von durchschnittlich 24,1 Litern auf 100 Kilometer. Innerorts sind sogar bis zu 37,2 Liter möglich. © Sebastian Geisler/Imago
Dodge Challenger RT
Neben dem Charger eroberte Dodge auch mit dem Challenger den US-Muscle-Car-Markt. Letztere zeigte sich mit einem Verbrauch von 23,5 Litern auf 100 Kilometer etwas „sparsamer“. © Andre Poling/Imago
Dodge Viper RT10
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Das gilt auch für Dodge, denn auch die Viper erweist sich als besonders durstig: bis zu 21,1 Liter auf 100 Kilometer waren möglich. Gebaut wurde der Sportwagen von 1992 bis 2017. © Eibner/Imago

Ähnlich verhält es sich, auch wenn Normal statt Super beziehungsweise Super statt Super Plus in den Tank gefüllt wurde. Ein Abpumpen ist dann nicht notwendig, wenn dem Motor keine hohen Leistungen abverlangt werden. Heißt: Auf Höchstgeschwindigkeit, Bergauffahrt und Anhängelast sollte erst einmal verzichtet und Benzin der richtigen Güte nachgetankt werden.

Auto falsch betankt: Benzin im Diesel – unter Umständen reicht Abpumpen

Dieser Vorgang reicht unter Umständen auch dann, wenn ein Diesel mit Benzin betankt wurde. Allerdings auch nur dann, wenn weder Motor noch Zündung gestartet wurden. Das Abpumpen sollte jedoch nicht mit dem Staubsauger der Tankstelle erfolgen, da dies gefährliche Folgen haben kann. Ist der Motor schon gelaufen, „kann ein Austausch des gesamten Einspritzsystems einschließlich Hochdruckpumpe, Injektoren, Kraftstoffleitungen und Tank erforderlich sein“. Dieser kann mehrere Tausende Euro kosten.

Zwingend notwendig ist diese Reparatur dann, wenn sich schon Späne im Kraftstoffsystem gebildet haben. Teile der Hochdruck-Einspritzanlage nehmen selbst dann Schaden, wenn der Motor noch läuft, weil das Benzin den benötigten Diesel-Schmierfilm abwischt. Oftmals resultiert das in einem Totalschaden der Pumpe. Die Annahme, etwas Benzin im Diesel schadet nicht, gilt heute daher nicht mehr. Bei einem älteren Wirbel- oder Vorkammer-Diesel sind einige wenige Liter Benzin hingegen nicht schädlich.

Auto falsch betankt: Diesel-Irrtum kommt bei Benzinern selten vor

Der umgekehrte Fall – also eine Fehlbetankung eines Benziners mit Diesel – kommt derweil nur äußerst selten vor. Der Grund: Die Diesel-Zapfpistolen haben einen größeren Durchmesser und passen daher nicht in die Tanköffnung der Ottomotor-Fahrzeuge. „Eine Verwechslung ist daher nur bei wenigen Fahrzeugen möglich“, erklärt der ADAC.

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Ist der unwahrscheinliche Fall dennoch eingetreten, lassen Sie den Motor erst gar nicht an. Wird die Fehlbetankung erst während der Fahrt festgestellt, sollten Sie sofort anhalten und den Motor ausschalten – sofern möglich. Anschließend werfen Sie einen Blick in die Bedienungsanleitung. Findet sich dort kein Hinweis, kontaktieren Sie eine Werkstatt des Herstellers. Je nach Motor und Menge des falschen Kraftstoffs kann die Fahrt vorsichtig fortgesetzt werden. Sie müssen dann aber immer wieder richtigen Sprit nachtanken. Doch auch das Abpumpen des Tankinhalts kann eine Folge sein. „Schäden an Einspritzanlage und Abgas-Nachbehandlung sind nicht auszuschließen“, betont der ADAC.

Auto falsch betankt: AdBlue kann Rohre und Schläuche beschädigen

Beim Diesel lauert zudem noch eine andere Falle, denn bei modernen Fahrzeugen wird auch AdBlue benötigt. Dass Diesel in den Tank für den Zusatzstoff gelangt, ist unwahrscheinlich, denn auch hier ist das Zapfrohr zu groß. Gleiches gilt für den Benzin-Zapfhahn oder die Rohre von Reservekanistern.

Ohne Fehlbetankungsschutz – den laut ADAC inzwischen die meisten Dieselautos haben – kann jedoch AdBlue in den falschen Tank gelangen. Etwa, wenn handelsübliche fünf bzw. zehn Liter Kanister aus dem Bau- oder Supermarkt mit einfachem Einfüllrohr verwendet werden. Die Folgeschäden können dann ähnlich kostenintensiv ausfallen wie bei einer Fehlbetankung mit Benzin. Das gilt auch, wenn doch mal Diesel in den AdBlue-Tank gelangen sollte.

„Sollte AdBlue in den Tank gefüllt worden sein und die Zündung noch nicht eingeschaltet wurde, genügt üblicherweise eine intensive Reinigung des Tanks“, betont der ADAC. Wurde die Zündung aber eingeschaltet, kann der Zusatz in das empfindliche Einspritzsystem gelangen und dort aggressiv auf Rohre und Schläuche wirken und teure Schäden verursachen. Neben der Tankreinigung müssen dann Kraftstoffpumpen, Leitungen und Filter erneuert werden. „Gleiches gilt dann für Einspritzdüsen oder Einspritzinjektoren“, erklärt der Automobilklub.

Rubriklistenbild: © Panthermedia/Imago

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